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Ahornkopf, Hennenkopf und Probstenwand

 

(1422m / 1613 m / 1589 m) 21.11.20
Winterwanderung


In den Bayerische Voralpen wandern wir aus dem Längental heraus auf Hennenkopf und Probstwand, eine schöne Alternative zur beliebten Benediktenwand. Zunächst startet die Tour über eine wenig spektakuläre Forststraßen, doch je näher man sich den Gipfeln nähert, desto spannender wird die Unternehmung. Wer es dann bis auf den Hennenkopf schafft, wird nach einer Kraxeleinlage mit einer tollen Aussicht belohnt. Die kurzweilige Tour ist nicht ausgeschildert und auch in manchen Karten nicht verzeichnet. Um die Tour genießen zu können sind für den Anstieg auf den Hennenkopf definitiv Kletterkenntnisse im I-er Bereich und sowie alpine Erfahrung in steilerem Gelände/Kar notwendig.
Zum Abschluss der Tour bietet sich eine Einkehr in der urigen Kirchstein Hütte an, bevor es zurück an den Ausgangspunkt der Tour geht.

Da wir die geplante Tour nach dem ersten Schnee des kommenden Winters angehen und etwas zu optimistisch gestartet sind, brechen wir die Tour am Ahornkopf ab. Es hat einfach zu viel Schnee in der steilen Anstiegsrinne in den Sattel der beiden Gipfel, der zudem auch noch keine Bindung zum Boden hat. So ist die Tour auch lediglich bis zum Ahornkopf beschrieben, was die Unternehmung nicht weniger spannen gemacht hat.

Probstwand und Hennenkopf von der Längenbergalm
Probstwand und Hennenkopf

Ausgangspunkt
Wackersberg OT Arzbach
Vorderer Wanderparkplatz Längental
(ca. 740 m)

Routenverlauf
Parkplatz - Schießplatz Bogenschützen - Längental Weg 13 u. 468 - Dudlalm - Längenberg - Längenbergalm - Ahornkopf - Längenbergalm - Längenberg - Freisinger Hütte - Längentalalm - Hauserbauernalm - Kirchsteinhütte - Gabrielalm - Längental Weg 13 u. 468 - Schießplatz Bogenschützen - Parkplatz

