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Lombada da Ponta do Sol

(390 m) 06.11.2016

Rundtouren sind auf Madeira weniger oft anzutreffen. Eine der wenigen Touren führt uns entlang der Levada Nova tief in das Tal der Ribeira da Ponta do Sol hinein und auf der tiefer gelegenen Levada do Moinho wieder hinaus. So erwandert man sich auf dieser Tour gleich zwei Levadas auf einen Schlag!
Ein muss für diese Tour ist etwas Trittsicherheit und auf jeden Fall Schwindelfreiheit, führt der Weg an den Levadas stellenweise direkt am Abgrund entlang.

Wasserfall an der Levada Nova
Am Wasserfall der Laveda Nova

Ausgangspunkt
Lombada da Ponta do Sol
kleiner Parkplatz bei der
Kapelle Solar dos Esmaraldos ( ca. 300 m)

Routenverlauf
Parkplatz - Caminho da Carreira - Caminho das Pedras - Treppenweg - Haus Nr. 7 - Levada Nova - Tunnel - Wasserfall - Quelle Levada Nova - Levada do Moinho - Parkplatz

ca. 3 Std.
Tourenbeschreibung
Start der Wanderung ist an der kleinen Kirche von Lombada da Ponta do Sol, die direkt gegenüber der rosafarbenen Quinta "Solar dos Esmeraldos" liegt. Bereist bei der Anfahrt ist dieses alte Herrenhaus gut zu sehen.
Nachdem das Auto abgestellt und die Stiefel geschnürt sind, marschieren wir zunächst ein paar Meter auf der Caminho da Carreira zurück zum Schild " Levada Nova". Hier biegen wir in die ansteigende Straße (Caminho das Pedras) ein und gehen etwa 15 Minuten bergan, bis ein Betonpfad in einer Rechtskurve geradeaus abzweigt. Über diesen und später einige Treppenstufen bis zum Haus Nr. 7 auf der linken Seite. Bevor die Treppen hier nun weiter hinauf führen, geht der Weg nach links (leicht zu übersehender grüner Hinweis auf die Levada Nova) zur Levada. Leider waren wir nicht Aufmerksam genug und so stapften wir noch ein paar Hm über die Stufen weiter hinauf, bis eine rote Markierung den Weg zeigt. Doch hier ging es nicht weiter. Eine nette ältere Dame warnt uns eindringlich vor diesem Einstieg (vor allem heute wegen der Nässe) und obwohl wir nicht ein Wort verstehen, ist uns klar: "Die" lässt uns hier und heute nicht vorbei! Sie gab uns mit Händen und Füßen und einer kräftigen eindringlichen Stimme zu verstehen, dass der Einstieg weiter unten ist und wir dorthin zurück müssen. Bevor wir uns nun mit ihr anlegen, drehen wir um und gehen wieder hinab. Nun sehen wir auch den nicht so gut gemachten Hinweis auf die Levada Nova.
Der Weg zieht zwischen dem Haus und einer Betonwand in den Hang hinein, durch den die Levada gebaut wurde. Auf dem etwa 40 cm breiten Betonsockel der Levada wandern wir teilweise stark ausgesetzt, teilweise auch ohne Seilgeländer an der rechten Talflanke tiefer landweinwärts. Unterwegs wachsen und blühen zur Zeit Zimmer-Callas. An die Bananen und das Zuckerrohr die fast überall wachsen, haben wir uns bereits gewöhnt. Ein kleiner Erdrutsch blockiert die Levada, staut das Wasser und kurz überlegen wir, ob die Tour schon zu Ende ist. Aber wir können einfach über den kleinen Erdwall steigen und auf der anderen Seite weiter wandern. Der Weg führt weiter talein und bald an einer leicht überhängenden Wand vorbei. Wegen der starken Regenfälle der letzten Nacht tropft das Wasser hier direkt auf die Levada, das hat schon eher etwas von einem kleinen Wasserfall... Kurz darauf erreichen wir eine kleine Metallbrücke, auf der wir den ersten Wasserfall umgehen können. Ohne Brücke wäre heute hier sonst Schluss.
Kaum 10 Minuten später erreichen wir den Tunnel, der ~200m durch den Felsen getrieben wurde. Also flugs die Stirnlampen aufgesetzt und schon geht´s entlang des Wassergrabens auf die andere Seite. Am Tunnelende hat man dann den Blick frei auf einen Wasserfall. Hinter diesem verläuft der weitere Weg auf in den Fels gehauenen Stollen. Man muss schon zügig durchgehen, sonst wird es doch etwas feucht. Wie gewohnt führt der Weg weiter in das Tal hinein und allmählich kommen wir dem Flussbett näher. An einer Treppe führt der Weg hinunter zur Levada do Moinho, doch wir wollen die Levada Nova noch bis zum Ende gehen, bleiben einfach auf der Höhe und wandern noch ein paar Minuten weiter. Irgendwann ist dann Schluss und wir drehen um.
Zurück zur Treppe, die uns zur etwa 30 Meter tiefer liegenden Levada do Moinho bringt. Nach rechts kann man einen Abstecher zur Quelle der Levada Nova machen. Da es aber zu tröpfeln beginnt, biegen wir nach links in den Weg ein, queren bald einen Bach (der vom Wasserfall her kommt) und spazieren entlang der alten Levada talauswärts und zurück nach Ponta do Sol. Auch hier hat es noch die ein oder andere ausgesetzte Stelle und die Seilsicherungen sehen nicht alle sehr vertrauenswürdig aus. Hat man in der Ferne die Kapelle in Sicht, ist das Ende der Tour auch nicht mehr weit.
Direkt an der kleinen Kapelle Solar dos Esmaraldos endet die Tour und so haben wir eine nicht ganz alltägliche Wanderung erlebt. Wer nicht viele Hm machen und sich dennoch ein paar Stunden an der Luft bewegen möchte, für den ist diese Tour vielleicht genau das richtige.

Die überhängende Wand
ALT

Charakter / Schwierigkeit:
- meist guter Weg entlang der Levada
- teils ungesichert  
- Trittsicherheit und Schwindelfreiheit stellenweise erforderlich
-ca. 9,5 Km

Ausrüstung:
- Wanderausrüstung
- Stirn- oder Taschenlampe für den Tunnel
- Regenjacke (Wasserfall)

Beste Jahreszeit:
Ganzjährig möglich.