Herzogstand
(1731 m) 03.02.08 / 03.01.20 Schneeschuhtour
Der Herzogstand zählt zu den wohl   meist besuchten Berggipfeln in den bayerischen Voralpen. Gelangt man doch auch   bequem per Bahn bis fast auf den Gipfel. Nach den Herzogstandhäusern wird es   etwas ruhiger, doch wer die Einsamkeit sucht ist hier auf dem falschen Berg. Selbst im Winter wird der Gipfel oft besucht, doch kann es sich dennoch lohnen und mit ein bischen Glück kann  man auch  größten Teils alleine unterwegs sein.
Der Herzogstand zählt zu einem der bekanntesten Münchner Hausberge. Der Gipfel wird mit und ohne Seilbahnunterstützung zu allen Jahreszeiten viel und an schönen Tagen sehr viel begangen. 
Herzogstand
	
	
Ausgangspunkt
	Urfeld
	Wanderparkplatz oberhalb von Urfeld an der B11 - Kesselbergsattel
    (ca. 850 m) 
Routenverlauf
  Parkplatz - Schlehdorfer Alm - Herzogstandhäuser - Herzogstand - Herzogstandhäuser - Schlehdorfer Alm - zurück zum Parkplatz
ca. 5  Std.
Tourenbeschreibung
  Start ist bei kaltem Wind um kurz nach 9 Uhr. Vom Parkplatz an der B11 folgen   wir zunächst dem Fahrweg (411, Maximiliansweg, Via Alpina) leicht ansteigend   hinauf zum Punkt 943. Am Punkt angekommen geht es nach links (südwestl.) über   den Rücken weiter bergan. Durch die Bäume erhaschen wir immer wieder schöne   Ausblicke über den Walchensee. Das einzige, was heute unsere Temperatur nicht   wirklich ansteigen lässt, ist der eisige Wind, der zudem immer stärker bläst.   Weiter geht es entlang dem Rücken unter den Rauchkopf. Hier kann man weiter dem   Weg folgen, oder man geht steil über die Waldschneise, bis es auf etwa 1400 m   wieder flacher wird und man wieder auf den Weg trifft. Nach der Anstrengung gib   es erst mal einen kräftigen Schluck Tee an einer windgeschützten und sonnigen   Stelle. 
  Danach geht es südlich um den Rauchkopf herum und leicht ansteigend   hinüber zur Schlehdorfer Alm. Kaum tritt man aus dem Windschatten des Waldes   heraus, bläst einen der Wind fast weg. Wir müssen uns mächtig gegen den Wind   werfen, um nicht umzufallen. In einem weiten Rechtsbogen geht es dann um die Alm   herum, bis in den Hang unterhalb der Herzogstandhäuser. !Achtung! Hier herrscht   Skibetrieb. Von den Häusern kommen Skifahrer nicht nur über die offizielle   Piste, sondern auch querab durch die nicht präparierten Bereiche unterhalb des   Martinskopfes angerast. Auch hier kann man weiter dem Weg folgen oder sich für   die steile Variante links der Piste entscheiden. Noch ist es an den   Herzogstandhäusern recht ruhig, ja es wirkt fast so, als ob Ruhetag wäre. 
  Wir ziehen weiter, vorbei an einem kleinen Lift und gehen durch den Hang   unterhalb des Martinskopfes hinüber in die Senke vor dem Aufschwung zum   Herzogstand. Bei erhöhter Lawinengefahr ist hier besondere Vorsicht geboten! Es   ist zwar bereits eine Spur angelegt (1-2 waren schon vor uns unterwegs), dennoch   ist es recht mühsam hier durch den Schnee zu kommen. Immer wieder versacken wir   selbst mit Schneeschuhen bis fast zu Hüfte, und dann ist es doch recht   schwierig, mit selbigen wieder aus dem Schnee herauszukommen. Aus der Senke geht   es in engen steilen Serpentinen hinauf zum Unterstand. Etwa 50m unterhalb der   Hütte führt ein Weg hinüber zum Gipfelkreuz. Weil der Wind aber immer kräftiger   bläst, entscheiden wir uns gleich für die Hütte, denn wir wollen nicht, dass uns   unsere Brotzeit davonfliegt. 
  Nach gut 2½ Stunden Gehzeit haben wir die Hütte   erreicht und verkriechen uns sogleich darin, um unsere Brotzeit zu genießen und   uns mit heißem Tee aufzuwärmen. Sobald man aus dem Hüttlein herausgeht, pfeift   einem der Wind wieder so kräftig um die Ohren, dass man fast das Gefühl hat sich   festhalten zu müssen. Leichte Sachen fegt der Wind auf jeden Fall sofort davon.   Die Aussicht ist phänomenal, doch die Kälte kriecht langsam in uns, sodass wir   rasch wieder zu den Herzogstandhäusern absteigen.
  Immer mehr Touristen, mehr   oder weniger gut ausgerüstet, kommen uns nun entgegen. An den Häusern angekommen   erkennt man eindeutig, dass kein Ruhetag ist. Vor und in der Hütte ist es   voll. Wir kehren auf ne Tasse Kaffee kurz ein, bevor es entlang der   Aufstiegsroute wieder hinab zum Ausgangspunkt der Tour   geht.
  
  Alles in allem eine schöne Tour. Wer   allerdings gerne möglichst alleine in den Bergen unterwegs ist, der sollte   diesen Berg vor allem an schönen Wochenenden meiden. Dennoch können wir uns gut   vorstellen, dass die Überschreitung vom Herzogstand zum Heimgarten eine   herrliche Bergtour ist und wir diese vielleicht im Frühjahr angehen werden. Man   muss ja nicht bei den Massen sitzen bleiben!              
                    
Panoramablick über den Walchensee 2008
                    
Panoramablick über den Kochelsee 2020
                    
 
                  zum Höhenprofil
                    
                    Charakter / Schwierigkeit:
                    - einfache Schneeschuhwanderung oder Mittelschwere Winterwanderung
                    - Kondition für insgesamt ca. 970 Hm und ca. 12,4 Km
                    
                    
                    
                    Ausrüstung:
                    - komplette Lawinenausrüstung
                    - Schneeschuhe / ggf. Grödeln
                  - Teleskopstöcke
