Die Bergtourenseite für
Wanderungen, Bergtouren, Schneeschuhtouren, Klettersteigtouren, Hochtouren

Tourenberichte & Bilder unser Bergtouren

 
Tour drucken Seite drucken.

Sentiero Attrezzato Gerardo Sega am Monte Baldo

(1100 m) 23.05.10 / 24.04.11 / 02.04.18

Bei Avio im Etschtal gibt es einen schönen, mäßig schweren Klettersteig, der über Bänder, ähnlich denen in der Brenta, durch die Ostseite des Monte Baldos führt. Doch vor dem Klettersteigspaß steht der etwa eineinhalbstündige Aufstieg bzw. Abstieg über einen breiten Bergweg, vorbei an einem Wasserfall und weiter über einen Bergpfad zum Einstieg. Zwei, der drei möglichen Zustiege sind wir gegangen.

Monte Baldo - Sentiero attrezzato Gerardo Sega
Monte Baldo Via ferrata Gerardo Sega

Ausgangspunkt
Avio im Etschtal
Parkplatz in der Kurve (ca. 280 m)
Spitzkehre über eine Brücke des Aviana
ca. 2 km nach Avio an der Straße zum Stausee Para da Stua

oder
ab der Wallfahrtskirche Madonna della Neve (ca. 1080 m)
mit dem Auto weiter Richtung Stausee, kurz vor der Staumauer der Beschilderung nach Links zur Kapelle folgen (steile und enge Straße)

Routenverlauf I:
Parkplatz - Weg 652 ins Pian delle Scale - Cascata Preafessa - Klettersteig "Sentiero attrezzato Gerardo Sega" - Valle dei Rii - Madonna della Neve - Colonia Montana Madonna delle Neve - Ponte della Balanzà - Weg 652 talwärts - Parkplatz

ca. 6½ Std.
Tourenbeschreibung
Direkt nach dem kleinen Parkplatz im Valle dei Molini geht es über den alten teilweise gepflasterten Weg steil bergan und hinein in das Pian delle Scale. Durch einen Laubwald, der gelegentlich den Blick auf die Ostwände des Monte Baldo freigibt, geht es in etwa einer Stunde bis zu einer Wegekreuzung. An dieser halten wir uns rechts und folgen dem Weg 685. Kurz darauf queren wir über mächtige Felsbrocken ein trockenes Bachbett. Danach wird der Weg zu einem schmalen Bergpfad, der uns zu einem mächtigen, etwa 100 Meter hohen Wasserfall der Cascata Preafessa  leitet. Hier stürzt das Wasser über mächtige Kaskaden in die Tiefe. Vom Wasserfall geht es wieder einige Meter zurück und dann nach links (nördlich), zunächst durch ein urwaldähnliches Gelände, weiter. Alles ist saftig grün und die üppige Flora überwuchert alles. Die Gumpen und Rinnsale des Aviana sind vom Grün vollständig eingefasst.
Der Pfad führt nun mäßig ansteigend weiter um die Pfeiler des Corno Gallina herum. Dort wo der Wald lichter wird, folgt ein kurzer steiler Aufschwung, danach geht es nochmals kurz hinab, um ein weiteres trockenes Bachbett zu queren. Am höchsten Punkt des darauf folgenden Aufschwungs hat man dann den Platz erreicht, an dem sich die meisten ihre Klettersteigausrüstung anlegen. Durch die Äste der Laubbäume kann man bereits einen Teil der Bänder sehen, über die der Steig führt. Also flugs in das Gurtzeug gestiegen, eine kurze Stärkung zu sich genommen und los geht es.
Es geht nochmal etwa 40 Hm den Pfad hinab an eine kurze Leiter. Diese führt über den ersten steilen Felsaufschwung. Weiter über ein gerölliges Gehstück zum ersten Band. Nach links geht es nun sehr luftig und nur leicht steigend hinauf. Dann nach rechts teils ungesichert weiter durch ein Waldstück und über zwei gesicherte Felsstufen empor. Ein ungesichertes Grasband leitet uns sehr ausgesetzt weiter zu einem gesicherten Kriechband. Schon bald hat man das große Band unter der mächtigen Felsapsis erreicht. Dieses Band führt uns in weitem Rechtsbogen durch die imposante Wand hinüber in einen   Wald. Von hier weiter durch die steile Wand hinauf zu einer Aussichtskanzel, von der man einen phantastischen Blick in die Schlucht hat. Nun nach rechts weiter über die steilen Felsen zum Ausstieg. Hier suchen wir uns ein nettes Plätzchen und gönnen uns die verdiente Brotzeit.
Weiter geht es danach durch den Wald und über Wiesen zum alten Fahrweg 685, der uns auf die Schotterstraße (652) bringt. Nun weiter zur Wallfahrtskirche Madonna delle Neve. Bei herrlichem Sommerwetter lassen wir uns in einer der Blumenwiesen bei der Kapelle nieder und genießen noch eine Weile das Faulsein, bevor wir uns an den Abstieg machen.
Von der Wallfahrtskirche nun kurz nach links hinab auf die geteerte Straße. Nach rechts geht es zum Refugio Monte Baldo und zum Albergo Alpino. Wir gehen aber links  herum und folgen der abwärts führenden Straße, vorbei an der Colonia Montana. Kurz nachdem die Schotterpiste begonnen hat zweigt unser Weg nach links ab. Am nächsten Wegedreieck halten wir uns erneut links und gelangen so auf den Weg 652, der uns nun in nördliche Richtung durch das Pian delle Scale zurück zum Ausgangspunkt unserer heutigen Tour bringt. Nach einer guten halbe Stunde kommen wir an der Wegekreuzung (Abzweig KS) vom Vormittag vorbei. Der weitere Abstieg führt also entlang der Aufstiegsroute zum Parkplatz zurück. 
Eine schöne, an die berühmten Brentasteige erinnernde, mäßig schwere Klettersteigtour geht zu Ende. Den Aufstieg über den Weg 652 empfanden wir als nicht ganz so stumpf und langweilig, wie er in dem ein oder anderen Führer beschrieben ist. Da haben wir schon schlechtere Wege kennengelernt. Alles in allem eine wunderbare Tour mit herrlichen Aus- und Tiefblicken. Auch ist der Steig nicht ganz so überlaufen wir andere Klettersteige in den Gardaseebergen.


Routenverlauf II:
Parkplatz - Colonia Montana Madonna della Neve - Ponte della Balanzà - Weg 652 talwärts - Cascata Preafessa - Klettersteig "Sentiero attrezzato Gerardo Sega" - Weg 653 - Valle dei Rii - Madonna della Neve - Parkplatz

ca. 5½ Std.
Tourenbeschreibung
Von der Kapelle Madonna della Neve gehen wir zunächst nach Süden, vorbei an der Colonia Montana Madonna della Neve und folgen dem Weg 653. An der Verzweigung des Fahrwegs halten wir uns links und folgen dem Fußweg hinab ins Pian delle Scale. An der nächsten Wegekreuzung wieder links und auf einem alten Fahrweg etwa eine halbe Stunde weiter bergab. An ein paar großen Felsbrocken halten wir uns erneut links (Schilder) und folgen einem schmalen Pfad (Nr. 685) hinüber zum Wasserfall Preafessa.
Der Pfad führt nun mäßig ansteigend weiter um die Pfeiler des Corno Gallina herum. Dort wo der Wald lichter wird, folgt ein kurzer steiler Aufschwung, danach geht es nochmals kurz hinab, um ein weiteres meist trockenes Bachbett zu queren. Am höchsten Punkt des darauf folgenden Aufschwungs hat man dann den Platz erreicht, an dem sich die meisten ihre Klettersteigausrüstung anlegen. Durch die Äste der Laubbäume kann man bereits das große Band sehen, über das der Steig später hinauf führt. Also flugs in das Gurtzeug gestiegen, eine kurze Stärkung zu sich genommen und los geht es.
Abermals kurz auf dem Pfad hinab zum Einstieg in den Gerardo Sega Klettersteig. Unter einem mächtigen Felsdach geht es kurz in leiter Kletterei an eine Leiter, über diese hinauf auf ein gerölliges kurzes Gehstück und weiter zum ersten Band. Sehr luftig und nur leicht ansteigend geht es weiter hinauf. Dann nach rechts teils ungesichert weiter durch ein Waldstück und über zwei gesicherte Felsstufen steil empor. Ein ungesichertes Grasband leitet uns danach sehr ausgesetzt weiter zu einem gesicherten Kriechband. Schon bald hat man das große Band unter der mächtigen Felsapsis erreicht und es führt uns in weitem Rechtsbogen durch die beeindruckende Wand hinüber in einen Wald. Von hier weiter durch die steile Wand hinauf zu einer Aussichtskanzel, von der man einen phantastischen Blick in die Schlucht hat. Weiter geht es dem Pfad folgend durch ein sehr gerölliges, rutschiges und steiles Waldstück bis kurz unterhalb des letzten steilen Aufschwungs. Die Versicherungen in diesem Bereich machen den Eindruck als sein sie erst in '16/'17 montiert worden. Bevor wir diesen angehen gönnen wir uns eine kurze Pause und warten, bis die vor uns gehende sehr große Gruppe in der letzte steilen Stufe veschwunden ist. Hier sowie vor dem letzten gerölligem Anstieg staut es sich, wenn zu viele Klettersteigle auf einmal unterwegs sind.
Noch einmal einige Meter durch ein lichtes Wäldchen hinauf und dann durch die letzte steile Wand zum Ausstieg des Klettersteigs. Der "Spreitsschritt" markiert quasi das Ende des Steigs und danach geht es weiter durch den Wald und über Wiesen zum alten Fahrweg 685. Hier lassen wir uns in der Warmen Frühlingssonne nieder und genießen eine Ausgiebige Brotzeit. Danach wandern wir auf dem Weg hinunter an die Schotterstraße (652). Bevor wir am Ausgangspunkt zurück sind, steht noch der Abstieg ins Valle dei Rii an. Hat man die letzten 80 Hm aus dem kleinen Tälchen heraus hinter sich gebracht, ist die Wallfahrtskirche Madonna della Neve erreicht und damit auch das Ende dieser Bergfahrt.

Blick auf die Wallfahrtskirche Madonna delle Neve
Wallfahrtskirche Madonna delle Neve

Höhenprofil zur Tour II

Charakter / Schwierigkeit:
- gut gesicherter, mittelschwerer Klettersteig  
- absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit
- teilweise luftig und ausgesetzt

Ausrüstung:
- komplette Klettersteig-Ausrüstung
- ggf. Wanderstöcke für den Abstieg
- ausreichend Proviant und Getränke

Beste Jahreszeit:
April bis Ende Oktober