Die Bergtourenseite für
Wanderungen, Bergtouren, Schneeschuhtouren, Klettersteigtouren, Hochtouren

Tourenberichte & Bilder unser Bergtouren

 
Tour drucken Seite drucken.

Demeljoch - Dürrenbergjoch - Schürpfeneck

(1923 m, 1835m, 1623 m) 16.07.23

Ein abwechslungsreicher, langer, schmaler Bergweg leitet uns vom Ostende des Sylvensteinsees, über eine Klamm, durch steilen Wald und über einen sehr langen und aussichtsreiche Kamm hinauf zum Gipfel des Demeljoch im Vorkarwendel. Vielleicht ist die Länge der Tour der Grund, warum der das Demeljoch nicht so oft besucht wird oder doch eher eine fehlende Einkehrmöglichkeit, die bergsteigerischen Schwierigkeiten können es nicht sein. Um so schöner, das man hier meist recht einsam und oft auch ganz alleine Unterwegs ist.
Der Weitblick vom Demeljoch auf die umliegenden Berggipfel, der Tiefblick auf den Sylvensteinspeicher und die kleiner Täler von "In der Gruft" und "Gemsgeröll" sind einfach phantastisch. Einzig zum Ende der Bergfahrt gilt es noch einen längeren Hatscher über die Forststraße zurück nach Fall zu bewältigen.

Kurz vor dem Gipfel
Am Demeljoch Gipfel

Ausgangspunkt
Fall
Parkplatz bei der
(ca. 770 m, 8 €/Tg., Stand 2023)

Routenverlauf
Parkplatz - Dürrach - Maieralm Hochleger (verf.) - Spitzhäusl - Dürrnberg - Demeljoch - Dürrnbergjoch - Schürpfeneck - Schürpfengraben - Dürrach - Parkplatz

