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Birkkarspitze

(2749 m 28./29.08.2012)

Die Tour vom Halleranger Haus zum Karwendelhaus führt über die Königsetappe des Adlerwegs, nur entgegen der eigentlichen Laufrichtung.
Wer mit mehr als 1500 Hm Auf- und Abstieg und einer Wegstrecke von ca. 14 km keine Probleme hat, für den wird die Tour auf den höchsten Karwendelgipfel keine Tortur. Oben angelangt hat man eine grandiose Aussicht über das gesamte Karwendel, den Alpenhauptkamm mit den Stubaier und Ötztaler Alpen, bei bei guter Fernsicht sogar bis in die Hohen Tauern.

Die Birkkarspitze aus dem Schlauchkarsattel gesehen
Birkkarspitze

Ausgangspunkt
Halleranger Haus
(ca. 1760 m)
Endpunkt:
Scharnitz
(Wanderparkplatz, ca. 950m)
Gebührenpflichtig bis 3-Tage € 10,00, Stand 2021
Seit 2012 gleich geblieben, Top!

Routenverlauf
Halleranger Haus - Lafatscher Niederleger - Kastenalm - Birkwandl - Birkkarklamm - Die Ständ - westl. Birkkar - Schlauchkarsattel - Birkkarspitze - Schlauckarsattel - Schlauchkar - Karwendelhaus (Übernachtung) - 2. Tag: Angeralm - Larchet Alm - Parkplatz in Scharnitz

Tag 1 ca. 8 Std. (Halleranger Haus - Karwendelhaus)
Tag 2 ca. 4 Std. (Karwendelhaus - Parkplatz)

Tourenbeschreibung
UUm Viertel vor Acht machen wir uns auf den Weg hinüber zum Karwendelhaus. Auf dem vom Vortag bekannten Weg geht es zunächst hinunter zum Lafatscher Niederleger und weiter in Richtung Kastenalm. Zum Einkehren ist es uns noch zu früh, und so ziehen wir weiter kurz dem Fahrweg nach Scharnitz folgend talauswärts. Kurz nach der Querung eines breiten trockenen Bachbetts verlassen wir an einem Schilderbaum die Fahrstraße nach rechts und gehen zunächst noch eben auf den Taleinschnitt zu. Ein kleiner Bergpfad führt kurz darauf durch ein Tannenwäldchen rasch hinauf zum Birkwandl. Nun geht es oberhalb der Birkkarklamm weiter immer steiler werdend hinauf. Vorbei an "die Ständ" geht es weiter den Birkkarbach querend hinauf ins westliche Birkkar. Der Weg zieht sich, und das Gehen in dieser wilden, mit viel Geröll angefüllten Landschaft wird mit jedem Meter Höhengewinn schwerer. Nachdem der Einstieg ins westliche Birkkar hinter uns liegt, führen die Trittspuren und spärlichen Markierungen kurz etwas flacher durch ein paar große Blöcke. Doch direkt danach wird es erst richtig spannend. Die Steilheit nimmt zu und der Untergrund wird immer unwegsamer. Auf etwa 2200m steht dann der Schlussanstieg über eine sehr steile Schuttflanke an, bevor es dann auf ca. 2450 m in einen teils versicherten Steig übergeht, an dessen Ende wir dann im Schlauchkarsattel ankommen. Kurz bevor wir den Steig erreicht haben, kommen uns von oben her viele Gruppen, meist wohl Adlerwegwanderer, entgegen. Gut, dass uns das nicht im Steig passiert ist.
Im Schlauchkarsattel genehmigen wir uns zunächst eine Pause und genießen den herrlichen Ausblick. Das Birkkar schaut von hier oben aus wie eine Mondlandschaft. Die Menschen wirken winzig in diesem mächtigen Schuttkessel.
Ein Blick in die Runde - und wir sind uns einig. Keiner mag mehr die letzten Hm zum Gipfel mitnehmen. So machen wir uns an den Abstieg. Wer den Gipfel mitnehmen mag, hat weitere 100 Hm, teils versichert, vor sich. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier ein Muss.
Der Abstiegsweg führt uns in vielen Serpentinen steil durch jede Menge Schutt und Geröll; fast wie im Aufstieg, nur ein wenig angenehmer zu gehen. Ein paar wenige kraxelige Stellen gilt es zu überwinden, bevor sich dann der Weg langsam in größeren Kehren hinab ins Tal windet. Auf etwa 1950 m kommt von links der Brendlersteig von der Ödkarspitze herüber, kurz später kann man nach rechts auf das Hochalmkreuz steigen. Heute lassen wir aber beide Wege "links" liegen und gehen weiter auf dem Weg 226 hinunter zum Karwendelhaus. Bei Erreichen der plötzlich auftauchenden Lawinenverbauungen ist es dann nicht mehr weit bis zum Karwendelhaus. Der Pfad schlängelt sich zwischen den Verbauungen hindurch und endet auf 1771 m direkt an der großen Schutzhütte. Der Gedanke an einen Kaffee und ein leckeres Stück Kuchen hat uns die letzen 1½ Stunden angetrieben, sodass wir den Abstieg zügig bewältigt haben.
Nach insgesamt gut 8 Stunden stehen wir etwas müde an der Karwendelhausküche und lassen uns ein Lager zuweisen. Glück gehabt! Noch sind einige Lager frei, was sich aber innert der kommenden zwei Stunden ändert. Es empfiehlt sich, ein Lager oder Zimmerlager zu reservieren, da die Hütte in der Saison -auch unter der Woche- oft sehr gut besucht wird. So - und dann gibt´s natürlich ´nen odentlichen Pott Kaffee und ein großes Stück lecker Kuchen, wobei wir dann noch ein wenig die Seele auf der großen Terasse in der Sonne baumeln lassen.

Blick vom Einstieg in den versicherten Steig
Schlauchkar


zum Höhenprofil

zum Höhenprofil - Abstieg


Charakter / Schwierigkeit:
- schwere Bergtour
- für Trittsicherheit und Schwindelfreiheit
- einige exponierte Stellen
- Auf- und Abstieg Schlauchkarsattel sehr viel Schutt und Geröll
- gute Kondition (~1500 m Auf- und Abstieg)

Ausrüstung:
- normale Bergwanderausrüstung
- Steinschlaghelm ratsam
- ggf. KS-Set

Beste Jahreszeit:
Mitte Mai bis Mitte September