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Brauneck - Benediktenwand

(1555 m / 1790 m) 06.08.2021

Eine klassische Überschreitung von der Bergstation der Brauneckbahn über Stangeneck, Vorderer Kirchstein, Latschenkopf, Achselköpfe und Rotöhrsattel führt uns heute auf die Benediktenwand. Trittsicherheit verlangen die felsigen Passagen im Bereich der Achselköpfe und auch Schwindelfreiheit sollte im Gepäck sein. Bei dieser anspruchsvollen und langen Überschreitung nehmen wir auf dem Rückweg noch die Tutzinger Hütte sowie den Abstieg über Probst Alm, Längentalalm und den Jägersteig mit. Dadurch kommen nochmals einige Hohenmeter, vor allem im Abstieg zur klassischen (hin- und her) Tour zusammen.
Insgesamt handelt es sich bei dieser Rundtour um eine sehr anspruchsvolle Bergtour – bis zum Latschenkopf eher leichte Wanderung, Übergang Latschenkopf/ Achselköpfe zur Benediktenwand einige drahtseilgesicherte Felspassagen. Die Felsen sind durch die zahlreichen Begehungen teilweise speckig und rutschig.
Für die Überschreitung ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unabdingbar. Auch im Abstieg entlang des Arzbachs hinunter an die Längentalalm wird die Trittsicherheit geprüft.

Bildüberschrift
Bergkamm Brauneck-Benediktenwand.

Ausgangspunkt
Lenggries
Parkplatz "Brauneckbahn"
(ca. 710 m, 5 €/Tg., Stand 2023)

Routenverlauf
Bergstation - Brauneck - Tölzer Hütte - Stangeneck - Vorderer Kirchstein - Latschenkopf - Achselköpfe - Rotöhrsattel - Benediktenwand - Tutzinger Hütte - Rotöhrsattel - Probstalm Hütte - Edelweißhütte - Längentalalm - Vorderer Leitenberg - Weltcupexpress - Talstation - Parkplatz

