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Pottenstein - Rundwanderung

(~2040 m) 03.04.2021

Eine schöne Rundwanderung bietet sich aus dem kleinen Städtchen heraus und hinauf an die älteste Burg in der Fränkischen Schweiz zur Burg Pottenstein. Die Runde ist dort natürlich lange noch nicht zu Ende. Weiter geht es über den Aussichtsturm Himmelsleiter, das Hasenloch, der Schlosserhöhle an der Trierer Wand, den Heiligensteg und auf der orographisch rechten Seite durch das Pütlachtal zurück.
Auch eine Runde in der Fränkischen Schweiz hat seinen Reiz, wenn auch ein völlig anderer wie bei einer Wanderung in den Alpen. Durch die alte Landschaft ziehen Forst- und Karrenwege, auch gilt es sich ein wenig zu orientieren, doch zuletzt bleibt es zusammengefasst eine einfache und dennoch spannende Wanderung.
Wer gerne mal in eine Höhle schlüpft, zur der es dann auch noch Geschichten und Sagen gibt, der ist hier genau richtig.

Im Püttlachtal
an der Püttlach

Ausgangspunkt
Pottenstein
Wanderparkplatz Weihersbachtal
(ca. 360 m)

Routenverlauf
Parkplatz - Pottenstein - Burg - Hohe Warte - Hofmannskapelle - Himmelsleiter - Großes Hasenloch - Schlosserhöhle - Brotzeitstube - Prunzloch - Jubiläumshöhle - Heiligensteig - Namenlose Höhle - Püttlach - Kletterwand Geisskirche - Veilchenbrunnen - Glawewand - Grillhütte beim Wasserwerk - Prüllwald - Bergwachtkreuz - Bergwachthütte - Pottenstein (Eisdiele) - Parkplatz

ca. 8 ¼ Std.
Tourenbeschreibung
Auf dieser Rundwanderung kommen wir an einigen größeren und kleineren Schutzhöhlen und Jägerstationen des urgeschichtlichen Menschen aus der Eiszeit (etwa 7000 v. Chr.) vorbei, die bis ins 19. Jahrhundert hinein genutzt wurden. Die Archäologie hat zahlreiche Feuersteinwerkzeuge, Knochen und Knochenwerkzeuge gefunden, die von Höhlenbär, Höhlenlöwe, Nashorn, Mammut, Rentier und Hirsch stammten. Davon finden wir heute jedoch nichts mehr.
Start ist unterhalb von Pottenstein am großen Wanderparkplatz. Zunächst wandern wir, bei drohenden dunklen Wolken am Himmel, in das Städtchen hinein und mitten im Dorf nach rechts über eine Treppe der weithin sichtbaren Burg entgegen. Die alte, steil angelegte Treppe leitet auf einen Fahrweg, auf dem alten Burgweg. Normalerweise quert man das Sträßlein und steigt weiter über einen Pfad empor, doch dieser ist gesperrt (heute ggf. wieder gangbar) und so bleiben wir rechts und wandern die kleine Straße weiter hinauf an die Burg. An der Burg (Coronabeding geschlossen) angekommen bessert sich das Wetter, es wird heller und wir wandern kurz vorbei und nach Westen hinauf zum Aussichtspunkt Hohe Warte. Der Blick von hier oben über Pottenstein, das Tal von Püttlach und Weihersbach hat schon was. An schönen Sommertagen ist es hier oben bestimmt mehr als gut besucht und so freuen wir uns, dass wir fast völlig alleine unterwegs sind. Von der Hohen Warte aus geht es weiter nach Westen. Wir haben den nach oben ziehenden Weg genommen, der in den Wald hinein führt. Vorbei am gesperrten Steig hinab nach Pottenstein, wandern wir weiter durch den Wald. Am kommenden Abzweig bleiben wir rechts und am darauffolgenden abermals. Nun schlendern wir kurz noch hinab und verlassen den Karrenweg nach etwa 50 Metern nach links. Der Pfad leitet uns auf einen weiteren Karrenweg, später dann Feldweg hinüber an die Hoffmannskapelle. Die Himmelsleiter ist bereits eine Weile in Sichtweite und so ist das nächste Etappenziel auch nicht mehr allzuweit. An der Pottensteiner Himmelsleiter angelangt, nehmen wir die Wendeltreppe hinauf auf die Aussichtsplattform in Angriff. Über 150 Stufen geht es nun 37 Meter weiter hinauf auf die Ausichtsplattform. Es sind etliche Schilder montiert, die dem interessierten Besucher erklären, worauf bzw. in welche Richtung er schaut. Am Boden hat man vom Wind gar nicht so viel mitbekommen und so steigen wir die Stufen wieder hinab und setzten die Wanderung auf dem Waldweg fort. Wir entscheiden uns für den linken Weg, bleiben an der kommenden Kreuzung links und kaum 50 m später geradeaus. Durch einen Mischwald und Buschwerk führt der Weg an eine Gabelung. Hier scharf links herum und am Waldrand entlang nach Nordwesten. An der folgenden Wegegabel erneut links halten und an den kommenden drei Kreuzungen jeweils geradeaus. Die dann kommende Gabelung scharf rechts herum. Nach etwas 70 m zweigt nach links der Pfad ans Hasenloch ab, dass nach wenigen Metern erreicht ist. Wir sparen uns die Höhle und bleiben weiter auf dem Waldweg, der nun kurz steil hinauf und dann wellig weiter durch den Wald leitet. Im weiteren Verlauf bleiben wir immer in Gehrichtung geradeaus, bis wir auf etwa 740 m an einen nach links in den Wald führenden Pfad einbiegen. Dieser führt uns um einen Hügel herum und an die Trierer Wand mit einer kleinen Höhle. (Weitestgehend wurde die Wand von Trierer Kletterern um Joshua Schulz erschlossen und daher beziehen sich die meisten Routennamen auf Trierer Besonderheiten). Wir schlüpfen kurz in die kleine Höhle hinein, dann geht es auf dem Pfad durch das Gesträuch an einen alten Karrenweg hinab an die Püttlach und hinüber an die Raststation.
An dem Rastplatz verlassen wir die Wiesenfläche nach rechts auf eine breite Forststraße. Diese leitet steiler hinauf und an eine Felswand mit einem imposanten Felsenturm vorbei empor. Kurz bevor die Straße den Wald an einer Lichtung verlässt, biegen wir links ein, steigen etwas unwegsam weiter hinauf zu einen weiteren Weg. Hier erneut links herum weiter, an steinbruchähnlichen Wänden vorbei und einmal in einem Rechtsbogen oberhalb der Prunzlochhöhle durch den Wald nach Süden auf einen weiteren Waldweg. Diesen bis an eine Lichtung folgen und erneut links herum im Wald bleibend weiter. Es gibt viele Wege in diesem Wald und so ist eine Beschreibung recht kompliziert, um es einfacher zu machen haben wir hier einen Kartenausschnitt erstellt. Zurück an der Püttlach erreichen wir den sog. Heiligensteig, ein kleines Brücklein über die Püttlach. Der Steig bringt uns trockenen Fußes auf die andere Seite auf einen alten Holzziehweg, der uns aufwärts in den Wald führt. Durch einen Hohlweg geht es steiler empor bis an eine Kreuzung. Hier links ab und in der scharfen, ausgeprägten Linkskehre des Weges, nach rechts weglos in den Wald. Hier suchen wir nun auf der Höhe bleibend den gegenüberliegenden Weg, der uns oberhalb der Hetzerkirche (weitere Höhle) durch den Hang nach Nordwesten bringt. Den kommenden Abzweig nach links ignorieren wir, halten uns dann am nächsten links und steigen später in einen Graben hinein. Hier ebenfalls links bleibend treffen wir auf einen Pfad, der uns durch eine Rinne und einer weiteren (namenlosen) Höhle zurück an die Püttlach führt. Im Tal angelangt wandern wir nun rechts des Bachs auf breiten Wanderweg talaus. Dabei streifen wir erneut den Brotzeitplatz (andere Bachseite), kommen an der Kletterwand Hohe Nasen (Gaisskirche), dem Veilchenbrunnen und der Glawewand vorbei. Nach einer Rasthütte mit Grillmöglichkeit vor dem Wasserwerk verlassen wir den Wanderweg nach rechts auf einen Karrenweg, der uns in den Prüllwald hinauf leitet. An der kommenden Kreuzung halten wir uns an den halblinken Weg, der im lichten Wald und Gestrüpp verschwindet. Danach erreichen wir eine frische Holzeinschlagsfläche und der Weg ist quasi verschwunden. So stapfen wir erneut weglos in Nordwestliche Richtung, bis wir auf eine breite ausgebaute Forststraße treffen und dieser in Laufrichtung weiter folgen.
Diese zieht lange, gerade durch den Wald an die nächste Kreuzung. Wir bleiben geradeaus und wandern leicht fallend und links eindrehend an den Abzweig zum Ausguck am Bergwachtkreuz oberhalb von Pottenstein. Auf ruppigem Pfad steigen wir kurz hinab an die Bergwachthütte und von dort auf einem Treppenweg zurück nach Pottenstein. Nun durch die Stadt hindurch an eine (für uns) tolle Eismanufaktur. Hier belohnen wir uns mit ein paar Kugel leckerem Eis, bevor wir den Rest des Weges zum Ausgangspunkt und dem Ende einer etwas anderen, schönen Wanderung angehen.
Nach insgesamt fünfdreiviertel Stunden beenden wir eine abwechslungsreiche Wanderung. Wer nicht einfach losgeht, sich zuvor mit der Karte, den unzähligen Wegen und vielen Höhlen auseinandersetzt, kann sich eine noch schönere und abenteuerlichere Rundtour zusammenstellen. Dabei lassen sich leicht bis zu 10 verschiedene Höhlen entdecken.

