Rohntal - Hochalplkopf
(1770 m) 10.12.05 / 16.12.07 / 06.01.14 Schneeschuhtour
Die Tour durch das Rohntal ist ideal für Schneeschuhgänger. Unschwierig wandert man auf dem z. T. geräumten Waldweg in das Tal hinein und später über den breiten Talboden hin zu der Rohnalm. Vom Talboden aus hat man die mächtige Felswand (ca. 1000 m hoch) der östl. Karwendelspitze immer im Blick. Vom Trubel anderer Berge ist im Rohntal nichts zu sehen.
Oberhalb der Rohntalalm
Ausgangspunkt:
Hinterriß
Wanderparkplatz am Ortseingang
(ca. 920 m)
Routenverlauf
Parkplatz - Haltestelle gegenüber Hotel Post - Rohntal
- Rohntalalmen - Hochalpkopf - Rohntalalmen - Rohntal - Parkplatz
ca. 5 ½ Std.
Tourenbeschreibung Erster
Versuch
Heute wollen wir auf den Hochalplkopf am Ende des
Rohntals. Start ist gegen 09:30 am ersten Wanderparkplatz
in Hinterriss. Wir gehen zunächst einige Meter entlang
der Straße, bis vor der Bushaltestelle ein Weg nach
rechts abzweigt. Man kann von der Straße bereits den
Wegweiser ins Rohntal sehen. Am Wegweiser liegt bereits ausreichend
Schnee, sodass wir die -kurz zuvor auf dem Rucksack festgezurrten-
Schneeschuhe bereits hier anlegen können. Wir folgen
dem Weg durch feinsten Pulverschnee einige Meter aufwärts
und treffen nach wenigen Hundert Metern auf den geräumten
Fahrweg. Diesem folgen wir weiter in einigen großen
Kehren über den Klausboden hinauf zum Rohntalboden. Nach
knapp eineinhalb Stunden öffnet sich weit der Rohntalboden,
an dessen Ende die mächtige Nordwand der östl. Karwendelspitze
emporragt. Auch die kleinere Steinkarl Spitze hinterlässt
einen tiefen Eindruck.
Wir queren den Boden hinüber zu der Rohntalalm und genießen
bei einer Tasse Tee und einem Müsliriegel die Stille
und die Aussicht auf die in westl. Richtung liegenden Berge
(Delps-, Baumgarten-, Schönalmjoch und Fleischbank).
Nach kurzem Aufenthalt und einem kurzen Kartenstudium brechen
wir auf in Richtung Hochalplkopf.
Doch hier zeigt sich nun bald, was es wert ist, vernünftige
Karten zu verwenden. Bei unserer Karte ist der Maßstab
einfach zu groß (1:50.000), und so steigen wir im gutem
Glauben weiter durch einen lichten Wald zum Hochalplkopf.
Da wir die Ersten sind, müssen wir Spurarbeit leisten
und den richtigen Weg finden. Wir kommen gut voran, doch wir
sind auf dem falschen Weg!?! Etwa 3,5 Stunden nach dem Start
erreichen wir den Sattel, von dem aus der letzte Aufschwung
hinauf zum Gipfel führt (ca. 1,5 Std.), doch da wir diesen
Punkt von der falschen Seite her erreicht und dabei viel Zeit
verloren haben, suchen wir uns ein Plätzchen für
unsere Brotzeit.
Da es früh dunkel wird, beschließen wir, auf diesen
Gipfel zu verzichten und besser den Abstieg über den
Rücken der Kuppe hinab zu der Rohntalalm anzugehen. Nach
ca. 15 Minuten Abstieg treffen wir wieder auf unsere Aufstiegsspur
:-) und folgen dieser hinab zur Alm. Von hier aus geht es
gemütlich durch das weite Tal zurück zum Ausgangspunkt
der heutigen Tour.
Ein schöner Tag geht zu Ende, auch wenn das Gipfelglück
uns heute verwehrt blieb. So zeigt sich aber ganz deutlich,
dass für Winterwanderungen gute Karten einfach unerlässlich
sind. Durch den Schnee sind einfach viele Markierungen, Wege
und Pfadspuren nur schwer oder gar nicht zu erkennen und so
ist die Orientierung extrem schwierig.
Tourenbeschreibung Zweiter
und erfolgreicher Versuch
Bis zu den Rohntalalmen wie in der obigen Beschreibung. An
der Jagdhütte geht es links vorbei in Serpentinen steil
in der linken Flanke des licht bewaldeten Rückens (nicht
zu weit links halten) hinauf. Nach einer steilen Lichtung
halten wir uns rechts und queren die rechte Flanke des Rückens
hinüber zum nächsten Rücken. Vorbei an einem
Jägerstand geht es nun in Blickrichtung Rappenspitze
weiter schräg durch die Flanke hinauf auf den nächsten
breiten Rücken. Auf der einen Seite (links od. südlich)
liegt die Rappenspitze, auf der anderen geht es in nordöstlicher
Richtung in den letzten steilen Abschnitt der heutigen Tour.
Oben angekommen werden wir mit herrlicher Aussicht auf das
Karwendel belohnt, doch weht ein eisiger Wind, und der Sonne
fehlt ein wenig die Kraft uns zu wärmen. So bleibt nur
ein kurzer Rundblick, bevor wir uns wenige Meter unterhalb
des platten Gipfels zur Brotzeit niederlassen. Zwischen den
Tannen finden wir rasch einen geeigneten windgeschützten
Platz mit freiem Blick auf Steinkar Spitze und Östliche
Karwendelspitze.
Der Abstieg erfolgt entlang der Aufstiegsroute, wobei man
in dem tollen Pulverschnee prima "abfahren" kann!
Eine schöne und nicht allzu lange Tagestour, prima geeignet
zu Saisonbeginn, vor allem, wenn die Tage kürzer sind.
Gesamtgehzeit:
- ca. 5 Std. (Aufstieg ca. 3 Std.)
Charakter / Schwierigkeit:
- einfache - mittelschwere Schneeschuhwanderung
Ausrüstung:
- komplette Lawinenausrüstung
- Schneeschuhe
- Teleskopstöcke