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Großer Donnerkogel

(2.054 m) 08.09.2012

Der Klettersteig hinauf zum Donnerkogel ist in 4 Teilstücke eingeteilt. Nach jedem gibt es einen Notausstieg, wovon jeder allerdings auch nur ein Notweg ist. Abwechslungsreich wechseln einfache und schwere Klettersteigstellen ab - ein wenig Gehgelände durch zerschundene Latschen ist auch geboten. Für die beschriebene Tour ist es ratsam, mit 2 Fahrzeugen unterwegs zu sein, sonst hat man noch einen langen Fußmarsch zurück zu bewerkstelligen.

Der Donnerkogel, davor die Sonnenalm
Der Große Donnerkogel

Ausgangspunkt
Annaberg-Lungötz
kleiner Parkplatz Braunötzhof
(ca. 1050 m)

Routenverlauf
Parkplatz - Riedlkaralm - Zwieselalmhöhe - Sonnen Alm - Gablonzer Hütte - Törlecksattel - Kleiner Donnerkogel - Großer Donnerkogel - Törlecksattel - Stuhlalm - Annaberg-Lungötz z

ca. 6 Stunden
Tourenbeschreibung
Wir starten um kurz vor halb zehn am kleinen Parkplatz am Straßenende am Braunötzhof (Passhäusl). Bei herrlichem Spätsommerwetter folgen wir zunächst der Forststraße hinauf zu Riedlkaralm. Hier halten wir uns links und gehen weiter auf einem kleinen Wirtschaftsweg. Auf diesem die Skipiste querend leicht bergab und dann relativ steil wieder bergan. Kurz vor dem Ende der Steigung folgen wir dem Pfad nach rechts hinauf auf die Almflächen der Zwieselalm und über die Piste weiter zur Zwieselalmhöhe. Die plattgewalzten Hänge und die Liftanlage lassen wir im wahrsten Sinne des Wortes links liegen und steigen von der Höhe kurz hinunter zur Sonnen Alm. Die Terrasse mit schöner Aussicht lädt zum Verweilen, und so können auch wir nicht widerstehen und nutzen die Gunst der Stunde für eine kurze Einkehr. Später gehen wir auf breitem Weg hinunter in Richtung Gablonzer Hütte und von dort steil hinauf zum Törlecksattel. Im Sattel halten wir uns links und stehen nach wenigen Metern Abstieg direkt am Einstieg zum Klettersteig auf den Großen Donnerkogel.
Am Einstieg geht es zunächst über eine steile Felsplatte hinauf und weiter über eine längere Querung hinüber zur Kaiserverschneidung - einer der Schlüsselstellen des Steigs. Die vielen Stifte und einige Bügel machen es nur unwesentlich einfacher, vor allem wenn man ein paar Zentimeter zu kurz geraten ist.
Danach wird es wieder einfacher, und wir queren über eine glatte Felsplatte hinüber zur Enzianwand. Hier geht es wieder steil nach oben, und schon bald haben wir den ersten Teil hinter uns gebracht. Bevor wir über zwei steile, fast senkrechte Leitern weiter aufsteigen, geht nach rechts der erste Notabstieg zurück auf den Normalweg.
Weiter geht es kurz über den Ziehkögelgrat hinüber in die nächsten mit Latschen bewachsenen einfacheren Abschnitte "Es lebe die Jagd" und das "Gamsband". Zunächst steigen wir über einige am Boden liegende Leitern durch die Latschen hinauf und queren dann hinüber unter den Kleinen Donnerkogel. Nach dem Gamsband geht es kurz hinunter, bevor wir dann in einfacher Kraxelei und bestens gesichert in die Scharte unter dem Donnermandl gelangen. Hier geht auch ein weiterer Notausstieg ab.
Wie hocken uns in eine kleine Senke und genießen erst einmal unsere Brotzeit und den herrlichen Blick bis hinüber zum Großglockner und dem Hochkönig.
Im weiteren Verlauf wird zunächst  das Donnermandl, eine steile Felsnadel, erklommen. Dieses Stück erfordert nochmals volle Konzentration und viel Kraft. Doch ist dieses Stück geschafft, geht es nach einem kurzen Abstieg gut versichert in mäßig schwierigem Gelände und die letzten Meter dann sogar über Gehgelände hinauf zum Gipfel des Großen Donnerkogel.
Da wir heute Abend aber noch den Grill anwerfen wollen und der Abstiegsweg uns über die Stuhlalm zurück nach Annaberg bringen soll, lassen wir heute diese letzte Etappe des Steigs ausfallen und machen uns über den Notabstieg an den Rückmarsch.
Zunächst durch Latschen, dann über steile Wiesen- und Geröllhänge hinab auf den leicht zu findenden Normalweg. Dieser führt uns zunächst in nordwestliche Richtung zurück zum Wegekreuz kurz vor den Einstieg in die Klettersteigtour. Der sehr unwegsame Pfad ist mühsam zu gehen und erfordert die volle Konzentration. An der Verzweigung halten wir uns links und queren unter dem gesamten Donnerkogel nach Süden hinüber zur Stuhlalm. Zunächst geht es abwärts, doch schon bald geht der Weg wieder hinauf. In leichtem Auf und Ab zieht sich der Weg lange dahin, bis wir kurz in einen Wald eintauchen und beim Heraustreten die Stuhlalm vor Augen haben.
An der Alm gönnen wir uns noch eine Erfrischung, bevor wir zum Abstieg über einen Wirtschaftsweg und einige Abkürzer zurück nach Annaberg-Lungötz aufbrechen.
Nach insgesamt 9 Stunden ist die abwechslungsreiche Tour zu Ende. Bei Auf- und Abstieg von bzw. wieder zurück nach Gosau und unter Benutzung der Bahn kann man seine Kräfte deutlich schonen und vor allem die Gesamtzeit der Tour erheblich reduzieren. Der Klettersteig ist nur für erfahrene Klettersteigler geeignet, die dann aber auch auf ihre Kosten kommen.

Tafel kurz vor dem Einstieg
Donnerkogel - Klettersteigtafel

zum Höhenprofil

Charakter / Schwierigkeit: 
 - schwerer Klettersteig
- überwiegend Stahlseile, Stifte und einige Trittbügel
 - absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich 
- viele Stellen sehr ausgesetzt
- gute Kondition Voraussetzung
- Etappen 1 und 2 oft feucht und darurch rutschig

Ausrüstung:
 - Klettersteig-Ausrüstung (Komplettgurt, Klettersteigset, Helm, Handschuhe)

Beste Jahreszeit:
Mitte Juni - Mitte September