Das Watzmann Hocheck
(2651m) 09.10.2006
Geplant war die Überschreitung, doch ab 2.200m lag bereits Schnee und stellenweise war es bereits stark vereist, sodass man nur gerade noch so bis zum Hocheck "gehen" konnte. So kommen wir auch beim 5ten Anlauf nicht über den Berg. Blieb eine ausgedehnte Herbstwanderung hinauf zum Hocheck im Watzmannmassiv, dem nördlichsten der drei Watzmann Gipfel.
Die Watzmannkinder und der Watzmann
Die gesamte Watzmann-Überschreitung gilt als einer der anspruchsvollsten gesicherten Steige in den Alpen. Acht bis zehn Stunden muss man ab Watzmannhaus für diese Tour einplanen.
Ausgangspunkt
Ramsau
Parkplatz Wimbachbrücke
(ca. 628 m, € 7,00/Tg., Stand 2021)
Routenverlauf
Wimbachbrücke(ca. 620m) - Stubenalm - Mitterkaseralm -
Falzalm - Watzmannhaus - Hocheck und zurück
- ca. 3 Std. bis Watzmannhaus (1928m).
- Aufstieg zum Hocheck (2651m) 2 Std.
- Übernachtung im Lager für AV-Mitglieder ab € 9,00,
sonst € 18,00 p. P.
ca.
8 Std. an 2 Tagen
Tourenbeschreibung
Vom Parkplatz an der Wimbachbrücke teilweise steil über
den Wanderweg in weiten Kehren hinauf zur Stubenalm. Von hier
hat man einen ersten Blick auf das Watzmannhaus, doch gilt es
noch einige Höhenmeter zu überwinden. Der breite Weg
führt weiter über die Mitterkaser-Diensthütte,
vorbei an der Materialseilbahn des Watzmanhauses, zu der einfach
bewirtschafteten Mitterkaseralm. Der Weg geht weiter in südl.
Richtung in engen steilen Kehren hinauf zur Falzalm, nun weiter
über einen Almboden bis direkt unter die Wand des Watzmannhauses.
Die letzten Meter steigt der Pfad wieder in engen, steilen Kehren
zum Watzmannhaus auf.
Nach etwa 3 Stunden stehen wir am Etappenziel und beziehen zunächst
unsere Zimmerlager. Der letzte offiziell geöffnete Tag
in diesem Jahr und trotz des tollen Wetters ist nicht viel los.
Den Grund dafür erfahren wir vom Hüttenwirt - die
Überschreitung ist bereits vereist. Das erste Mal, dass
wir eine Tour dieser Kategorie angehen und uns vorher nicht
vollständig über die Verhältnisse informiert
haben. Selber Schuld. So bleiben wir dennoch auf der Hütte,
machen uns einen gemütlichen Abend und kriechen zeitig
in die Falle.
Am nächsten Morgen geht es nach dem Frühstück
doch hinauf. Wir wollen sehen, wie weit wir kommen und nehmen
uns als Tagesziel das Hocheck vor.
Der Weg ist nicht zu verfehlen, doch schon nach kaum 150Hm kommen
wir in den ersten Schnee. Ab etwa 2200m ist der Weg fast unter
dem Schnee verschwunden und man muss bereits genau schauen,
wo man langgeht, um nicht abzurutschen. Susanne entscheidet
sich zur Umkehr und steigt hinab zum Watzmannhaus (der sonnigen
Bank entgegen:) ). Ich möchte noch weitergehen und schauen,
ob ich, ohne das Risiko zu sehr zu fordern, bis auf das Hocheck
komme.
Eine Spur und immer wieder durch den Schnee schauende Markierungen
führen mich weiter hinauf, bis ich schließlich auf
dem mit zwei Kreuzen bestückten Gipfel stehe. Herrliches
klares Wetter und ein traumhafter Ausblick belohnen für
die Anstrengung. Doch das Schwierigste liegt noch vor mir: der
Abstieg. Der letzte steile Aufschwung (vor allem abwärts)
hinauf zum Hocheck hat es heute in sich. Ziemlich glatt und
mit wenig halt geht es etwa 15m abwärts. Danach geht es
zunächst etwa 100 Hm entlang der Aufstiegsroute hinab und
dann in einem leichten Linksbogen hinunter auf ca. 2400m. Hier
treffe ich dann wieder auf den Aufstiegsweg, dem ich dann bis
zum Watzmannhaus folge. Der Abstieg ist durch Schnee und Eis
deutlich unangenehmer als der Aufstieg.
Diese Bergtour lässt sich auch ohne
Übernachtung bewältigen. Dann sollte man jedoch
berücksichtigen, dass etwa 2.000 Hm im Aufstieg unter
die Sohlen kommen und entsprechende Kondition Voraussetzung
ist.
360° Panorama vom Hocheck
(größer/kleine - einfach mit der Maus ins Bild und scrollen)
Charakter / Schwierigkeit:
- mittelschwere Bergtour
- Trittsicherheit und Schwindelfreiheit
- am Gipfel ausgesetzt
- Kondition für ~ 1.960 Hm und ca. 10 Km
Ausrüstung:
- BergwanderAusrüstung
- ggf. Grödel sehr hilfreich
Beste Jahreszeit:
Ende Juni bis Anfang Oktober je nach dem wie die Schneeverhältnisse
sind.