Zu den Höhlen und der Sage im Gebiet:
Das Hasenloch ist eine sog. Hallenhöhle, die in der Eiszeit eine Station für steinzeitliche Jäger war. Knochenfunde in der Höhle beweisen, dass in der Gegend früher Mammuts, Höhlenlöwen, Höhlenbären und Nashörner lebten und von Menschen gejagt wurden. Weiter gibt es eine Legende die von den Pottensteiner Bewohner erzählt wird. Ob Sie der Wahrheit entspricht... Na es ist eben eine Legende und es könnte etwas wahres daran sein. Es wird erzählt, dass ein paar Pottensteiner Buben eines Sonntagmorgens den Gottesdienst schwänzten und stattdessen lieber Räuber und Gendarm spielten. Um unbeobachtet zu sein schlichen sich in den Wald. Sie waren vollkommen in ihr Spiel vertieft und sahen auf einmal einen schneeweißen Hasen. Dieser konnte nicht richtig laufen und zog ein Bein nach. Die Buben hörten auf sich selbst zu jagen und stattdessen hetzen sie dem Hasen hinterher. Dabei gerieten Sie immer tiefer in den Wald hinein, bis sie vor einer Höhle standen, in die sich der Hase hinein flüchtete. Einer der Knaben tat sich vorlaut und rief: "Was habt ihr? Da sitzt er doch in der Falle" und stieg in die Höhle hinein. Lange rührte sich nichts, dann hörten die anderen Buben ein jämmerliches Schreien aus der Höhle, worauf wieder Stille einkehrte. Panisch rannten die Burschen zurück in die Stadt und alamierten ihre Eltern. Der Vater des vermissten Jungen eilte sofort mit weiteren Männern zur Höhle und fanden dort den Buben zerfleischt am Boden liegen. Der Hase war nichts anderes als der Höhlenpöpel (blutrünstiger Höhlen-Geist), der sich in einen lahmen Hasen verwandelt hatte. Seitdem heißt die Höhle "Hasenloch".

Pottenstein
Beschreibung

der Track zur Wanderung

Charakter / Schwierigkeit:
- lange, mittelschwere Wanderung
- Forststraßen, Waldwege und -pfade, etwas wegloses Gelände
- Trittsicherheit stellenweise hilfreich
- Kondition für ~400 Hm (viel auf und ab) und ca. 15,6 Km  

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung

Beste Jahreszeit:
Anfang Mai bis Anfang November