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Scheffauer - Südanstieg

(2111 m) 19.10.2017

Der Scheffauer bildet den westliche Eckpfeiler des Wilden Kaisers und gehört mit zu den am häufigsten besuchten Gipfeln im Kaisergebirge. Wer dem Rummel an schönen Wochendende entgehen mag, besteigt diesen Berg am besten unter der Woche. Doch auch da, wird man an diesem tollen Aussichtsberg selten allein unterwegs sein. Wir stellen hier eine Variante über den Anstieg von Süden (ausgehend vom Jägerwirt) vor, die im Spätsommer definitiv angenehmer und nicht so heiß wie im Sommer ist.
Eine Alternative ist auch die Rundtour vom Hintersteiner See über den Widauersteig, den wir ebenfals beschrieben haben.

Im Aufstieg zum Scheffauer
Im Aufstieg zum Scheffauer.

Ausgangspunkt
Scheffau
Parkplatz beim Jägerwirt
(ca. 880 m)

Routenverlauf
Parkplatz - Wegscheid Niederalm - Kaiseralm - Kaiser Hochalm - Scheffauer - Steiner Hochalm - Kaiser Niederalm - Kaiseralm - Wegscheid Niederalm - Parkplatz

ca. 6½ Std.
Tourenbeschreibung
Vom Parkplatz beim Jägerwirt wandern wir zunächst auf der Forststraße in den Wegscheidgraben hinein. In einer Rechtsschleife überqueren wir mit Hilfe einer kleinen Brücke den Wegscheidbach und marschieren leicht ansteigend hinauf zur Wegscheid-Niederalm. Dort verlassen wir den Fahrweg und steigen nun auf einem Karrenweg weiter über den Almboden auf. Auf etwa 1050 m kreuzen wir den Wegscheidbach erneut und folgen der Beschilderung weiter in nördlicher Richtung hinauf zur Kaiseralm (Vorderschießlingalm). Dieses Teilstück führt uns durch die Weidefläche der Kaiseralm und hinein in einen jungen Buchenwald. Nach und nach mischen sich die ersten Latschen zwischen die Buchensträucher und es wird zunehmend steiler. Ab und an wird auch schon mal die Kraxelfähigkeit etwas geprüft. Nach einer guten Stunde abwechslungsreiches wandern und kraxeln, folgt noch ein kurzer Aufschwung und man steht am Rand einer großen Hangmulde in der sich die Hütten der Kaiser-Hochalm wunderschön einbetten. Bei herrlichem Sonneschein, gönnen wir uns hier eine kurze Pause.
Der weitere Routenverlauf zum Scheffauer folgt nun einem markanten Linksbogen und zieht durch eine Latschengasse schräg hinauf über einen Vorsprung am Sonnenhochfelln. Danach führt der Pfad aus den Latschen heraus und durch ein erstes Schuttfeld. Nochmal kurz durch Latschen, dann erreichen wir die Verzweigung "Einstieg Scheffauer" auf 1610 m. Von links mündet der Weg von der Steiner Hochalm ein. Wir halten uns rechst und steigen nun deutlich steiler und immer mehr in Schrofenterrain weiter auf. Mitunter braucht´s auch die Hände. Wir steigen durch das Schrofengelände weiter hinauf bis zu einer mit Drahtseil versicherten Rampe unter einer Felsbarriere. Jetzt etwas ausgesetzt über Kalkschrofen bis in den Kammsattel zwischen Scheffauer und Hackenköpfe. Dort angekommen blickt man direkt nach Norden ins Inntal und den heraufkommenden sehr beliebten Widauersteig. Wir drehen nach links (Westen) ein und steuern auf eine Hochmulde zu und erklimmen danach den letzten kurzen Anstieg zum Scheffauer-Gipfel. Dort werden wir mit einer tollen Rundumsicht belohnt. Zusammen mit einer handvoll weiteren Bergsteiger genießen wir eine ausgiebige Brotzeit.
Eine knappe Stunde später packen wir zusammen und steigen zunächst in den Sattel und weiter auf dem Aufstiegsweg hinunter zum "Einstig Scheffauer". Dort halten wir uns rechts, steigen querend und stellenweise recht unangenehm dem tieferliegenden Wald entgegen. In diesen hinein und über einen teils ruppigen Pfad hindurch. Die Steiner Hochalm hat man bei verlassen des Waldes sofort im Blick und steigt nur noch kurz über die Weide zu dieser hinab. An der Alm gibt es heuer "nur" noch Getränke, dafür spielt und trällert der Hüttenwirt eigenkomponierte Lieder und begleitet den Gesang mit seiner Harfe.
Nachdem wir unsere Flüssigkeitsspeicher wieder gefüllt haben, wandern wir auf einem breiten Fahrweg der in unserer Karte noch nicht eingezeichnet ist hinunter in Richtung Hinterschießlinger Alm. In einer Spitzkehre (nach rechts) auf etwa 1180 m zweigt ein schwach ausgeprägter Pfad in die Weide ab. Schaut man genauer hin, lassen sich alte Markierungen an den Felsen erkennen. Relativ eben führt dieser Pfad hinüber zur Kaiser Niederalm. Unterwegs ist die Wegfindung nicht ganz unproblematisch aber mit ein wenig gespühr gut machbar. Am Ende des alten Steigs weisen die neuen Schilder auf den Weg über die Steiner Niederalm zur Hochalm und ein einfaches, wohl nicht offizielles Schild weist auf den alten Pfad hin.
Nun kurz über die Weide hinauf und an der Niederen Kaiseralm vorbei. Kurz nach dem Almgebäude zeigt ein Wegweiser den weiteren Weg zur Kaiseralm nach rechts in die Weide hinein. Kurz wandern wir in einem linksbogen um den Hügel herum und danach hinunter zur Kaiseralm. Der weitere Abstieg erfolgt nun zurück zum Jägerwirt entlang unserer Aufstiegsroute von heute Früh.
Nach insgesamt 8 Stunden endet eine anstrengende aber dennoch tolle Spätsommertour. Diese sehr abwechslungsreiche Tour lässt sich für konditionsstarke Bergtourengeher auch mit einer Überschreitung der Hackenköpfe verbinden. Wem das noch nicht genug ist, der hängt einfach noch die Kopfkraxn und das Sonneck an ;-)

Gipfelausblick vpm Scheffauer nach Süden
Absamer Klettersteig

zum Höhenprofil

Charakter / Schwierigkeit:
- etwas Fahrweg, meist guter Bergpfad
- einige leichten Kletterstellen (I-) und Drahtseilen (A/B) 
- Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
- Kondition für ca. 1.300 Hm
- durch südseitige Lage im Sommer sehr warm

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung

Beste Jahreszeit:
Mai bis Ende Oktober