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Daniel, Grüner Ups und Upsspitze

(2340 m) 11.04.07 / 09.07.23

Eine mittelschwere Bergwanderung führt vorbei an der Tuftalm und Grüner Ups und Upsspitz hinauf zum Daniel und damit auf den höchsten Berg der Ammergauer Alpen.
Nach dem Start in Leermoos geht es kurz am Schwimmbad vorbei, danach leitet ein guter Bergsteig recht garch bis hinauf an die Tuftalm. Dort einfach unterhalb einer kleinen Kapelle weiter auf recht bequemen Forstweg und später wieder über einen ruppigen, wurzeligen und steilen Bergsteig hinauf zum Grünen Ups. Das Schlußstück zur unwesentlich niedrigeren Upsspitze bleibt weiter steil und anspruchsvoll. Gute Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit werden gebührend gefordert.
Der Ausblick von diesem Doppelgipfel entlohnt für die Mühen des Anstiegs mit einem echten Logenplatz und allerbestem Blick ins Ehrwalder Becker. Übrigens treffen hier die Lechtaler Alpen mit der Mieminger Kette, dem Wettersteingebirge und den Ammergauer Alpen zusammen und der Blick ist einfach nach allen Seiten phantastisch.
Im Abstieg lassen wir die Upsspitze und Grüner Ups aus und steigen über den Südrücken der Upsspitze hinunter zur Tuftalm, dort wurde um 2020 eine kleine Aussichtsplattform aufgebaut, von der man nochmal einen tollen Blick über das Ehrwalderbecken, Wetterstein und die markannte Ehrwalder Sonnenspitze hat. Von der Alm steigen wir auf bekanntem Herweg zurück nach Lermoos.

Grüner Ups, Upspitze und Daniel
Upspitze und Daniel an der Tuftalm

Ausgangspunkt
Lermoos,
Wanderparkplatz in der Ortsmitte
(ca. 990 m)

Routenverlauf
Parkplatz - Bahnunterführung - Schwimmbad - Tuftlalm - Grüner Ups - Upspitze - Daniel - Tuftlalm - Schwimmbad - Bahnunterführung - Parkplatz

