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Bayerische Schinder und Österreichische Schinder (oder Trausnitzberg)

(1796 m, 1808 m) 21.05.09 / 01.11.14 / 31.10.22

Der Schinder mit felsiger Nordseite besetht gleich aus zwei Gipfel. Der Österreichische Schinder, der sogenannte Trausnitzberg (der höhere der beiden Gipfel) und überragt er seinen Nachbarn, den Bayerischen Schinder um ganze 12 Meter. Die Grenze zwischen Tirol und Bayern verläuft über dessen Grathöhe. Vom Hauptgipfel dem 1808 m hohe Österreichische Schinder hat man ein tolles Panorama vom Kaisergebirge im Osten über Großglockner, Großvenediger und Zillertaler Alpen im Süden bis zur Zugspitze im Westen.
Die Tour lässt sich sowohl über die Trausnitzalm als auch über das Schinderkar ersteigen. Wir haben beide Richtungen ausprobiert uns stellen diese nachfolgend vor.
Der Übergang zum Bayerischen Schinder und Weg durch das Tor halten anspruchsvolle gesicherte Kletterstellen im 1. Schwierigkeitsgrad vor. Für die beschriebenen Touren sind Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und für das Schinderkar eine gewisse Kletterfertigkeit notwendig.

Blick vom Bayerische auf den Österreichische Schinder
Bayerische Schinder und Österreichische Schinder/Trausnitzberg

Ausgangspunkt
Valepp
Wanderparkplatz
(ca. 870 m, € 6,00 Mautgebühr, Stand 2024)

Routenverlauf
2009
Parkplatz - Brennereck - Trausnitzalm - Österreichische Schinder/Trausnitzberg - Schinderkar - Parkplatz

2014
Parkplatz - Brennereck - Trausnitzalm - Österreichische Schinder/Trausnitzberg - Trausnitzalm - Brennereck - Parkplatz

2022
Parkplatz - Schinderkar - Tor - Bayerische Schinder -Übergang - Österreichische Schinder/Trausnitzberg - Trausnitzalm - Brennereck - Parkplatz

ca. 6 Std. 
Tourenbeschreibung
Vom Parkplatz aus wandern wir zunächst wenige Meter an der Straße entlang zurück in Richtung Rottach, biegen dann auf die Forststraße ein und überqueren sogleich die Weiße Valepp. Danach geht es kurz steil auf der Straße weiter bis in die erste Kurve. Hier folgen wir der Beschilderung und dem kleinen Pfad. Immer wieder queren wir im Wald kleine Bäche. An einer Querung ist etwas Vorsicht geboten, doch auch diese Stelle lässt sich für den ambitionierten Wanderer gut bewältigen (die Stelle ist durch ein dünnes Drahtseil entschärft und bei Nässe unangenehm zu gehen). Nachdem wir das Brennereck umwandert haben, kreuzen wir zwei weitere Forststraßen, folgen aber immer stur dem Pfad hinauf, weiter durch den nun lichter werdenden Mischwald. Nach einem kleineren steilen Anstieg über eine Almfläche erreichen wir schon bald die Trausnitzalm (1420 m).
Weiter geht es über die Wiese links an den Almhütten vorbei bis zur Verzweigung. Dort halten wir uns rechts und steigen weiter über den mit Latschen bewachsenen Bergrücken auf. Dann wird es allmählich steiler und wir erreichen schon bald einen kleinen Vorgipfel. Von hier sind es nur noch wenige Minuten auf den in Sichtweite liegenden Gipfel des Österreichischen Schinders (oder auch Trausnitzberg).
Unter dem Gipfelkreuz lassen wir uns zu einer ausgiebigen Brotzeit nieder, bevor wir hinab in den Sattel (Übergang) zwischen den beiden Gipfeln steigen. Der Weiterweg verlangt Trittsicherheit und auch Schwindelfreiheit, geht es doch einige Meter durch eine Rinne so steil abwärts, dass man sogar die Hände mit an den bröseligen Fels legen muss. Aus dem Sattel heraus kann man dann, auf gutem Bergpfad, noch den wenige Meter niedrigeren Bayerischen Schinder mitnehmen.
Entlang einiger Drahtseilversicherungen führt der Weg nun steil hinab ins Schinderkar. Bevor wir jedoch die Abfahrt durch die riesige Schuttreiße erleben können, schlupfen wir durch ein natürliches Felsloch, das "Fenster" oder auf "Tor" und queren das noch vorhandene große Altschneefeld hinab zum Karboden. Am Ende des Kars stapfen wir noch durch mächtige Überreste einer Lawine. Die Verwüstungen und die immer noch enormen Schneeansammlungen lassen erahnen, wie gewaltig die Kräfte sind, wenn eine Lawine zu Tal donnert.
Der weitere Weg verläuft unspektakulär und bringt uns nach gut 2 Km auf einen Waldweg. Diesem folgen wir in östliche Richtung gute 1000 m und erreichen etwa 6 Stunden nach unserem Aufbruch wieder den Parkplatz in Valepp. Alternativ kann man an einer nicht zu verfehlenden Verzweigung auch zur Schlag-Alm absteigen, von dort dann noch wenige Meter hinab an die Mautstraße und entlang dieser zurück zum Ausgangspunkt in Valepp.

ca. 6 Std. 
Tourenbeschreibung 2022
F O L G T

Die Überschreitung des Schinders ist eine anspruchsvolle Bergwanderung. Gilt es doch die ein oder andere ausgesetzte Fels- und Geröllpassage zu überwinden. Bei guten Verhältnissen ist das jedoch eine Tour, die richtig Spaß bringt.


zum Höhenprofil 2022

der Track zur Bergtour 2022

Charakter / Schwierigkeit: 
- einfache bis mittelschwere Bergtour 
- wenig Forststraße, meist Waldwege und Bergpfade
- Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
- Kletterstellen bis I nach UIAA
- Kondition für ~ 1.050 Hm ↑↓ und ca. 12 Km  

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung

Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis Ende Oktober