Die Bergtourenseite für
Wanderungen, Bergtouren, Schneeschuhtouren, Klettersteigtouren, Hochtouren

Tourenberichte & Bilder unser Bergtouren

 
Tour drucken Seite drucken.

Dreischusterhütte / Rifugio Tre Scarperi

(1635 m) 05.10.2020

Eine Wanderung und Bergtour durch das Innerfeldtal auch Val Campo Di Dentro in den Sextner Dolomiten führt einen immer an die Dreischusterhütte. Die Hütte liegt unmittelbar am Dolomiten Höhenweg Nr. 4. Den ersten Abschnitt bis zur Endhaltestelle im Innerfeldtal geht´s bequem mit dem Bus hinauf und so lässt sich daraus, auch eine schöne Halbtagestour machen.
Am Ende des Innerfeldtals steigt der Weg dann deutlich an und die Schwierigkeiten nehmen zu, so dass wir ab hier nicht mehr von einer Wanderung sprechen können – mausert sich die Tour nun doch zu einer richtigen Bergtour. Dabei wird es nie wirklich schwer, doch der nicht so trittsichere und konditionschwächere Wanderer bleibt besser im Talboden. Auch dort, kann man bei schönem Wetter prima die Seele baumeln lassen und sich an den talumgebenden Gipfeln satt sehen. Der Einkehrschwung in der Dreischusterhütte darf natürlich auch sein.

An der Dreischusterhütte / Al Rifugio Tre Scarperi
Rückeweg von der Dreischusterhütte / Rifugio Tre Scarperi

Ausgangspunkt
Sexten
Parkplatz "Innerfeldstraße/Dreischusterhütte"
(ca. 1280 m, kostenlos, Stand 2020)
Startpunkt:
Busendhaltestelle Innerfeldstraße (Antoniusstein ca. 1510m)

Routenverlauf
Bushaltestelle - Ixenbach - Dreischusterhütte - Innerfeld - Candido-Bach - Morgenalm - Candido-Bach - Innerfeld - Dreischusterhütte - Ixenbach - Bushaltestelle Antoniusstein - Innerfeldbach - Parkplatz im Tal

