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Hintere Goinger Halt

(2192 m) 01.08.04

Eine beliebte, oft begangene und nicht all zu schwere Bergtour im Wilden Kaiser. Nach unschwierigem Aufstieg über das Kübelkar (von Süden) oder durch die Steinerne Rinne (von Norden kommend) gelangt man in das berühmte Ellmauer Tor. Bereits hier kann man, bei schönen Wetter, den Alpinkletterern an der Karlsspitze oder der Fleichbank zusehen, wenn man gute Augen hat oder ein Fernglas mitführt.

Das Ellmauer Tor
Ellmauer Tor

Ausgangspunkt
Ellmau
Wanderparkplatz an der Wochenbrunneralm
(ca. 1070 m, 4 €/Tg., Stand 2018)

Routenverlauf
1. Möglichkeit: ca. 7 Std.
ab Parkplatz Wochenbrunneralm - Gaudeamushütte - Kübelkar - Jubiläumssteig - Ellmauer Tor - Hintere Goinger Halt und zurück  

2. Möglichkeit: ca. 6 Std. 
Nach Übernachtung auf der Gruttenhütte über Jubiläumssteig - Elamuer Tor - Hintere Goinger Halt - Elmauer Tor - Gaudeamushütte - Parkplatz Wochenbrunneralm

weitere Möglichkeiten:  
- über Stripsenjochhaus

Tourenbeschreibung
Nach einer "tollen" und "duftigen" Nacht im Massenlager (mit etwa 26 Personen, davon 15 betrunkene Schnarchbären) bewegen wir uns -noch etwas schwerfällig- im Halbdunkel aus dem Schlafsaal und gönnen uns zunächst einmal ein Frühstück. Wir beeilen uns, damit wir vor den Massen zu unserer Tour hinauf zum Goinger Halt aufbrechen können. Kaum sind die Stiefel geschürt, lugt die Sonne über die Ackerlspitz und wirft uns die ersten warmen Strahlen entgegen. Zunächst geht es ohne nennenswerte Steigungen in nordöstliche Richtung hinüber zum Einstig in den Jubiläumssteig. Doch bevor dieser beginnt, gilt es eine erste tiefe Schlucht zu queren. Steil führt der Weg durch schroffe z. T. stark ausgespülte Felsformationen hinab. Am tiefsten Punkt angelangt zeigen uns eine Leiter und einige Versicherungen den Weg hinauf zum Steig. Eine wuchtige Stahltreppe folgt, und der Jubiläumsteig beginnt. Der Steig ist unschwierig zu begehen, doch ist er stellenweise etwas ausgesetzt und lässt schöne Blicke auf die schroffen Züge des Wilden Kaisers zu. Also nichts für Wanderer, die schnell mit der Höhe kämpfen oder nur wenig Trittsicherheit besitzen.
Ohne dramatisch an Höhe zu gewinnen, zieht der Steig weiter hinüber in Richtung Ellmauer Tor. Steiler wird es erst am Anfang des Geröllfeldes im Kübelkar. Nach ca. 1 ½ Stunden haben wir das Ellmauer Tor erreicht. Das Wetter sieht nicht mehr so freundlich aus, und weil auch der Wind ordentlich und sehr kühl weht, halten wir uns nicht länger auf und steigen weiter hinauf Richtung Goinger Halt. Ein schmaler Bergpfad weit oberhalb der Steinernen Rinne führt uns in Serpentinen hinauf - zum Teil seht steil. Unterwegs sind nur ein paar wenige Versicherungen. Mehr ist aber auch nicht nötig.
Die Wolken werden dunkler und immer bedrohlicher, doch wir entscheiden uns für den Weiterweg. Etwa 4 Meter unterhalb des Gipfels beginnt es dann doch zu regnen. Schnell schlüpfen wir in unsere Regenjacken, stopfen einen Müsliriegel rein und machen uns schnell wieder an den Abstieg. Die Goinger Halt ist doch ein stark frequentierter Berg, und so sind etliche Stellen stark abgelaufen und glatt. Dies vor allem im oberen Bereich, weshalb es bei Nässe doch eher unangenehm zu gehen ist. Etwa auf halbem Weg hinunter zum Ellmauer Tor drücken dann auch noch ein paar Wolken hinauf und wir sehen uns schon wie nasse Pudel den Berg hinab gehen.
Wir steigen weiter hinab, folgen dabei bis zur Abzweigung (Gaudeamushütte / Gruttenhütte - Jubiläumssteig) dem Aufstiegsweg. Von der Verzweigung führt nun der Weg in engen, steilen Serpentinen durch einen teilweise mit Latschen bewachsenen Geröllhang. Nach insgesamt etwa 5 Stunden sitzen wir gemütlich gegen 13:00 Uhr an der Gaudeamushütte und lassen uns die Brotzeit schmecken. Danach folgt noch ein etwa 20-minütiger Abstieg über den Wirtschaftsweg hinab zur Wochenbrunneralm.
Gerade am Auto angekommen hören wir den Helikopter ein weiteres Mal in diesen Tagen. Durch unser kleines Fernglas können wir erkennen, dass erneut ein Bergsteiger geborgen wird. Hoffentlich benötigen wir diesen "Service" niemals.


Charakter / Schwierigkeit: 
- einfache bis mittelschwere Bergtour 
-Trittsicherheit und Schwindelfreiheit stellenweise erforderlich 
- an einigen Stellen ausgesetzt und luftig
- bei trockenem Wetter und guter Sicht eine empfehlenswerte Tour

Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis Ende September