ca. 7 ½ Std.
Tourenbeschreibung
Auf geht es über Bad Tölz und Lenggries Richtung Sylvensteinstausee. Diesmal biegen wir nicht nach links ab Richtung Achensee, sondern fahren rechts über die Sylvensteinbrücke und biegen zum Örtchen Fall ab. Den großen Waldparkplatz lassen wir links liegen und fahren weiter durch bis zur Schranke, ab hier geht es auch nur noch für Berechtigte weiter. Die Bergschuhe sind schnell geschnürt und der Rucksack geschultert und schon geht es los.
Wir folgen erstmal entspannt der asphaltierten Straße (Wegweiser des "Via Bavarica Tyrolensis"-Fahrradwegs Richtung Lenggries und Fall), lassen uns von den Abzweigungen nicht irritieren und gehen ca. 450 m einfach geradeaus. Später erreichen wir eine Weggabelung mit einem Hinweisschild rechts Richtung Bächental, welchem wir folgen. Auch hier wieder ein Stück an der asphaltierten Straße entlang, bis linker Hand ein Wegweiser Richtung Demeljoch kommt. Nun durch den Wald leicht ansteigend aufwärts – es gibt ja noch einige Höhenmeter zu bewältigen. Das Wetter wird etwas besser und die Aussicht auf den Sylvenstein mit seinen unterschiedlichen Farben ist wunderschön Immer wieder bleiben wir stehen und schauen uns das Farbenspiel an. Der Steig bleibt schmal, moderat von der Steilheit und wechselt sich ständig mit Wiesenhänge und lichten Wald ab. Auf 1600 Hm erreichen wir in einer Spitzkehre eine kleine Hütte mit dem charmanten Namen Spitzhäusl. Bis hier her kann man sich nicht wirklich verlaufen, da nur der eine Weg heraufzieht und man an den Bäumen immer wieder Markierungen findet. Auf nach weiteren ~70 hm erreichen wir einen Schilderbaum mit unterschiedlichen Hinweisen auf das Demeljoch . Da wir eine Rundtour geplant haben und über den Grat zurück gehen wollen, entscheiden wir uns rechtshaltend für den unteren Weg.
Auch dieser Weg bleibt schmal und zieht im leichten Auf und Ab über schöne, saftige Wiesenhänge mit Waldstücke die später in Latschen übergehen. Manchmal muss man ein wenig schauen, aber wie schon erwähnt verlaufen kann man sich nicht wirklich, es gibt nur eine Richtung. Auf 1770 m erreichen wir den Abzweig hinauf zum Demeljoch und treffen dort auf unseren Abstiegsweg über den Grat. Nach weiteren 150 Hm ist der Gipfel erreicht und wir suchen uns ein nettes Plätzchen für die verdiente Brotzeit. Die Aussicht ist heute leider nicht so wie wir es gerne hätten, doch es könnte auch schlechter sein. Wir genießen trotzdem unsere Pause und freuen uns darüber, dass es heute endlich mit dem Gipfel geklappt hat. Leider ziehen immer wieder dichte Wolkenfelder durch, die uns die Aussicht auf die umliegenden Berge verwehren wie z.B die Zugspitze, Birkkarspitze, Lamsenspitze und ins Rofangebirge.
Nachdem es langsam ungemütlich wird, machen wir uns auf für den Rückweg. Wir wandern auf gleichem Weg zurück bis an den letzten Abzweig vom Aufstieg, halten uns hier nicht links abwärts, sondern gehen einfach weiter geradeaus hinüber ans Dürrnbergjoch. In einem ständigen Auf und Ab steigen wir über den Grat und spätestens jetzt ist Trittsicherheit gefordert. Der Steig ist nicht wirklich schwierig, führt jedoch auch teils direkt an der Abrisskante entlang. Nachdem wir den Grat bewältigt haben, erreichen wir eine weitere Beschilderung, mit dem Hinweis nach Links in Richtung Fall. Hier bleiben wir weiter auf dem Pfad und folgen der Spur in einem weiten Rechtsbogen bis zum Schürpfeneck. Wie bereits bei den gescheiterten Versuchen sind wir wieder begeistert von dem Aus- und Tiefblick in das Tal "In der Gruft" und wir bleiben immer wieder stehen, um noch ein Foto zu machen.
Nachdem wir das Schürpfeneck (1623 m) überquert haben, heißt es aufgepasst damit wir den Abzweig, der nicht beschildert ist, nicht übersehen. Der rote Punkt auf dem Stein ist in dem Grün recht gut sichtbar und dort halten wir uns links mit Blick auf dem Sylvensteinstausee. Dieser Abstieg scheint wenig bekannt zu sein, da wir darüber bisher in keiner Beschreibung gefunden haben. Der Steig bietet eine tolle alternative für den Abstieg nach Fall und verkürzt so den lange Hatscher zurück (über Hühnerberg und Fleck ~5 Km zusätzlich) deutlich.
Der Steig wechselt sich zu Beginn mit freien Wiesenhänge und Waldstücken ab, zieht je weiter man hinab gelangt in Serpentinen durch den Wald. Das Wort ,,zieht‘‘ ist Programm, der Abstieg will irgendwie kein Ende nehmen, bis wir endlich aus dem Wald heraustreten und auf einem Fahrweg treffen. Diesen folgen wir nach links bis auf die nächste Brücke über und werden hier noch belohnt mit einem tollen Ausblick auf in den Schürpfengraben. Hiernach treffen wir wieder auf die asphaltierte Straße die wir vom Aufstieg bereits kennen. Auf dieser nun einfach wieder zurück und schon bald sehen wir das Ortsschild von Fall und unser Auto.
Die Rundtour übers Demeljoch ist landschaftlich super schön und technisch eher leicht, doch aufgrund der Länge nicht zu unterschätzen. Da es unterwegs keine Einkehrmöglichkeiten gibt, ist die Runde auch wenig frequentiert, was uns sehr entgegenkommt. Eine schöne und abwechslungsreiche Tour, die wir jeden falls nochmal angehen werden 😉.

Auf dem Weg zum Demeljoch auf den Sylvensteinspeicher
Beschreibung

zum Höhenprofil

der Track zur Bergtour

Charakter / Schwierigkeit:
- mittelschwere-schwere Bergtour (technisch wenig schwierig)
- etwas Forststraße, meist Waldwege und Bergpfad, -steig
- Trittsicherheit hilfreich
- Kondition für ~ 1.320 Hm ↑↓ und ca. 19,3 Km  

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung

Beste Jahreszeit:
Mitte Mai bis Ende Oktober
Früh bzw. spät im Jahr die Schneelage beachten!