ca. 8 ¼ Std.
Tourenbeschreibung
Vom großen Wanderparkplatz Innerfeld am Eingang des gleichnamigen Tals, nahe der Gwengwiesen schlendern wir zunächst an die Bushaltestelle unmittelbar nach der Schranke. Wer mag, kann ab hier natürlich auch den gut ausgebauten und markierten Wanderweg 105 ins Naturparkgebiet nehmen. Dieser führt fast parallel zur Fahrstraße an den Gwengwiesen vorbei hinein ins Innerfeldtal. Hierzu braucht es dann zusätzlich etwa eine Stunde mehr Zeit, als in der hier beschriebenen Tour.
Mit dem Bus nehmen wir die ersten ~280 Hm in einer für einen großen Bus abenteuerlichen Fahrt hinauf bis zur Endhaltestelle Antoniusstein. Die Kurven sind eng und teils geht es sehr steil aufwärts. Vom Endpunkt der Innerfeldstraße am Parkplatz Antoniussteinder wandern wir nun die nächsten ~200 m entlang der Almstraße. In der folgenden Kehre der Straße, verlassen wir selbige nach rechts und lassen uns von einem hölzernen Wegweiser den Weg auf einen Schutt gefüllten Weg zur Dreischusterhütte weisen. Kurz drauf halten wir uns mitten im Schuttfeld an der Wegegabelung nach links (nach rechts Haunoldhütte). Nun leitet der breite, schottrige Wanderweg durch die Latschen weiter nach Süden und teils kurz steil ansteigend weiter hinauf. Links neben uns taucht auch mal die Straße auf, wir bleiben jedoch weiter auf dem Weg und wandern kurz am Ixenbach entlang. Oberflächlich ist der Bach ausgetrocknet, doch unter den Steinen gluckert es. Legt sich das Gelände langsam zurück und flacht zunehmend ab, ist auch schon bald die Dreischusterhütte erreicht. Etwa 300 m von der Hütte (gegenüber einer wuchtigen Schutt- und Geröllhalde die von der Dreischusterspitze herunter zieht) verlassen wir den Weg und wandern nun flach auf dem Almweg an die Schutzhütte. Für eine Pause, auch wenn das Wetter passen würde, ist es uns zu früh und so wandern wir an der Dreischusterhütte vorbei und hinein ins obere Innerfeld. Ein zunächst guter, breiter Weg leitet schräg über die eingezäunte Weidefläche auf die andere Talseite und die Ostseite des Kohlalplkofels. Dort leitet der ruppiger werdende Weg über einen breiten Schuttstrom, der sich aus dem Kohlalpltal in das Innerfeld ergießt hinüber unter die Ostseite des Unterebenkofels (Cima Piatta Bassa). Von der Dreischusterhütte bis in den Talgrund des Innerfelds ist nur wenig Höhengewinn möglich, da wir hier auf einem vermurten flachen Talboden wandern. Auf etwa 1700 m verzweigt sich der Weg, führt nach rechts (westlich) über die Oberhütte ins Große Wildgrubenjoch und für uns nach links kurz hinab auf den mächtigen Schuttstrom. Diesen queren wir leicht links haltend in südöstliche Richtung, wobei mächtige Pfähle den Weg markieren. Nach und nach nähern wir uns einem Wasserlauf. Zunächst ist nur das Gurgeln zu vernehmen, schließlich leitet ein hölzerner Steg über den breitesten Teil und leitet uns so trockenen Fußes auf die gegenüberliegende Seite. Noch ein, zweimal waten wir durch kleinere Wasserläufe, bevor wir auf ca. 1690 m wieder einen ausgetretenen Pfad unter unseren Sohlen nehmen. Dieser Pfad geht nun in das Tälchen des Rio San Candido und dort zunächst mäßig steil, dann immer steiler und teilweise über (Treppen-)Stufen durch einen vom Sturm zerstörten Bergwald hinauf. Die steilen Stufen haben eine mächtige Höhe und so ist der Anstieg recht mühsam. Danach flacht der Weg etwas ab und wir erreichen ein Bächlein, den Rio San Candido. Dieser wird auf ca. 1880 m gequert, was heute bei dem anhaltenden Regen eine kleine Aufgabe ist. Lässt sich der Bach bei Trockenheit problemlos an unzähligen Stellen überqueren, ist die Aufgabe heute doch deutlich anspruchsvoller. So bleibt uns nichts anderes übrig als genau zu schauen und die geeignete Stelle zu finden. Auf der anderen Seite leitet der Pfad für etwa 50 m in westl. Richtung durch Latschen hindurch, um danach zurück nach Süden einzudrehen und nun erneut auf breitem Weg recht garch hinauf zu ziehen.
Auf etwa 2010 m knickt der Weg dann nach rechts ab, zieht erneut kurz ein steiles Stück hinauf und damit erreichen wir die Karstböden der Morgenalm. Mittlerweile liefern die tief hängenden Wolken nicht nur Wasser von oben sonder auch immer mehr Schnee. Das ist schon irgendwie schön. Doch die andauernde Feuchtigkeit von oben, die zunehmende Kälte und die ungewisse Wetterprognose lassen uns doch hier an der Morgenalm die Tour abbrechen. Schade, so weit kann es doch nicht mehr sein bis hinauf an den Fuß des Toblinger Knotens. Doch wenn die Sicht eh gleich Null ist, kommen wie eben nochmal hier herauf. Bei guten Wetterbedingungen ist das sicherlich eine spannende aussichtsreiche Bergtour. Alleine wird man auf diesem Weg (Dolomiten Höhenweg Nr. 4) bei guten Bedingungen eher selten sein, doch bei der Schönheit die diese Tour zu bieten hat, nimmt man das gerne in Kauf. Etwas windgeschütz genehmigen wir uns kurz einen Tee und verputzen eine belegte Semmel, dann treten wir den Rückweg auf dem Herweg an. Steigen zurück an den Rio San Candido, queren diesen erneut, nehmen die riesigen Steilstufen hinunter in den Talboden und gehen diesen wieder talaus auf bekanntem Weg zurück zur Dreischusterhütte.
Obwohl wir fix unterwegs sind, wird uns bei dem useligen Wetter nicht richtig warm und so kommt die Hütte gerade recht für eine ausgiebige Pause. Bei einem leckeren Kaiserschmarren und guter Stimmung in der Hütte wird uns wieder warm. So ratschen wir mit dem Hüttenwirt, unseren Tischnachbarn und genießen einfach die Zeit, bevor wir nach gut 45 Minuten Pause die Schutzhütte der Sektion Drei Zinnen des Alpenvereins Südtirol verlassen.
Für den Abstieg geh´s zunächst auf bekanntem Weg vom Aufstieg zurück zur Endhaltestelle Antoniusstein. Dort kurz über den Buswendebereich talwärts an der Straße entlang bis an ein Brücklein, dort rechts über einen Graben und auf der anderen Seite kurz hinauf, dann linksschwenkend parallel zur Straße nach Norden hinunter. Auf etwa 1460 M queren wir die Straße, folgen dem Pfad auf der anderen Seite weiter hinab und treffen die Inntalstraße erneut auf ca. 1345 m. Wer nun über die malerischen Gwengwiesen die letzte Etappe hinuntergehen möchte, bleibt hier links, folgt der Straße und quert diese nicht. Wir queren die Straße und folgen den Wegweisern. Dabei hofften wir auf eine Brücke die hinüber zu den Gwengwiesen führt, doch die folgt erst unten im Tal...schade. Also aufpassen bei der Wegwahl 😉. An der Brücke im Tal (kurz vor der Bundesstraße) halten wir uns links und wandern in westliche Richtung hinter einem Hof vorbei, zurück an den Wanderparkplatz.
Auch wenn das Wetter nicht wirklich toll war, so war diese Bergfahrt dennoch eine prima Sache. Waren wir in beliebter Region doch fast gänzlich alleine unterwegs. Das die Aussicht, vor allem auf die zerklüfteten und imposanten Dolomitengipfel, nicht gegeben war, ist zwar schade schmälert das heutige Erlebnis in keinster Weise. Eine Tour die wir sicherlich nochmal angehen werden, dann hoffentlich mit Toblinger Knoten!

Talbodenende Innerfeldtal mit Blick nach Norden
Beschreibung

zum Höhenprofil

Charakter / Schwierigkeit:
- mittel-schwere Wanderung
- Forststraßen, Bergwege, Bergpfade und gerölliges Gelände
- teils sehr steil Anstiege  
- Trittsicherheit und Schwindelfreiheit hilfreich
- Kondition für ~570 Hm↑, ~820 Hm↓ und ca. 13,5 Km  

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung

Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis Ende Oktober (Schneelage beachten)