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Reiter-Steinberg

(2060 m) 14.08.2021

Vom Hintersee in den Berchtesgadener Alpen bei Ramsau wandern wir über einfache Forstwege und abwechslungsreiche Bergpfade durch die steile Ostseite der Reiter Alm zwischen Predigtstuhl und Brettstein hindurch auf das flache und weite Gipfelplateau. Der Anstieg über den Böslsteig hinauf auf den 2060 m hohen Reiter Steinberg wird mit zu den spannendsten Routen gezählt.
Nach der Halsgrube wird der Pfad durch den Wald deutlich steiler und anspruchsvoller. Er leitet an einem guten Beobachtungspunkt der Bartgeier vorbei. Der Weg zieht in sicherer Entfernung vorbei an einem Bartgeiernest die gerade ausgewildert werden, woher auch ein Teil des Weges "Bartgeier-Themenweg" genannt wird.
Danach wird es zunehmend kraxeliger und die Hände werden durchaus mal benötigt. Dabei hat es auch ein paar etwas ausgesetzte Stellen und es bleibt anhaltend steil. So leitet der Bergpfad nun teilweise drahtseilversichert und mit in den Fels gehauenen Stufen hinauf auf die Reiter Alm und den Reiter Steinberg.

Auf dem Weg zum Reiter Steinberg
Hirschbachklausenstraße - Reiter Steinberg

Ausgangspunkt
Ramsau
Parkplatz "Hirschbichlstraße"
(ca. 810 m, 8,-- €/Tg., Stand 2023)

Routenverlauf
Parkplatz - Hirschbichlstraße - Haslgrube - Böslsteig - Bartgeier Themenweg - Reiter Steinberg - Jochalm - Böslsteig - Haslgrube Hirschbichlstraße - Parkplatz

ca. 6 ½ Std.
Tourenbeschreibung
Um zwanzig nach acht starten wir am Wanderparkplatz Hirschbichlstraße unmittelbar an der Nationalpark Informationsstelle. Kurz schlüpfen wir durch das Gatter und marschieren die ersten Meter auf der Straße Talein bis nach rechts ein Forstweg abzweigt. Auf diesem rot markierten Steig (Weg Nr. 472) wandern wir gerade an der Almwiese entlang in den Bergwald hinein. In einigen Kehren hinauf, die sich relativ steil bis an den Abzweig zur Halsgrube ziehen. Die Beschilderung zu Beginn des nach links abzweigenden Böslsteig ist nicht zu übersehen. Von nun an bewegen wir uns nur noch auf Bergpfaden und schmalen Wegen weiter. Zunächst leitet der Pfad durch eine Lichtung mit einer kleinen Blumenwiese, danach kurz hinab in die Mulde der Halsgrube. Wir treten aus dem Wald heraus und wandern am oberen, westlichen Ende der Halsgrube entlang, leicht ansteigend nach Süden. Der Anfangs noch deutliche Weg verliert sich in der Halsgrube fast, ist dennoch gut zu finden und auch ausreichend gut markiert. Der Pfad leitet wieder in ein junges Wäldchen hinein und bringt uns weiter ansteigend nahe an die Felswand. Nun führt der Steig über mehrere Felsstufen teilweise recht steil ausgesetzt und auch über das ein und andere drahtseilversicherte Wegstück in das untere Wagendrischlkar hinauf. Über teils altersschwache und nur mit Vorsicht zu begehenden Holzleitern gewinnt man am ersten größeren Felsblock rasch an Höhe. Oben angekommen treffen wir dort auf zwei Ornithologen, welche zur Auswilderung angesiedelten (zwei) Bartgeier im Nest in der gegenüberliegenden Felsenschlucht beobachten. Ohne die geeigneten technischen Hilfsmittel (Fernglas, Foto mit entsprechendem Teleobjektiv) sind die Bartgeier nur ganz schwer zu entdecken. Doch wir haben etwas Glück und können die Bartgeier, bei unserem Aufstieg über die Steilstufen, immer mal wieder bei Ihrer Flugschau beobachten über unseren Köpfen. Der Böslsteig leitet uns nach einer mit Wasserrinnen durchzogenen Karslandschaft über gut gestuftem Fels weiter empor, in den weiten Kessel des untere Wagendrischlkars. Diesen durchsteigen wir rechtshaltend und erreichen danach die karstige Hochfläche der Reiteralm. Vorbei an kleineren und größeren Dolinen (Karsttrichter), die tief in den Bergstock reichen, wandern wir zuletzt flacher aus den Kessel heraus und an die Kuppe des Reiter Steinbergs auf einer Höhe von 2060 m. Ein weithin deutlich sichtbarer Schilderbaum gibt Auskunft über die nächsten möglichen Tourenziele, die von hier aus angesteuert werden können. Am Gipfelbuckel des Reiter Steinbergs drehen wir nach Süden ein und wandern ein Stück nach Süden in Richtung des Oberen Plattelkopfs, suchen uns ein geeignetes Platzerl für unsere Brotzeit und eine Pause bei herrlicher Aussicht nach Osten auf die Gipfel der Berchtesgadener Alpen. Gut vier Stunden nach dem Start der Tour im Tal, legen wir uns in die Wiese zwischen dem Oberen Plattelkopf und dem Reiter Steinberg und lassen es uns gut gehen.
Der Abstieg erfolgt nach einer ausgiebigen Rast auf dem Anstiegsweg, und da heißt es nochmal volle Konzentration, denn im Abstieg ist der Weg nicht wirklich einfacher, aus Sicht der technischen Schwierigkeiten, die man auf jedenfall beherrschen muss.

Panorama am Reiter Steinberg mit Blick von Osten über Südost nach Süden
Beschreibung

zum Höhenprofil

der Track zur Bergtour

Charakter / Schwierigkeit:
- schwere Bergtour
- Forststraßen, Waldwege, Bergpfade
- absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
- ein paar Kletterstellen bis I+
- bei Nässe nicht zu empfehlen
- Kondition für ~1.340 Hm und ca. 11,5 Km  

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung
- ausreichend Proviant und vor Allem Getränke

Beste Jahreszeit:
Anfang Juni Mai bis Ende Oktober