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Roß- und Buchstein und Hochplatte

(1698m / 1701m / 1595) 31.10.20

Die traumhaft gelegene Tegernseer Hütte ist fast immer eine Bergtour wert. An schönen Tagen, selbst unter der Woche ist man nie allein unterwegs. Man kann aber auch zumindest teilweise den Massen ein wenig entgehen, mit der Runde aus dem Schwarzenbachtal über die Sonnberg Alm. Zunächst wandern wir durch das romantische Tälchen am Schwarzenbach entlang und später über einen einsamen Pfad an die Sonnbergalm. Wenn es nicht zu voll auf der Tegernseer Hütte ist hinauf zu Roß- und Buchstein und danach hinüber zur Hochplatte. Im Abstieg nehmen wir den teils weglosen Pfad von der Roßsteinalm hinab zur Buchsteinhütte und haben am Ende den Berg einmal umrundet.

Buchstein und die Tegernseer Hütte
Tegernseer Hütte

Ausgangspunkt
Kreuth
Parkplatz Klamm (Winterstube) an der B307 von Kreuth nach Achenkirch
(ca. 850 m, ab 3 Std. € 5,00 €/Tg., Stand 2022)

Routenverlauf
Parkplatz - Schwarzenbachklamm - Sonnbergalm - Sonnberghochleger - (Roßstein - Tegernseerhütte - Buchtein - Tegernseer Hütte) - Roßsteinalm - Hochplatte - Roßsteinalm - Buchsteinhütte - Schwarzenbach - Parkplatz

ca. 5 Std.
Tourenbeschreibung
Vom Parkplatz Klamm/Winterstube am Anfang des Schwarzenbachtals zunächst über den breiten Fahrweg in das Tal hinein und bereits wenige Minuten später an der Wegverzweigung links über eine Holzbrücke und der Beschilderung "Roß- und Buchstein" auf die andere Bachseite folgen. Nun wandern wir auf dem nur leicht ansteigenden Klammweg in nördliche Richtung hinauf. Kreuzen auf dem Weg vier von links herunter kommende in den Schwarzenbach mündende Bachläufe. Kurz bevor wir erneut auf eine Fahrstraße treffen, erblicken wir zu unserer rechten den Schwarzenbachwasserfall. Wieder auf der Forststraße, halten wir uns links und biegen sogleich in einen kleinen Steig in Richtung Buchsteinhütte ein. Nun steilt der Weg etwas auf und bleibt jedoch angenehm in der Steilheit. Zweimal kreuzen wir die Forststraße und beim dritten aufeinandertreffen Pfad und Straße auf etwa 1070 m halten wir uns links und steigen NICHT kurz zurück, um die Bucher Alm bzw. die Buchsteinhütte direkt zu erreichen. An der Buchsteinhütte wird unser Weg im Abstieg vorbeileiten.
So marschieren wir auf dem Forstweg weiter in südliche Richtung hinauf in eine deutliche Rechtskurve mit einem tollen Aussichtspunkt und Ausblick hinüber auf den Blaubergkamm. Wir bleiben auf dem Weg und wandern weiter, langsam nach Osten eindrehend, teils fast eben und im weiteren Verlauf deutlich ansteigend, dahin. Auf 1300 m knickt die Forststraße nahezu rechtwinkelig nach Norden (Rechts) ab und leitet steiler empor. Der Pfad, der hier in den Karten eingezeichnet ist, wurde sichtbar mit geschlagenem Unterholz versperrt - wir denken das hier der Erosion einhalt geboten werden soll. Im Verlauf dreht der Weg wieder südlich zurück und endet am unteren Ende der Sonnbergalm. Ab hier steigen wir aufwärts und zunächst weglos ein, da der Einstieg in den Pfad sich uns nicht zeigte. Schließlich treffen immer mehr Wegspuren zusammen und leiten uns auf dem Bergpfad hinauf an die Hütten der Sonnberg Alm. Auf dem Weg dorthin geben die Tannen nach und nach den Blick auf die Südwand des Buchsteins und später auch auf die Wände des Roßsteins frei.
An der Sonnberg Alm marschieren wir zwischen den Hütten hindurch und treffen auf den Weg, der von Bayerwald hier herauf kommt. Ab hier sind wir dann nicht mehr alleine "on Tour" und der Blick hinauf in den Sattel zwischen Roß- und Buchstein zeigt sehr deutlich, wie beliebt die traumhaft gelegene Tegernseer Hütte platziert ist. Auf ausgetretenem Pfad wandern wir nun quer über das Sonnberg Hochleger in den Sattel zwischen Sonnberg zu unsere Linken und rechts dem Roßstein und der davor liegenden Nadel. Auch die Roßsteinnadel ist an solchen Tagen wie heute sehr gut besucht. Sie kann jedoch nur kletternd erklommen werden. Vom Sattel leitet der Weg an einen dicken Felsbrocken und an diesem weiter nach Norden. Hier zweigt auch der Weg hinauf zu Roß-, Buchstein und der Tegernseer Hütte ab. Beim Blick hinüber an die Roßsteinnadel sieht man sehr gut, das sich zu den Kletterern auch ein paar Slackliner gesellt haben und ihre Line zwischen Nadel und Roßstein gespannt haben. Hier haben alle Ihren Spaß, die die nur zugucken (können) und die auf der Line. So viel Publikum... da wächst manch einer sicherlich über sich hinaus.
Wir teilen uns für einen Moment. Ein Teil der Gruppe steigt noch auf die beiden Gipfel und huscht dabei an die überfüllte Hütte vorbei. Der Rest legt sich, etwas oberhalb des Steigs der weiter an die Roßsteinalm leitet, unterhalb der Roßsteinwestwand in die Wiese und gönnt sich eine erste Brotzeit. Nötig wäre die noch nicht, doch das Wetter und die Stimmung passen und so genießen wir einfach das Faulssein. Sobald wir wieder komplett sind wandern wir kurz hinüber zu den Hütten der Roßsteinalm. Auch hier verweilt ein Teil der Gruppe auf einem Bankerl und der Rest zieht kurz den Fahrweg hinab, hält vor der Kreuzung der Almstraßen nach rechts auf einen kleinen Pfad zu, der sich nach und nach in der Almwiese verliert und hält grob auf eine markante Tanne zu. Von dieser weiter hinauf auf den weiten Gipfelrücken der Hochplatte. Ein Gipfelkreuz gibt es nicht, dafür ist der Ausblick von diesem unscheinbaren Berglein doch sehr schön und bietet völlig andere Eindrücke der umliegenden, uns bekannten Berge wie Schönberg, Seekarkreuz, die Kampenreihe, Hirschberg, Leonhardstein und nicht zuletzt Buchstein und Roßstein.
Nun gibt´s für die Truppe eine schnelle Brotzeit, bevor wie die Gruppen am Bankerl bei der Roßsteinalm wieder zusammen führen, um dort gemeinsam ein ausgiebiges Sonnenbad zu genießen. Im Abstieg geht´s immer nun auf dem Südrücken hinunter zur Alm.
Im Abstieg folgen wir der Beschilderung zwischen den beiden unteren Hütten nach Osten und wandern auf dem steilen, teilweise sehr unwegsamen Bergpfad hinunter an die Buchsteinhütte. Die letzen Sonnenplätze sind hier bereits belegt und so sausen wir direkt an der Hütte vorbei und wandern auf dem Hüttenweg aus diesem kleinen Hochtal heraus. Treffen auf den Abzweig vom Vormittag, marschieren auf bekannten Bergpfad hinunter an die weite Fläche, bei der wir in der Früh aus der Klamm heraufgekommen sind. Hier nun kurz auf der Forststraße über den Schwarzenbach queren und nach rechst auf selbiger talaus zurück zum Startpunkt der Tour.
Nach insgesamt knapp 6 Stunden erreichen wir den Wanderparkplatz Klamm und beenden eine tolle Herbstrunde in einem sehr beliebten Wandergebiet. Dennoch hatten wir viele einsame Wegstücke sowie das Glück die großen Gruppe entweder weit vor uns oder hinter uns zu haben. So fühlte es sich fast wie auf einer einsamen Bergtour, absteits der beliebten Hauptrouten, an.

Blick vom Roßstein auf die Tegerseer Hütte und den Buchstein
Buchstein

zum Höhenprofil

Charakter / Schwierigkeit:   
- Forststraßen, einfache Bergsteig und Kletterei 
- Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
- Anstieg Buchstein: (Stellen II und sehr speckig)
- Kondition für ~16,5 Km und ~860 Hm
(ohne den Doppelgipfel ~15,5 Km und ~770 Hm)

Ausrüstung:
- Wanderausrüstung

Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis Ende Oktober