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Großer Traithen

(1852 m) 14.01.2017

Aus dem Ursprungtal führt, entlang des Wanderwegs 658, eine schöne Schneeschuhtour auf den Großen Traithen, einen der höchsten Bergen des Mangfallgebirges. Im Winter wird der Traithen zumeist vom Gasthaus Rosengasse her bestiegen. Die hier vorgestellte Alternative hat mind. genausoviel zu bieten, allerdings auch rund 200 Hm mehr. Bei entsprechender Fernsicht kann man prima Großglockner, Großvenediger, die Zillertaler Alpen und natürlich das Kaisergebirge, das Chiemgau und einen großen Teil der Bayerischen Voralpen sehen.

Nordflanke des Großen Traithen
Großer Traithen - Schneeschuhtour

Ausgangspunkt
Bayrischzell
Wanderparkplatz beim Schweren Gatter im Ursprungtal,
(ca. 820 m, 4,00€/T., Stand 2018)

Routenverlauf
Parkplatz - Stockerdiensthütte - Trockenlettengraben - Fellalm - Fellalmsattel - Großer Traithen - Fellalmsattel - Fellalm - Trockenlettengraben - Stockerdiensthütte - Parkplatz

ca. 6 ¼ Std.
Tourenbeschreibung
Nachdem wir uns für den Parkplatz "beim schweren Gatter" entschieden haben, queren wir zunächst die Staatsstraße 2075 und stapfen kurz auf einem Weg an die Loipe im Ursprungtal. Auf dieser nach rechts hinüber zum Stockerparkplatz. An diesem linkshaltend vorbei und auf einen Fahrweg kurz nach Osten sanft hinauf. Nach etwa 120 m zweigen wir an der Kreuzung nach links in den Wanderweg 658 ab und folgen nun einem Karrenweg nach Norden. Im unteren Bereich liegt bereits ausreichend, jedoch recht hart angefrorener Schnee. Dieser trägt uns gut und so belassen wir die Schneeschuhe zunächst auf dem Rucksack. Kaum haben wir die ersten 200 Meter auf dem Weglein hinter uns gelassen, ist´s mit der weißen Pracht vorerst vorbei. Bis fast zum Ende des Karrenwegs ist der Aufstieg so gut wie schneefrei. So marschieren wir in einigen Kehren mäßig steil hinauf bis zum Ende des Wegs. Ab da (etwa 1130 m) führt ein alter Almweg nach Osten hinauf, der bald recht grob und steil ansteigt und allmählich hat es auch wieder mehr Schnee. Weiter steigen wir durch ein paar steile Waldlichtungen an ein Gatter. Hinter dem Gatter liegen die Wiesen der Fellalm, die wir weiter in Richtung Osten aus dem Wald heraus queren. Auf ca. 1560 m ist der Schnee zwar immer noch sehr hart, doch der Harschdeckel wird dünner und so brechen wir ohne Schneeschuhe immer häufiger ein. Also werden flugs die Schneeschuhe angelegt und weiter geht´s in einem leichten Rechstbogen hinauf in den Fellalmsattel. Durch die heuer sehr tief hängenden Wolken ist die Sicht sehr eingeschränkt und ab dort, wo man normalerweise den Gipfel des Großen Traithen bereits sehen kann, ist heute alles einfach nur weiß. Im Sattel angekommen halten wir uns rechts und stapfen in südlicher Richtung dem Gipfel entgegen.
Nach und nach reißt es auf und die Wolken geben den Blick in Richtung Gipfel frei. Der Aufstieg wird nun zunehmend steiler und der windgepresste, durchnässte und hartgefrorene Schnee wird immer eisiger. Wer hier keine Spuren findet, geht deutlich rechts der linken Hangkante durch die Latschen hinauf zum Gipfel. Der ordentlich durchgefrorene und harte Schnee hat nun aber auch einen Vorteil, können wir so mit den Schneeschuhen immer wieder die direkte Linie nach oben wählen. Das gibt zwar warme Oberschenkel, ist aber angenehmer wie quer zum Hang aufzusteigen. Langsam steigen wir aus den Wolken in ein Traum von Wetter. Aus dem Wolkenmeer schauen nur die höheren Gipfel der Voralpen heraus (z.B. der Wendelstein) und wir sind gespannt wie die Aussicht nach Süden ist, doch noch haben wir rund 70 Hm vor uns. Erst kurz vor erreichen des Gipfels kann man das Kreuz am Großen Traithen sehen.
Etwa 3 Stunden 20 Minuten nach dem Start im Ursprungtal erreichen wir den Gipfel und wie erwartet haben wir eine phänomenale Rundumsicht. Genau dafür lohnt es sich hierher aufzusteigen! U. a. schauen wir auf den Großglockner, den Großvenediger und die Zillertaler Alpen und gönnen uns dabei eine Brotzeit. Obwohl die Sonne ordentlich wärmt, kühlt uns der leichte Wind schnell wieder aus und so packen wir nach etwa 50 Minuten zusammen.
Für den Abstieg suchen wir uns entlang der Aufstiegsroute zunächst einen Weg durch die Latschen hinunter in den Fellalmsattel. So steil wie es herauf ging, geht es natürlich wieder abwärts. Dabei ist der harte Schnee mit den Schneeschuhen sehr unangenehm zu gehen. Im Sattel angekommen halten wir uns links und queren die Almwiese hinunter in den Trockenlettengraben bis wir wieder auf unsere Spur vom Aufstieg treffen. Dieser folgen wir durch das Gatter zurück in den Wald und auf den Aufstiegsweg.
Die Tour aus dem Ursprungtal hinauf auf den Großen Traithen stellt für uns eine echte alternative zum Aufstieg vom Gasthaus Rosengasse dar und bis zum Fellalmsattel wird man hier deutlich weniger Skitouristen, Schneeschuh- und Winterwanderer antreffen.

Panoramablick vom Großen Traithen
Geigelstein

zum Höhenprofil

Charakter / Schwierigkeit:
- mittelschwere bis schwere Schneeschuhtour
- Kondition für ca. 1070 Hm

Ausrüstung:
- Schneeschuhtourenausrüstung