Seekarspitze und Seebergspitze
(2053 / 2085 m) 03.10.2010
An der östlichen Ecke des Karwendels und westlich des Achensees liegen Seekarspitze und Seebergspitze. Von Achnekirch kann man mit einer mittelschweren Bergtour die Überschreitung beider Gipfel mit Abstieg nach Pertisau an einem Tag gut machen (natürlich auch in umgekehrter Richtung). Von den Gipfeln hat man beste Aussicht auf auf Karwendel, Rofan, Bayerische Voralpen, die Brandenberger Alpen und den Alpenhauptkamm.
Gipfelkreuz der Seekarspitze
Ausgangspunkt
Achenkirch
Parkplatz am Campingplatz
(ca. 920 m / gebührenpflichtig)
Routenverlauf
Parkplatz - Seebergalm - Seekarspitze - Seebergspitze - Roßalm (verf.) - Prälatenbuche -
Mariensteig - Gaisalm - Parkplatz
ca. 8 Std.
Tourenbeschreibung
Am Parkplatz neben dem Campingplatz in Achenkirch starten wir gegen neun Uhr bei herrlichem Spätsommerwetter. Zunächst führt uns der Weg eben am Campingplatz vorbei. An der nächsten Kreuzung halten wir uns rechts und queren kurz darauf nahe eines Hofes den trockenen Oberaubach in Richtung Westen. An der Wegegabelung folgen wir dem Fahrweg (nach links geht’s zur Gaisalm), der auch sogleich mäßig steil ansteigt. Nun geht es in einigen weiten Kehren hinauf zur Seekaralm. Wer möchte, kann auch die Bergpfade nehmen. An der Koglalm führen die Wege dann wieder zusammen. Im Aufstieg haben wir immer wieder schöne Ausblicke auf den Unnütz im Osten und auf die Schreckenspitze und die Hohe Gans im Westen. Vorbei an der letzten Hütte der Seekaralm weisen Schilder und Markierungen den Weg. Zunächst geht es in Richtung Nordost weiter, bevor man dann dem Gratverlauf nach Süden folgt. Gelegentlich muss man auch mal größere Schritte über riesige "Stufen" machen bzw. leichte kurze Kletterstellen überwinden. Alles in allem lässt sich der Aufstieg gut bewältigen.
Etwa 2 ¼ Stunden nach unserem Abmarsch im Tal erreichen wir den ersten Gipfel der heutigen Tour. Der Fönwind bläst hier oben recht kräftig, und so ist es nicht wirklich warm. Dafür hat man aber eine phantastische Aussicht, und die klare Luft lässt richtige Fernblicke zu. Heute ist der Gipfel auch recht stark besucht, was auf dem doch recht großen Gipfelplateau aber nicht wirklich zu Gedränge führt.
Nach einer guten Stunde Pause gehen wir dann dem Gratverlauf folgend weiter in Richtung Süden. Zunächst folgen etwa 100 Hm Abstieg, teils schrofig, teils über schönen Bergpfad und teils in leichter Kletterei (I) hinunter in den Sattel vor der Seebergspitze. Hier besteht nun auch die Möglichkeit, nach Westen zur Pasil Alm, Pletzach-Alm und Seekaralm abzusteigen. Für uns geht es aber weiter teilweise in schöner Kraxelei hinauf zur Seekarspitze. Über den Gratrücken geht es über den von Latschen gesäumten Steig hinauf auf den Gipfel. Oben angekommen hat der Wind nachgelassen, sodass wir die wärmende Sonne ein wenig genießen können, bevor wir uns an den Abstieg in südliche Richtung machen.
Der Bergpfad führt zunächst durch die Latschen hinunter auf einen vorgelagerten Buckel. Über diesen drüber und weiter in vielen Serpentinen steil hinab. Vorbei an der verfallenen Roßalm (freie Fläche, bevor es in den Wald geht). Auf gutem Pfad und weiterhin steil abwärts geht es dann auch über einige Steilstufen bis hinunter an eine Wegegabelung. Wer hier nach rechts geht, kommt hinunter nach Pertisau (Rückfahrt mit dem Schiff). Wir halten wir uns aber links und folgen der Beschilderung zur Prälatenbuche, denn wir wollen noch weiter bis zur Gaisalm. An der Prälatenbuche angekommen halten wir uns links und folgen dem Mariensteig eine gute ¾ Stunde zur Gaisalm.
Hier beenden wir dann unsere Tour und gönnen uns ein paar Kässpatzen und ein Stück Kuchen, um die verlorenen Kalorien wieder aufzufüllen ;-).
Die Überschreitung beider Gipfel ist für den ambitionierten Bergwanderer eine lohnende Tagestour. Auch die Besteigung der Gipfel als jeweils eigenständige Tagestour ist nicht zu verachten.
Von der Gaisalm aus kann man nun mit dem Schiff fahren (ca. 15 Minuten) oder man nimmt den Steig entlang des Achensees zurück nach Achenkirch (etwa 45 Minuten).
Charakter / Schwierigkeit:
- mittelschwere - schwere Bergtour
- Trittscherheit
und Schwindelfreiheit hilfreich
- einige leichte Kletterstellen (I)
- Kondition für ca. 1.300 Hm und ca. 16,5 Km bis Gaisalm
Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung