Die Bergtourenseite für
Wanderungen, Bergtouren, Schneeschuhtouren, Klettersteigtouren, Hochtouren

Tourenberichte & Bilder unser Bergtouren

 
Tour drucken Seite drucken.

Kramerspitz oder auch Kramer

(1985m) August 02 / 13.11.11 / 05.05.14 / 25.06.23

Der größtenteils südlich ausgerichtete Aufstieg macht es möglich, die Bergtour auf die Kramerspitz sowohl zu Saisonbeginn als auch im Spätherbst zu unternehmen. Technisch ist die Tour nicht allzu schwer, aber durchaus schweißtreibend. Ein gewisses Maß an Kondition benötigt man schon, gilt es doch ca. 1350 Hm auf dieser langen Runde zu bewältigen. Für Einkehrschwünge bieten sich neben der St. Martin Hütte später die Stepbergalm und zuletzt der Berggasthof Almhütte an. Letzterer ist an schönen Tagen meist sehr gut besucht.
Für die Mühen des Aufstiegs wird man unterwegs mit vielen, tollen Blicken auf Wetterstein, Estergebirge und Ammergauer Alpen und natürlich Alpspitze, Waxensteine, Jubiläumsgrat, Zugspitze und den Eibsee belohnt.

Die Kramerspitz
Die Kramerspitze

Ausgangspunkt
Garmisch
Parkplatz am Sportstadion am Gröben (ca. 700m)
oder
Wanderparkplatz Maximilianshöhe (ca. 790 m)

Routenverlauf 
Parkplatz - Kramerplateauweg - St. Martin Hütte - Kanzel - Verzweigung Königsstand - Sattel zum Katzenkopf - Mittergern - Kramerspitz - Predigtstuhl - Stepbergalm - Stepberg-Alpensteig - Kreuzweg - Kramerplateauweg - Parkplatz

ca. 6½ Std. 
Tourenbeschreibung 2002/11 & 14
Vom Parkplatz in nördliche Richtung über einen leicht ansteigenden Fahrweg aus Garmisch hinaus. Schnell liegen die letzten Häuser hinter uns. Wir queren den Bachgraben der Mittergernlaine vor der Stahlverbaung nach rechts und folgen dem Weg etwa 100 Meter bergan. Nun halten wir uns rechts und queren die freie Weide hinüber auf den Kreuzweg, der uns an der Kriegerkapelle vorbei auf den Kramerplateauweg führt. An der Wegekreuzung folgen wir der Fahrstraße hinauf in Richtung St. Martin Hütte. Nach kurzem Anstieg zur St. Martin Hütte geht es über einen kleinen Bergpfad teils steil hinauf. Nach etwa 1¼ Stunden erreichen wir die Aussichtskanzel (Felskanzel, auf etwa 1300 m), die ca. 4 m über den Abgrund ragt. Wer schwindelfrei ist, hat von hier einen tollen Blick über Garmisch-Partenkirchen und das gesamte Wettersteingebirge.
Weiter geht es links an der „Schwarzen Wand“ entlang aufwärts bis auf etwa 1450 m. Dort halten wir uns an der Verzweigung links und folgen dem steilen Bergpfad hinauf auf etwa 1800 m. Hier geht es dann weiter entlang des Bergrückens auf gut erkennbarem Pfad (Kramersteig) nach Westen hinüber zur Kramerspitz. Doch bevor wir diese erklimmen, geht es über einen kleinen Vorgipfel und von diesem einige Meter hinab in eine Scharte. Dann um einen weiteren Vorgipfel herum und hinauf auf den Gipfel. Oben angekommen gibt’s natürlich eine ordentliche Brotzeit, schließlich wollen wir nicht wieder alles mit ins Tal tragen ;-). Wieder einmal haben wir perfektes Bergwetter. Die Sonne brennt vom Himmel, und so ist es selbst an diesem 13. November angenehm warm!
Der Abstieg führt uns vom Gipfel in westl. Richtung hinunter zur Stepbergalm. Hier hat man dann zwei Möglichkeiten für den weiteren Abstieg nach Garmisch zur Auswahl. Wir folgen dem linken Bergpfad und nicht dem Steig übers Gelbe Gwänd (Weg 261). Lange und fast etwas zermürbend mit ein paar Gegenanstiegen geht es über den Bergpfad (Weg 259/Stepberg-Alpensteig) hinab, bis wir wieder auf den breiten "Touristenweg" kommen. Hier halten wir uns dann links und marschieren zurück zum Ausgangspunkt am Sportplatz.
Insgesamt eine schöne, unschwierige und mäßig stark frequentierte Tour. Doch sollte man unbedingt eine gewisse Portion Ausdauer (und ausreichend Getränke) mitbringen, damit man die Tour auch richtig genießen kann.

ca. 7½ Std. 
Tourenbeschreibung 2023
Vom Wanderparkplatz Maximilianshöhe wandern wir nach Osten und am Berggasthof Almhütte (auch als Windbeutelalm bekannt) vorbei. Bei Haus Nr. 9 verlassen wir die asphaltierte Straße nach links und folgen einem Pfad nach Norden hinauf an den Kramerplateauweg. Dieser verläuft hoch über Garmisch und verbindet den Pflegersee im Osten mit dem Bahnhof in Grain im Westen. Diesem folgen wir ein Stück in Richtung Pflegersee. Wir queren die Ackerlaine, halten uns auf ~805 m links und verlassen den nach rechts drehenden Kramerplateauweg auf einem grasigen Waldweg. Kurz tauchen wir in ein Waldstück ein, verlassen diesen sogleich auf eine gasige Wiesenfläche die noch sanft ansteigt. Irgendwie waren wir abgelenkt und haben versehentlich einen Abzweig zu früh genommen. Wer richtig gehen will, verlässt den Kramerweg eine Biegung später, nach Querung der Mittergernlaine nach links.
Wir bewegen uns nun rechts der Ackerleine immer steiler werdend empor und erreichen wieder den dichter werdenden Wald. Auf ~950 m und ca. 990 m bleiben wir an den Abzweigen jeweils rechts und steigen nun noch steiler durch den lichten grasdurchsetzten Wald weiter auf. Kaum 100 hm später halten wir uns links und entscheiden nach weiteren 50 Hm zurück zum letzten Abzweiger zu gehen und von dort hinüber zur St. Martin Hütte zu queren. Steil, schweißtreibend und mit toller Aussicht geht es so die nächste knapp 1000 m hinüber an den Berggaststätte Sankt Martin. Für trittsichere und schwindelfreie ist dieser Weg gut machbar, alle anderen gehen besser den "Normalweg" hinauf an den Berggsathof. Unterwegs hat man –nahezu andauernd– das Wettersteingebirge, mit der Alpspitze, den Waxensteinen und der Zugspitze im Blick.
Nördlich der Berggaststätte Sankt Martin folgen wir der Beschilderung über den Kramersteig durch den Wald hinauf. Hier wird der breite aus Garmisch heraufführende Weg immer schmaler und steigt noch moderat an. Unzählige "Abkürzungen" kreuzen im unteren Teil den alten von Königs Maximilian angelegten Reiterweg, der uns schon bald an die Felsenkanzel leitet. Auf dem Weg dorthin bietet der Kramersteig bereits tolle Tiefblicke und auch hier hilft es eine gewissen Schwindelfreiheit zu haben. Die kleine Plattform ragt ein paar Meter über den Abgrund heraus und bietet für einigen Touristen ein tolles Fotomotiv. Auch lässt sich hier prima ein 180° Panorama erstellen. Weiter geht es auf gutem Bergsteig steil empor bis hinauf an den Abzweig zum Königstand. Dort auf ~1475 m zweigt unser Weg nach links ab und leitet uns aufsteilend und deutlich schmaler werdend hinauf an den Grat zwischen Katzenkopf und Mittergern. Die Steilheit und die sommerlichen Temperaturen lassen uns in den Latschen ordentlich schwitzen und so ist es gut, das wir alle ausreichend Gerränke im Rucksack mit hinauf schleppen. Am Grat halten wir uns links nach Westen. Es ist nun deutliche weniger steil, dennoch bleibt es stellenweise anspruchsvoll und so schlängelt sich der Weg weiter durch die Latschen in Richtung Gipfel. Es folgt eine schottrige, felsige mit Drahtseil versicherte Stelle. Im weiteren Verlauf kommen wir am Mittergernkopf mit einer markanten Felsnadel auf deren Spitze ein kleines Kreuz thront vorbei. Diese Besteigung lassen wir heute ausfallen und schauen kurz einem Kraxler zu, wir er sich in der Ferne im kurzen Anstieg müht. Vom grasigen Buckel des Mittergernkopfs geht es zunächst etwa 50 Meter abwärts, bevor wir auf einem schmalen Steig teils kraxelnd die eingebüßten Hm wieder erklimmen. In einem weiten Bogen leitet der Weg um einen namenlosen Vorgipfel das Kramer (ebenfalls mit Kreuz) auf einen Verbindungsgrat und weiter hinüber zum Kramerspitz.
Das Gipfelkreuz ist nicht am höchsten Punkt des Berges aufgestellt, dafür aber an aussichtsreicher Stelle und die genießen wir nun erstmal. Auch wenn man am Kramer selten alleine ist, dem herrlichen Blick auf das Ester-, Karwendel und Wettersteingebirge tut das keinen Abbruch. Die bereits erwähnten Berühmtheiten wie die Alpspitze, der Waxenstein und die Zugspitze liegen eindrucksvoll auf den gegenüberliegenden Talseiten. Auch der komplette Jubiläumsgrat lässt sich sehr gut betrachten. Tiefblicke hinunter ins Loisachtal, auf Garmisch-Partenkirchen, Grainau und auf Eibsee Runden das Gipfelerlebnis weiter ab. Ausgiebig machen wir jetzt die verdiente Brotzeit, bevor wir nach Westen unsere Überschreitung fortsetzen.
Nach einer langen Pause starten wir unseren Weiterweg auf dem Kramersteig in östliche Richtung zunächst hinunter über den unscheinbaren Predigtstuhl an die Stepbergalm. Abwechslungsreich leitet der Anfangs noch recht schottrige Bergsteig über eine Gratschneide auf die Südseite des Grats, dort flacht das Gelände allmählich ab. Nach dem Predigtstuhl fällt der Weg durch eine steile, recht breite Latschengasse hinab zur Stepbergalm. Weil es hier so schön ist kehren wir kurzerhand ein und gönnen uns eine weitere Pause. Dann steht die Entscheidungsfindung an. Gehen wir über den Stepbergalm Alpensteig und Kreuzweg oder nehmen wir das Gelbe Gwänd? Beide Wege sind gut beschildert und führen hinunter an den zum Kramerplateauweg. Dabei soll der Abstieg durchs Gelbe Gwänd etwas anspruchsvoller als der Stepbergalm Alpensteig / Kreuzweg sein. Aufgrund der Länge der Tour, erste Ermüdungserscheinungen und der Sommersonne, die immer noch erbarmungslos vom Himmel brennt, entscheiden wir uns gegen das Gelbe Gwänd auch wenn im Stepbergalm Alpensteig noch ein kleiner Gegenanstieg auf uns wartet. Sehr abwechslungsreich steigen wir nach Südenwesten weiter ab und können dabei noch einmal das Wettersteingebirge in seiner ganzen Pracht bestaunen. Auch wenn es schwer fällt die kurzen Gegenanstiege zu erklimmen irgendwann geht es dann nur noch bergab und so erreichen wir gegen 16:50 Uhr den Kramerplateauweg (820m). Dort biegen wir nach links auf ein und folgen diesem nun zurück nach Osten zum Ausgangspunkt der heutigen Bergfahrt. Recht entspannt und ohne nennenswerte Höhenveränderungen geht es so in etwa 20 Minuten zurück.
Wieder einmal beenden wir erfolgreich, bei nahezu perfektem Bergwetter (bis auf die Temperatur) eine tolle und aussichtsreiche Bergfahrt und jeder der einmal am Kramer war, versteht warum man nur selten am Gipfel alleine ist.

Blick auf die Kramerspitz
Blick auf die Kramerspitze

zum Höhenprofil

Track

Charakter / Schwierigkeit:
- mittelschwere Bergtour 
- im unteren Teil Fuß- und Fahrweg, spätestens ab St. Martinhütte alpine Wanderwege und Bergsteige
- ein paar leichte Kletter-/Kraxelstellen (max. I)
- Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt erforderlich
- Kondition für ~1.350 Hm und ca. 14 Km  

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung

Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis Oktober