ca. 6½ Stunden
Tourenbeschreibung
Für heute sind Temperaturen um die 30°C für Ehrwald/Lermoos angesagt und so starten wir in der Früh bereits gegen zwanzig nach sieben am Wanderparkplatz in der Ortsmitte. Von dort in nordwestliche Richtung auf der "Alten Straße" an die Landsstraße, gegenüberliegend durch den kleinen Tunnel unter der Bahnlinie hindurch und weiter hinauf ans Schwimmbad. Dort zunächst ein paar Meter auf einen breiten Fahrweg um das Bad herum und danach oberhalb nach Rechts abbiegend auf einen schmaleren Pfad bergan. Nun in vielen steilen Kehren zügig aber problemlos aufwärts. Auf ca. 1120 m queren wir ein erstes mal den Forst- bzw. Almweg, der hinauf an die Tuftalm leitet. Nach der Querung geht es anhaltend steil weiter auf dem Südwestrücken den Kohlberg hinauf zur zweiten Straßenquerung auf etwa 1300 m. Weiter auf gutem Bergpfad durch den Wald aufwärts an die freie Wiesen- bzw. Almfläche am Kohlberg. Wir folgen den Pfad/Wegspuren weiter nach Nordosten hinauf an den Wald, in diesen hinein und weiter steil nach oben. Durch die Bäume hat man immer wieder wunderschöne Blicke auf die Mieminger Kette, vor allem Schartenkopf, Ehrwalder Sonnenspitze und den Vorderen Tajakopf. An der kommenden Wegegabelung bleiben wir auf dem mittleren Pfad geradeaus, von rechts zieht ein weitere Weg von Lermoos herauf. An der zweiten Wegegabel kaum 100 m später nehmen wir den rechten Weg und steigen weiter an die Almfläche der Tuftalm hinauf. Dort durch ein Weidegatter und nach links haltend an die Almgebäude, die wir in einer gute Stunde nach dem Start erreichen. Es ist noch recht früh am Tag und so heben wir uns den Einkehrschwung für später (Abstieg) auf.
So wandern wir links um die Tuftalm herum, kurz auf den Fahrweg und hinauf an die Wegekreuzung. In der Almwiese liegt vor uns die Leonhards Kapelle. An dieser kommen wir, auf dem von oben herunter ziehenden Bergpfad, später vom Daniel zurück. Wir halten uns an die Wegweiser in Richtung Upsspitze und Grüner Ups und folgen dem oberen Fahrweg etwa 500 Meter weiter nach Nordwesten in den Wald hinein. Am Abzweig von der Forststraße steigen wir in den sogenannten Alpenrosenweg ein. Dieser führt über den Grüner Ups weiter zum Ziegerstein und Schärtle zum Heiterwanger See. Ein guter Bergweg leitet uns in noch moderater Steilheit durch den Wald an eine Waldschneise und wieder zurück in den Wald. Unterwegs lässt sich einiges Beobachten wie z. B. Überreste einer Gams, Ringelnattern usw. Beim Übergang in die Latschenzone steilt es etwas an, doch es ist immer noch gut zu gehen und so erreichen wir schon bald die kleine, freie Lichtung in den Latschen am Grüner Ups. Kein "richtiger" Gipfel, dafür mit Kreuz. Kurz hinter dem Kreuz verlassen wir den Alpenrosenweg nach rechts und folgen dem nun deutlich steileren und anspruchsvollerem Bergsteig in die Südwestflanke der Upsspitze. Auf etwa 1960 m lichten sich die Latschen und wir erreichen ein immer gerölliger werdendes Terrain. Der Ausblick über die Latschen hinweg auf Gartnerwand, Gartnerjoch und Bleispitze (auch Pleisspitze) ist wirklich klasse. Im Zickzack leitet der Pfad steil hinauf an einen Abzweig. Nach links erreicht man über Büchsental-, Hebertal- und Heberjoch das Pfuitjöchl. Wir halten uns rechts und steigen anhaltend steil zum nächsten Abzweig. Auch hier nach rechts hinauf, den deutlichen Markierungen folgend auf den kreuzlosen Gipfel der Upsspitze. Das Tages(zwischen)ziel liegt nun beeindrucken vor uns und auch Teile unseres Weges lassen sich gut erkennen. Nun kraxeln wir weiter nach Osten, der Gratschneide folgend hinüber zum Gipfel des Daniels. Sowohl der Schlussanstieg als auch der Abstieg von der Upsspitze verlangen Trittsicherheit und ordentliches Gehen in alpinem Gelände. Am Grat entlang wird es wieder einfacher und so ist der Daniel zügig erreicht. Herrlich an so einem Gipfel seine Brotzeit auszupacken und dabei die Aussicht zu genießen. Berge und Spitzen wie Kramer, Zugspitze, Wetterstein, Mieminger Kette mit der Ehrwalder Sonnenspitze um nur einige zu nennen, liegen zu hauf um uns herum und lassen sich so prima für Panoramen in Szene setzten (incl. eines kurzen Filmchens). Und weil wir heute früh dran sind, hat es nur wenige weitere Wanderer und so bleibt der Gipfel angenehm leer, sodass es uns fast ein wenig schwer fällt den Gipfel zu verlassen.
Da es ziemlich heiß wird, verlassen wir nach einer guten halben Stunde dann doch den Danielgipfel und machen uns an den Abstieg. Hierfür nehmen wir ein Stück des Herwegs über den Gipfelgrat und wandern zunächst zurück in Richtung Upsspitze. Am Abzweig auf ca. 2270 m biegen wir nun nach links in südwestliche Richtung ab und folgen den steinigen Bergpfad über den Südrücken hinunter in Richtung Tuftalm. Der Weg 693 leitet uns auf dem Rücken am sog. Kärle vorbei, hinunter in ein Latschenfeld und weiter in einen lichten Nadelwald hinein. Je tiefer wir gelangen, desto einfacher/besser lässt sich der teilweise steile und kraxelige Pfad gehen. Schlussendlich verlassen wir den Wald und betreten die Almwiesen, passieren die kleine Kapelle die wir im Aufstieg nur von unten gesehen hatten und stehen kurz darauf an den Almgebäuden der Tuftalm. Dort genehmigen wir uns erstemal eine erfrischende Saftschorle und ein Stück Käsekuchen, leeecker!
Nach der Stärkung wandern wir kurzes Stück über den Kärlestalsteig von der Alm an den Aussichtspunkt. Hier wird dem, der die umliegenden Berggipfel nicht kennt mit guten Skizzen das traumhafte Panorama erklärt. Wir schießen unser Panorama und machen ausnahmsweise noch ein zweites Filmchen – weil es so schön ist.
Im weiteren Abstieg folgen wir von hier dem Weg ein kurzes Stück zurück in Richtung Tuftalm und verlassen diese nach Links durch ein Gatter. Dabei erreichen wir unseren Aufstiegsweg, dem wir nun einfach zurück nach Lermoos folgen. Je tiefer wir kommen desto mehr heizen uns die hochsommerlichen Temperaturen mächtig ein. Fast im Tal angelangt geht es erneut am Schwimmbad vorbei und durch die Bahnunterführung zurück , hinein ins Dorf zum Ausgangspunkt der heutigen Tour.
Eine schöne und wirklich aussichtsreiche Bergtour geht zu Ende. Für den geübten und ausdauernden Bergwanderer ist diese mittelschwere Bergtour durchaus eine Unternehmung wert.

Blick ins Ehrwalder Becken
Daniel

zum Höhenprofil

der Track zur Bergtour

Ein Gipfelrundblick mit viel Dunst (und Fliegen) in der Luft
Panoramaschwenk gute zwei Stunden später an der Tuftalm.

 

Charakter / Schwierigkeit: 
- mittelschwere Bergwanderung
- Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
- leichte Kletterstellen bis max. I (UIAA-Skala)
- bei Nässe nicht so toll
- Kondition für ~1.350 Hm und ca. 12,5 Km

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung

Beste Jahreszeit:
Anfang Juni bis Anfang Oktober