ca. 4 ½ Std.
Tourenbeschreibung
2017
Wie eingangs bereits erwähnt ist der erste Schnee des nahenden Winters bereits gefallen. Im Tal liegen nur ein paar Zentimeter und so ziehen wir bestens gelaunt den Gipfeln enteggen. Vom Parkplatz wandern wir auf der Straße kurz nach Südwesten und queren am Schießplatz der Bogenschützen den Arzbach. Nach der Brücke zunächst weiter der Fahrstraße (Längental Weg) am Arzbach entlang sanft ansteigend hinein in Längenbachtal. Nach gut 2 Km auf der asphaltierten Straße wechselt der Belag, wir queren einen von links herunter kommenden Bachlauf und wandern nun auf einer geschotterten Forststraße weiter. Es steigt zunehmend, an bleibt als Forststraße jedoch moderat in der Steigung. Auf ~930 m erreichen wir einen Abzweig. nach links geht es hinein ins Längental und der Kirchsteinhütte, wir bleiben geradeaus und folgen den Hinweisen in Richtung Bendiktenwand und Neulandhütte weiter nach Südwesten. Vorbei an einer kleinen freien Fläche leitet der Forstweg erneut in den Wald. Es folgen zwei weitere Verzweigungen, an denen wir uns jeweils links halten An der ersten weist ein handgeschriebenes Schild zur Neulandhütte. Wenig später geht es an der Dudlalm vorbei und weiter neben dem Murenbach ansteigend dem Wald entgegen. Einen Abzweig nach rechts ignorieren wir und folgen dem aufsteilenden Weg empor bis wir auf ca. 1225 m die Almfläche am Längenberg erreichen. Hier zeigt sich nun eine dünne, geschlossene Schneedecke, die noch keine Probleme bereitet. Auch ist die Fahrspur noch einfach auszumachen. Dieser folgen wir nun aufwärts und vor dem Knubbel links herum hinüber zu der kleinen Hütte. Wer vor dem Knubbel nach Rechst wandert trifft auf die Neulandhütte.
An der schön gelegenen, kleinen Hütte hat man das angedachte Gipfelziel bereits im Blick und so ist der Weg, quer über die Wiese auch klar. Direkt bei der Hütte zeigt ein gemaltes Schild auch wieder eine Richtung. Zwar geht es hier ins Längetal, der Tutzinger Hütte, Venedig und Trient, doch die Richtung passt. Je nachdem wie der Wind den Neuschnee abgelagert hatte und wir hart der teilweise morastige Almboden gegen den Wald bereist gefroren ist, geht es mal etwas schneller mal etwas langsamer voran. Je weiter wir uns dem südlichen Ende der Längenbergalm nähern, desto mehr Schnee hat es. Am Ende angelangt folgen wir dem Weg weiter geradeaus hinauf. Der Abzweig nach links ist ein Blindweg der nach wenigen Metern endet. Auf ~1250 m zweigt nach Links ein unscheinbarer Pfad (vor Allem wenn er mit einem guten halben Meter Schnee bedeckt ist) vom Weg ab. Wer nicht aufpasst wandert vorbei, doch spätestens, wenn man auf dem breiten Weg abwärts geht, ist klar, dass man vorbeigelaufen ist.
Der Pfad schlänget sich nun durch den Wald hinauf. Wir müssen schon genau schauen, wo der Weg sein könnte und erreiche etwa 1390 m eine schmale Lichtung, die siech bis über den Ahornkopf hinauf über den Bergrücken ausdehnt. Nun haben wir auch immer wieder einen Blick hinüber in das Steile Kar, durch dass unser geplante Weg in den Sattel von Probstwand und Hennenkopf leiten soll und erste Zweifel machen sich breit. Wir stapfen noch ein Stück weiter über den Bergrücken, bis wir einen besseren Blick in die Rinne haben. Noch vor den kommenden freien Fläche haben wir einen für uns ausreichenden Blick hinüber und entscheiden uns für eine Pause in der Sonne am Ahornkopf und damit für den Abbruch der Tour. Für uns liegt zu viel lockerer Schnee, der so gut wie keine Bindung zum Untergrund hat. Der Abbruch scheint uns sinnvoll, da der Schnee mit zunehmender Höhe an Mächtigkeit gewinnt und wir keinerlei Ausrüstung für eine zünftige Wintertour dabei haben. Nach einer kurzen Brotzeit verschwindet die Sonnen bereits hinter den Gipfeln und so marschieren wir auf dem Herweg zunächst zurück an den flachen, offenen Gipfel des Längenbergs. Am dortigen Bankerl folgt nun Teil zwei unsere Brotzeit, bei bestem Winterwanderwetter bei angenehm wärmender Sonne. Auch ohne den bzw. die geplanten Gipfel Probstwand und Hennenkopf erreicht zu haben genießen wir die Winterwanderung in vollen Zügen.
Nach einer ausgiebigen Pause, wandern wir zunächst ein Stück zurück unseren Spuren nach Süden folgend. Etwa mittig der Almfläche zweit ein Weg recht holpriger Weg nach links in Richtung Süden-Osten ab. Wer Aufmerksam schaut, kann ein gelbes Schild mit Fahrverbot für Radler erkennen. Diesen nun hinunter, zwei Hüttlein lassen wir rechts liegen und schwenken dem Talboden näher kommende nach links weiter ein und erreichen über einen kleine Pfad die Freisinger Hütte. Von dieser wandern wir kurz über eine Art Zufahrtsweg aus dem Wald heraus und hinab an den Arzbach. Queren diesen (zum Glück führt er nicht all zu viel Wasser) und wandern danach auf den breiten Forst- bzw. Almstraße talaus nach Norden. Vor der nächsten Brücke kann man auch über den nach rechst wegführenden Jägersteig zurück zum Ausgangspunk wandern, doch da geht es für uns heute nicht entlang. Über die Brücke wandern wir weiter in Richtung Kirchsteinhütte an der, coronabedingt, warme Getränke aus dem Fenster gereicht werden. Nach der Hütte bleiben wir einfach auf dem breiten Weg, marschieren hinunter an die Gabrielalm und zurück an den Abzweig vom Vormittag. Nun auf bekanntem Weg nur wenige Meter hinab und gleich in der ersten Linkskehre nach Rechts raus auf einen alten Waldweg. Dieser leitet ein wenig abkürzend, steiler hinab und zurück auf den Austiegsweg. Ist dieser erreicht, geht es rechst herum auf der schottriger und später wieder asphaltieretn Straße zurück an den Ausgansgpunkt der heutigen Bergfahrt.

Der Doppelgipfel von der Längentalalm aus gesehen
An der Längentalalm.

zum Höhenprofil

der Track zur Bergtour

Charakter / Schwierigkeit:
- mittelschwere - schwere Winterwanderung
- Forststraßen, Waldwege, Bergpfade und schneebedecktes wegloses Gelände
- Kondition für ~850 Hm und ca. 14,5 Km  
Ohne Abbruch der Tour:
- Anstieg Hennenkopf sehr steil und etwas ausgesetzt
- absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich
- Kletterstellen bis II (UIAA-Skala)

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung