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Krähe

(2010 m) 08.10.05 / 21.11.21

Eine Bergtour hinauf auf die Krähe ist deutlich ruhiger und weniger stark frequentiert, als die östlich daneben liegende Hochplatte - die für viele Bergwanderer ein muss in der Gipfelsammlung ist. Die Krähe-Tour in den Ammergauer Alpen bietet ebensolche phantastische Ausblicke auf die umliegenden Berge und hinein in die Lechtaler Alpen und ist meist deutlich ruhiger zu gehen.
Von Ammerwald leitet ein Pfad steil durch das wilde Roggenbachtal und wer im Aufstieg einen gemütlichen Forstweg erwartet, wird gänzlich enttäuscht. Über schmale, teilweise steile, wenig schwierige Steige erreichen wir ein Felsen-Fensterl  mit Blick auf den Kenzenkopf - ein echtes Ammergauer-Berg-Kino ;-).
Gelegentlich ist auch etwas Trittsicherheit hilfreich. Im Abstieg beenden wir diese Rundtour durch entweder über den Niederer Straußbergsattel oder wir wandern durch das Köllebachtal hinab. Auf jedenfall geht es über den Schützensteig zurück, welcher uns aus dem Tälchen des Schafblassenbachs zurück zum Ausgangspunkt bei der Ammerwald Hütte leitet.

Die Krähe
Krähegipfel - Ammergauer Alpen

Ausgangspunkt
Ammerwald
Wanderparkplatz am Hotel Ammerwald oder
beim kleine Parkplatz vor der Ammerwald Hütte
aus D kommend rechst an der Straße
(ca. 1090 m)

Routenverlauf
Parkplatz  - Roggenbachtal - Fensterl - Krähe - Gabelschrofensattel - Schwangauer Kessel - Niederer Straußbergsattel - Alpe Jägerhütte - Schützensteig - Parkplatz

ca. 6 Std. 
Tourenbeschreibung 2005
Bei unbeständigem Wetter machen wir uns auf den Weg in die Ammergauer Alpen. Ziel war die 2.012 m hohe Krähe. Wir starten die Tour gegen 09:00 Uhr nahe der alten Zollhütte / Hotel Ammerwald. Kurz wandern wir ein Stück in Richtung Ammerwald Alm entlang der Straße in südwestliche Richtung (Plansee). Vorbei an der Ammerwald Alm leitet dort der Weg nach rechts von der Straße in den Wald hinein (Wegweiser - Weitalpjoch, Hochplatte, Kenzehütte). Dieser leitet uns hinein ins Roggental, das sich zwischen Hochblassen zur Linken und Weitalpspitz zur Rechten tief in die Landschaft schneidet. An der Verzweigung halten wir uns rechts und marschieren nun ein Stück entlang des Roggenbach auf einem schmaler werdenden Bergpfad zunächst noch sanft empor. Etwa 800 m nach der Verzweigung queren wir den Roggenbach über ein kleiner Steg, der das Queren bequemer macht. Danach zieht der Bergpfad nun immer steiler werdend, in einigen Serpentinen in den Blassenwald hinein. Wir queren ein kleines Schuttfeld und folgen den Markierungen weiter bis hinauf an einen deutlichen Kreuzungspunkt zwischen Hochblasse und Weitalpspitz auf ca. 1460 m. Die Beschilderung weist uns den Weg nach links (Westen) hinauf in den Roggentalsattel und zur Krähe.
Nun wandern wir hinein ins obere Roggental. Der Weg hinauf zum Fensterl führt zunächst durch wenige Latschen und weiter mäßig steil aufwärts. In den Latschen hatte sich ein Bienenvolk mitten auf dem Weg ein Nest errichtet, in das wir fast hinein getrampelt währen. Da steigert man doch trotz der Steigung gern ein wenig das Tempo... Ein kalter Wind zwingt uns dennoch, trotz der immer wieder aus den Wolken lugenden Sonnen, die Jacken überzuziehen. Der breit ausgetretene Pfad lässt erkennen, dass die Krähe auch zu einem weiteren sehr beliebten Bergziel für viele Wanderer geworden ist, so wie der berühmte Nachbar östlich der Krähe, die Hochplatte. Der Pfad zieht nun in vielen Kehren hinauf in den Roggentalsattel. Nachdem wir ein paar Latschen hinter uns gelassen haben, öffnet sich das Gelände und wir haben den Sattel bereits fest im Blick. Im Sattel angekommen kann man nun nach links eindrehend die Hochblasse oder scharf nach rechts in westliche Richtung gehend die Hochplatte erklimmen. Unser Weg soll heute jedoch den rechten Weg, schräg hinauf zur Krähe führen. Diese ist aus dem Sattel bereits gut auszumachen. Nun schräg hinauf und auf 1916 m erreichen wir recht zügig das Fensterl. Durch dieses hat man einen tollen Blick hinunter in Richtung Halblech und auf den Kenzekopf. Nun ist es nicht mehr weit bis zum heutigen Tages(-zwischen)ziel und nach insgesamt rund dreieinhalb Sunden schlagen wir am Gipfelkreuz an. Bei bester Fernsicht, genießen wir nicht nur das tolle Bergwetter sondern auch unsere Brotzeit - schöner kann es kaum sein. Das Wetter zieht immer weiter zu, und so machen wir uns nach einer guten Stunde Pause an den Abstieg.
Da wir den Weg für den Abstieg nach Westen in den Gabelschrofensattel bereits kennen, steigen wir zunächst zurück in den Roggentalsattel, halten uns dort rechts und steigen so durch das Köllenbachtal hinunter an die

Alm und weiter hinab zur Alpe Jägerhütte. Unterwegs haben wir uns ein wenig verquasselt und sind dabei einem netten Pfad wieder ein Stück hinauf gefolgt. Das jedoch ist der falsche Weg - dieser hier leitet weiter durch die Latschen über den Westrücken zum Gipfel der Hochblasse. So geht es vom Roggentalsattel stets bergab und nie wirklich bergan! Vorbei an der Alpe Jägerhütte wandern wir weiter auf den Almstraßen in südwestliche Richtung über den Alpboden dem Schützensteig entgegen. Diesen nun steil hinab, später dann am mächtigen Hotel vorbei und kurz an der Straße entlang zurück zum Ausgangspunkt der heutigen Bergtour. Eine nicht all zu schwere, schöne Bergtour, die man mit ein wenig Glück auch recht einsam erleben kann, endet und so kehren wir wiedereinmal glücklich und zufrieden Heim.
 

Routenverlauf
Parkplatz - Ammerwaldhütte - Roggenbachtal - Roggentalgabel - Roggentalsattel - Fensterl - Krähe - Fensterl - Roggentalsattel - Anstieg Hochblasse - Roggentalsattel - Köllebachtal - Ochsenängerle - Alpe Jägerhütte - Schützensteig - Hotel Ammerwald - Ammerwaldhütte - Parkplatz

ca. 7 Std. 
Tourenbeschreibung 2021
Ende November hatt es nochmal richtig tolles Bergwetter und so machen wir uns von München aus, auf den Weg ins Ammertal. Gegen Zehn vor Neun starten wir vom kleinen Parkplatz am alten Grenzhäuschen an der Landstraße 255 unmittelbar vor der Ammerwald Alm. Der November zeigt, dass er auch kalt kann und hat die Tannen und Wiesen mit Reif überzogen. Also schnell in die Bergstiefel gestiegen und los geht´s kurz an der Ammerwald Alm vorbei und nach dieser rechts auf einem Forstweg in den lichten Wald hinein. An der ersten Verzweigung bleiben wir rechts und an der darauf folgenden geht es nach links in Richtung Weitalpjoch, Hochplatte und Kenzehütte. Unser Gipfelziel die Krähe ist noch nicht angeschlagen. Schnell verengt sich der Forstweg zu einem schmalen, guten Bergpfad. Auf diesem nun hinein in das wilde Roggenbachtal und sogleich steiler werdend über eine erste Steilstufe hinauf. Die Hände müssen dabei auch mal kurz zupacken, insgesamt bleibt der Steig technisch unschwierig. Trittsicherheit sollte man jedoch im Gepäck haben, dann wird die Tour auch keine Tortur 😉. Links von uns zieht eine mächtige Rinne zwischen Hochblasse und Schäferblasse hinab ins Roggenbachtal und kurze Zeit später auf ca. 1190m queren wir den Roggenbach ein erstes Mal (Kurz überlegen wir ob da nicht vor 16 Jahren ein kleiner Steg vorhanden war?!?). Der Bach ist flugs gequert und weiter geht es auf der gegenüberliegenden Talseite in einigen Serpentinen durch die steile Südostflanke der Hochblasse weiter empor. Spannend leitet der Bergpfad teils weit oberhalb des Roggenbachs hinauf an eine flachere Passage. Dort fällt von der Hochblasse ein kleiner Bach herab und lässt uns kurz über die rutschigen Steine hüpfen. Mittlerweile haben wir die Sonne im Rücken und die wärmenden Sonnenstrahlen vertreiben die Morgenkälte. Jetzt haben wir auch den Blick frei auf den berühmten Nachbarn der Krähe die Hochplatte, die heute jedoch nicht Ziel der Tour ist. Vielmehr möchten wir nach der Krähe über die Hochblasse und den Schützensteig die Runde beschließen. Doch soweit ist es noch nicht. Zunächst queren wir den Roggenbach erneut und erreichen kurz danach die sogenannte Roggenbachgabel. Nach rechts geht es weiter in Richtung Hochplatte und Weitalpjoch. Wir halten uns nach der dritten Querung jetzt links und folgen dem Bergsteig weiter durch das Tal unter dem Gipfel der Hochplatte hindurch nach Osten hinauf in den Roggentalsattel. Der Rest des ersten Schnees behindert uns im Aufstieg nicht wirklich. Im Sattel angelangt, überlegten wir nun zuerst die Hochblasse "mitzunehmen". Doch in deren Nordseite liegt noch mächtig viel alter Neuschnee und ohne Grödeln war uns das zu heikel, zudem schien an der Krähe die Sonne und hier hätten wir erst durch ein Schattenloch aufsteigen müssen. So ziehen wir weiter hinauf und erreichen bald das "Ammergauer Felsenkino", dem Fensterl zwischen Hochplatte und Krähe. Hier kommt auch der Weg von der Hochplatte herunter und nach Norden leitet ein Pfad in Richtung Geiselstein und Kenzehütte. Wir halten uns weiter östlich und steigen durch die Südseite der Krähe entgegen. Der Gipfel ist dann auch bald erreicht und das mächtige Gipfelkreuz ist schon von weitem gut auszumachen. Zusammen mit ein paar weiteren Wanderern genießen wir den Blick nach Süden, während wir dabei genüsslich unsere Brotzeit verputzen. Der Blick nach Norden geht über den Forggensee hinein ins Allgäuerland.
Nach einer ausgiebigen Pause wandern wir auf dem Herweg zurück in den Roggentalsattel, drehen dort nach rechts und steigen durch das Köllebachtal hinunter ans Ochsenängerle. Vor lauter ratschen biegen wir auf ca. 1685 m nach links ab und wähnten uns bereits am Ochsenängerle, bemerkten den Irrtum jedoch kaum 30 hm später, denn es sollte ja nur noch abwärts gehen und schwenken wieder auf den Weg durchs Köllebachtal ein. An der Ochsenängerle Alm wird aus dem Bergweg nach und nach wieder ein Alm- bzw. Forstweg, der uns nach Süd-Südost hinab an die Alpe Jägerhütte leitet. Dort halten wir uns links (Beschilderung: Schützensteig, Ammerwald/Tirol) und folgen der Straße weiter bis ans Ende. Abrupt geht dieser über in den Schützensteig. Zunächst noch zahm, dann zunehmend spannender steigen wir rechts des Schafblassenbachs durch den gleichnamigen Graben hinab an das Hotel Ammerwald. Unterwegs fällt der Steig teilweise recht steil ins Tal und die Konzentration wird nochmals gefordert. Wer will schon auf den letzten Metern auf einer Tour noch stolpern. Auf 1110 m erreichen wir dann erneut eine Forststraße. Auf diesen geradewegs hinab ins Tal und an der Landstraße nach links und entlang dieser zurück zur Ammerwald Alm. Man könnte auch noch einen Schwenk, leicht links der Straße, durch den Wald nehmen, doch es ist nicht allzuviel Verkehr und so marschieren wir kurzerhand an selbiger entlang.
Im Tal, dort wo noch keine Sonnenstrahlen den Boden erreicht haben, sind die Gräser und Tannennadeln noch immer mit Reif überzogen und es ist auch wieder sehr frisch. Leider hat die Ammerwald Alm geschlossen, sonst hätten wir unsere Tour bei einem leckeren Kaiserschmarrn abgeschlossen, doch auch ohne die Zusatzkalorien geht eine tolle Herbst- ja schon fast winterlicher Bergtour zu Ende. Schee war´s!

Gipfelblick von der Krähe - 2005...
Gipfelblick Krähe - Ammergauer Alpen

...und nochmal ein Gipfelblick von der Krähe - 2021
Gipfelblick Krähe - Ammergauer Alpen

zum Höhenprofil von 2021

der Track zur Bergtour

Charakter / Schwierigkeit:
- einfache zum Teil steile Bergtour
- Trittsicherheit und ein wenig Kondition sind hilfreich
- Orientierung meist recht problemlos (wenn man aufpasst 😊)
- Kondition für ~1.100 Hm und ca. 15,2 Km  

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung

Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis Ende Oktober 
(je nach Schneelage)