ca. 8 ¼ Std.
Tourenbeschreibung
Bei leichtem Regen geht es mit der Gondel der Brauneck Bergbahn (Bergfahrt 13,00 €, Stand 2023) sehr bequem die ersten 800 Hm hinauf an die Bergstation. Dort wenden wir uns nicht wie geplant wenigen Metern nach der Bergstation nach rechts und hinauf an den Gipfel des Brauneck. Da es momentan bei nachlassendem Nieselregen eh keine Aussicht gibt, wandern wir zunächst in Richtung Tölzer Hütte. Hier genehmigen wir uns bei einem ersten Einkehrschwung bereits die erste Pause, in der Hoffnung, dass das Wetter sich wie angekündigt doch bessert und es ein wenig aufreißt. Nach einer guten dreiviertel Stunde tritt tatsächlich eine Wetterbesserung ein und so machen wir uns auf den Weg hinauf an den ersten Gipfel zum Stangeneck. Dazu von der Tölzer Hütte kurz zurück auf den Wanderweg und nach rechts auf diesem ein Stück zurück in Richtung Bergstation. Am nächsten Abzweig nach links auf einen Pfad hinauf und unter der Schrödelsteinbahn hindurch zum nächsten Abzweig. Hier scharf nach links abknickend herum, oberhalb der Station vorbei und über die Almwiesen auf einem Bergweg dem Kamm entgegen. Am deutlichen Bergkamm nach Westen hinauf in Richtung auf das Stangeneck. Nach und nach wird das Wetter etwas besser, doch die Wolken hängen immer noch nicht all zu hoch über unseren Köpfen. Der Blick zurück nach Osten hinüber auf den Gipfel des Brauneck ist zumindest möglich. Am Stangeneck zeigt uns eine Panoramatafel, was wir bei klarem Wetter von hier aus sehen könnten. Weiter wandern wir am grasigen Grat entlang hinüber zum bereits sichtbaren Vorderen Kirchstein. Der Kamm leitet nun leicht abwärts und führt links an einem Felsköpferl vorbei. Nach dem Köpferl, zieht der Weg wieder an und führt uns hinauf ans Gipfelkreuz. Am Vorderen Kirchstein geben die Wolken dann auch mal den Blick hinüber an die Benediktenwand frei und jedem der es noch nicht auf dem Schirm hat, wird klar, das ist es noch ein Stück weit hin...
Weiter geht es zum dritten Gipfel, dem Latschenkopf. Über diesen hinüber und weiter zu den der Benediktenwand vorgelagerten Achselköpfe hinüber. Auf einem steinigen Weg werden wir durch eine Latschengasse steil abwärts geleitet und erreichen nach dem ersten steileren Abstieg einen Spalt zwischen zwei dicken Felsblöcken durch den wir uns nach Süden zur anderen Seite zwängen. Die Felsen sind auch hier durch zahlreiche Begehungen teilweise sehr abgespeckt. Kurz danach erreichen wir den Probstalmsattel und halten uns südlich in Richtung der Achselköpfe. Ein Bergpfad leitet uns nun in leichtem Auf und Ab zwischen den Latschen hindurch auf einen ersten Buckel der Achselköpfe. Eine kurze Leiter erleichtert den Anstieg über eine erste Felsstufe, bevor wir auf einem schrofigen Pfad und stellenweise sehr abgespeckten Felsen zum ersten Achselkopf empor steigen. Vom höchsten Punkt geht es nun über rutschige Felsen und entlang einer Drahtseilsicherung hinab in eine grasige Einsattelung. Aus dieser kraxeln wir dann durch eine schrofige Rinne und entlang weiterer Drahtseilsicherungen auf den nächsten Achselkopf. Auch dieser wird überschritten und es geht danach steil in einen Grateinschnitt hinunter. Nach dieser steinigen Steilstufe wandern wir über den Gras- und latschenbewachsenen Rücken weiter an den nächsten und letzten Gipfel der Achselköpfe. Zügig ist auch der letzte Achselkopfgipfel über ein paar schrofige Stufen erreicht. Die Wolkenuntergrenze verhüllt uns immer wieder die Aussicht, die sonst sicherlich fantastisch ist. Nach dem letzten Achselkopf geht es erneut an Drahtseilsicherungen über einen steilen und steinigen Pfand hinab in eine Senke. Den kommenden Abzweig nach rechts nehmen wir später für den Abstieg an die Probstalm Hütte. Also vorbei am Abzweig und geradeaus durch eine Latschengasse zum Rotöhrsattel hinauf. Am Sattel treffen wir auf den Weg, der uns später von der Tutzinger Hütte herauf führt. Jetzt halten wir uns nach links und steuern auf auf die Felswände zu. In leichter Kraxelei und entlang von Drahtseilsicherungen steigen wir nun einige speckige Felsstufen hinauf an einen schrofigen Pfad, der uns durch eine Gasse und durch dichtes Latschengewächs leitet. Nach einer kleinen Senke geht es an eine felsige Rampe, an der uns abermals ein Stahlseil das Aufsteigen erleichtert. Nun folgt ein kurzes Flachstück und nach einem weiteren kurzen Abstieg und einem Gegenanstieg erreichen wir eine schrofige Rinne. Diese bringt uns hinauf an den Kamm zurück. Oben angekommen, wandern wir nun weiter durch eine Latschengasse in westlicher Richtung auf den Gipfel der Benediktenwand zu. Nach einer Gehzeit von rund drei Stunden erreichen wir, umhüllt von Wolken das große Gipfelkreuz der Benediktenwand. Es ist feucht, kühl und zugig. Aussicht haben wir so gut wie keine und so wird das heute eine schnelle Gipfelrast.
Weiter geht es durch die Latschen auf dem Bergweg nach Westen. Dabei beäugen uns immer wieder ein paar der hier zahlreich lebenden Steinböcke. Am Abzweig auf ~1670 m halten wir uns rechts und folgen dem Schafsteig hinunter an die Tutzinger Hütte. An den beiden folgenden Abzweigen jeweils rechtshaltend weiter und in einem großen Rechtsbogen um die Benediktenwand herum, in deren Nordseite. Dort angelangt hat man die Tutzinger Hütte gut im Blick ebenso den Anstiegsweg über den wir später wieder in den Rotöhrsattel emporsteigen werden. Doch zunächst leitet der steinige Weg hinunter an die Hütte.
Am Abzweig zur Hütte entscheiden wir uns in Anbetracht der Zeit gegen eine Einkehr. Wegen des unschönen Wetters sind wir schon spät gestartet, haben gleich zu Beginn eine dreiviertel Stunde Pause gemacht. Also steigen wir direkt auf dem zuvor deutlich sichtbaren Steig hinauf an den Rotöhrsattel und weiter an den Abzweig vor den Achselköpfen. Dort nun nach links ab (Wegweiser Brauneck, Längental, Arzbach, Lenggries) und in eine Senke unterhalb der Achselköpfe hinunter bis an einen Abzweig unter der Felswand. Geradeaus leitet der Weg über den Probstalmsattel zurück ans Brauneck (gelber Wegweiser). Wir halten uns links und steigen hinunter an die Probstalm Hütte. Dort links vorbei, in den Graben des Arzbachs hinein und diesem folgend am und im Bach hinunter. Erneut entschärfen einige Stahlseile die schwierigsten Stellen und helfen auf dem nassen Fels bei einem sicheren Abstieg. Dreimal queren wir den Arzbach und erreichen auf 1150 m einen Fahrweg. Auf diesem wandern wir nun an der Edelweißhütte, der Enzianhütte, Hinteren Längentalalm und der Längentalalm vorbei bis an eine Brücke über den Arzbach. Unmittelbar vor dieser biegen wir nach rechst auf den Jägersteig ab und folgen diesen zunächst flach, dann ansteigend in den Wald hinein. An den kommenden Abzweigen jeweils rechts haltend weiter aufwärts bis an eine Forststraße. Auf dieser weiter im Auf- und Ab nach Osten bis unter den Vorderen Leitenberg (eher Waldgebiet als ein Berg) und dort in einem Rechtsbogen nach Süden eindrehend an die Lifte des Skigebiets hinüber. Nun über den Forstweg hinunter an die Talstation der Brauneckbahn und den Ausgangspunkt der heutigen langen Rundtour.
Schade, dass die Aussicht heute nicht so prickelnd war, doch insgesamt ist diese Bergtourenrunde dennoch eine spannende und sehr abwechslungsreiche Unternehmung, an der man mit entsprechender Ausdauer und Können seinen Spaß hat.

Rückblick auf die Benediktenwand
Beschreibung

zum Höhenprofil

der Track zur Bergtour

Charakter / Schwierigkeit:
- lange, mittelschwere - schwere Bergtour
- Forststraßen, Waldwege, Bergpfade
- Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
- Kletterstellen bis I (UIAA-Skala)
- bei Nässe absolut nicht zu empfehlen
- Kondition für ~1.150 Hm↑, ~1.950 m↓ und ca. 18,5 Km  

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung

Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis Ende Oktober