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Pfeilspitzwand Klettersteig

(210 Hm) 16.07.2017

Eine Wand, 4 Klettersteige, 4 Schwierigkeitsstufen das gibt´s in Mayrhofen. Die Einstiege sind in wenigen Minuten einfach zu erreichen und so ist es nicht verwunderlich, dass man hier selten allein unterwegs ist.
Der Pfeilspitzwand-Klettersteig ist der jüngste der vier Klettersteige an dieser Wand und lässt sich bezüglich der Anforderungen genau zwischen Huterlaner- und Zimmereben-Klettersteig einordnen. Ordentlich Armkraft und Erfahrung in der Begehung von Klettersteigen sind ein muss für den Pfeilspitzwand-Klettersteig, sonst bleibt der Spaß auf diesem Klettersteig auf der Strecke.

Einstieg Pfeilspitzwand-Klettersteig
Einstiegsbereich Pfeilspitzwand-Klettersteig

Ausgangspunkt
Mayrhofen im Zillertal
Parkplatz beim Gasthof Zillertal
(ca. 620 m, € 3/Tag Stand 2017)

Routenverlauf
Parkplatz - Pfeilspitzwand-Klettersteig - Gasthaus Zimmereben - Huterlanersteig - Parkplatz

ca. 1 ½ Std.
Tourenbeschreibung
In den vergangenen Tagen hatte es heftig, langanhaltend und unwetterartig geregnet. Die Ziller ist heute eine einzige braune Brühe und so sind wir nicht sicher, ob sich der Pfeilspitzwand-Klettersteig überhaupt machen lässt. Am kleinen Kiosk gibt man uns jedoch grünes Licht (oanige Stölln san no nass ab´r des basst scho...) und so beginnt das Abenteuer Pfeilspitzwand-Klettersteig. Vielleicht ist das der Grund, weshalb wir auf dem gesamten Steig völlig allein unterwegs sind, während sich im Huterlaner und dem Familiensteig bereits Schlangen bildeten.
Gegen 14:00 Uhr marschieren wir vom Parkplatz über einen Pfad rechts an einem Haus vorbei dem Wald entgegen. Der Pfad mündet in einen breiteren Wanderweg, dort rechts und nach wenigen Metern weist ein Schild den Weg zum Pfeilspitzwand-Klettersteig. Hier kann man auch nochmal ein Blick auf die Topo werfen, bevor es über ein paar Stufen (Steinplatten) zum Einstieg geht. Bereits nach wenigen Metern erreichen wir eine hölzerne Plattform mit einer Bank und damit den Einstieg in den Klettersteig.
Gut versichert zieht der Klettersteig gleich mächtig an. Nach der Einstiegsrampe wird es steiler und es geht über plattigen Felsen auf das Kathedralendach in Richtung des Abzweigs zum Notausstieg. Der längste und schwierigste Abschnitt liegt danach hinter uns und wer nach der Einstiegswand Probleme hat, sollte die Tour hier nach rechts über den Notausstieg verlassen. Teilweise ist der Boden wie befürchtet nass und matschig, an den Wänden läuft noch das Wasser herunter und so sind auch die einfacheren Stellen schwierig zu gehen.
Wir gehen nun einfacher nach links und erreichen eine Aluleiter. Danach geht es erneut steil hinauf, bevor es wieder einfacher zur Liebesgrotte hinüber geht. Die Trittbügel sind stellenweise mit größerem Abstand montiert, so dass zwischendurch Reibungskletterei nötig ist, also die Armkraft ständig gebraucht wird. Auch müssen die kürzeren unter den Klettersteiglern öfter mal auf Reibungsklettereie setzten, um hinauf zu gelangen. Doch es gibt auch genügend Stellen, an denen man ausruhen kann. Nach der Liebesgrotte sollte es vor dem nächsten langen senkrechten Teil noch eine weitere Aluleiter geben, die gab es aber nicht. Gut versichert führt der Klettersteig nun gerade hinauf. Im obersten drittel zweigt nach rechts der Weg zur Glocke ab. Heute lassen wir das Läuten und klettern weiter hinauf und erreichen den Campingkamin. Es folgt wieder einfacheres Gelände, wobei auch hier die volle Konzentration gefordert ist. Geht es doch neben dem Weg senkrecht in die Tiefe. Nach der Schrofenquerung geht es kurz hinab und dann folgt das Schlussstück. Über eine Platte und einen kleinen Überhang klettern wir zu einer Bank hinauf und wieder deutlich einfacher weiter zu einer zweiten Bank, die den Ausstieg markiert. Kurz das Gerödel abgelegt, im Rucksack verstaut und weiter in wenigen Minuten hinunter zum Gasthof Zimmereben.
Für den Abstieg wandern wir über den Huterlanersteig (Nr. 2C) vorbei am Wildgehege und einige Treppen über einen guten Waldpfad hinunter zum Kiosk im Tal und zurück zum Ausgangspunkt.

Im Pfeilspitzwand-Klettersteig muss man längere Strecken in der Schwierigkeit C/D überwinden und einige Passagen sind deutlich ausgesetzter, als die des Huterlaner-Klettersteiges. Wem das nicht schreckt, der wird hier vor allem unter der Woche seinen Spaß finden. Eine Wiederholung wird es bei uns definitiv geben.

Der Pfeilspitzwand-Klettersteig in Mayrhofen
Huterlaner-Klettersteig

zum Höhenprofil

Charakter / Schwierigkeit:
- gut versicherter teils naturbelassener Steig (ca. 600 m lang und ca. 200 Hm)  
- viele steile Stellen C/D, eine kurze Stelle D, sonst leichter
- Schwindelfreiheit und Trittsicherheit unbedingt erforderlich
- eine gute Portion Armkraft hilft!
- für kleine Personen teilweise sehr große Tritt-/Griffabstände
- für Anfänger und Kinder ist diese Tour nicht zu empfehlen

Ausrüstung:
- Klettersteig-Ausrüstung

Beste Jahreszeit:
Mai bis November - Schneelage beachten!