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Großer Bettelwurf

(2725 m)17.07.2004

Der große Bettelwurf ist ein herrlicher Aussichtsberg. Der erbindungsgrat vom kleinen zum großen Bettelwurf ist ein kurzer (ca. 100 Hm) aber dennoch rassiger Klettersteig.

Der Großer Bettelwurf
Bettelwurf

Ausgangspunkt:
Hall in Tirol
Parkplatz Absam-Eichat ( ca. 780 m)

Achtung:
Das Halltal ist seit 2012 nur noch zu Fuß erreichbar. Es gibt einen großen Parkplatz am Halltaleingang oberhalb von Absam. Von dort wandert man entweder über die Strasse oder den Fluchtsteig bis zur 2. Ladhütte/Bettelwurfeck (ca. 45 Min.), was für Auf und Abstieg ein Plus von ~1½ Stunden bedeutet.

Routenverlauf
ab Parkplatz Halltaleingang - Bettelwurfeck (1019 m) - über Gamsguffe - Bettelwurfhütte (2.077m) - Scharte zw. kl. und gr. Bettelwurf - großer Bettelwurf - Abstieg über alten Steig ins Bettelwurfkar - zurück auf dem Aufstiegsweg.

ca. 8 Std.
Tourenbeschreibung
Gegen 10:00 Uhr starten wir vom Bettelwurfeck (in 2004 konnte man noch hier gebührenfrei parken) und folgen dem Weg hinauf zur Bettelwurfhütte, die wir nach vielen Kehren und guten 1000 Hm nach etwa 2 Stunden erreichen. Auf der Terrasse legten wir zunächst eine kurze Pause ein und beratschlagten den weiteren Verlauf der für heute geplanten Tour. Das Wetter sah nicht ganz so gut aus, zumindest, was sich da im Westen bereits zeigte. Quellwolken stiegen auf, zerfielen jedoch rasch und so entschlossen wir uns, den Weiterweg anzutreten und steigen weiter über Bänder -z. T. mit Drahtseilen versichert- hinauf in den Sattel zwischen kl. und gr. Bettelwurf (ca. 1¾ Std.).
Vor dem Aufschwung hinauf zum gr. Bettelwurf genießen wir den Blick hinunter ins Vomper Loch. Es ist schon beeindruckend, wenn man gute 800 m in die Tiefe schauen kann. Wir legen unser Klettersteiggeschirr an und steigen den ersten Kamin empor. An einigen mehr oder minder senkrechten Stellen muss man schonmal "zupacken" und sich mit etwas Kraft hochziehen. Die Tritte sind gut, jedoch für "kurzfüßige" z. T. recht weit auseinander. Dennoch stehen wir nach etwa 35 Minuten auf dem Gipfel.

Die von Westen heranziehenden dunklen Wolken verheißen nichts Gutes. Die Kumuluswolken werden immer Dicker und schießen mächtig in die Höhe. Einige davon sind bereits richtig dunkelgrau. So fällt unsere Brotzeit kurz aus, und wir steigen über den alten Klettersteig hinab ins Tal, Richtung Bettelwurfeck. Unterwegs beobachtet eine kleine Gams, wie wir für Zweifüßler ziemlich schnell den Berg hinunter jagen.
Etwa 1 Stunde bevor wir den Ausgangspunkt erreichen, erwischt uns der Regen dann doch. Zum Glück bekommen wir aber nur einen schwachen Ausläufer des Gewitters ab und werden nur kurz und kräftig abgeduscht. Zudem dürfen wir (für uns zum ersten Mal) einen Regenbogen von oben betrachten. Ein schönes Erlebnis. Der Regen lässt nach und sofort trocknet die Sonne alles. Nach einer zügigen Abfahrt über´s Geröllfeld erreichen wir gegen 18:30 den Parkplatz und freuen uns, dass wir die fast 1.700 Hm in Angriff genommen hatten.

Die Bettelwurfüberschreitung ist eine nicht zu unterschätzende ernstzunehmende Bergtour. Mit der nötigen Kondition, ausreichend Proviant (Getränke) und gutem Schuhwerk ist sie auf jeden Fall lohnenswert.

Charakter / Schwierigkeit:
- gut gesicherter, meist naturbelassener Steig 
-Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit erforderlich (vor allem für den Verbindungsgrat) 
- an einigen Stellen sehr ausgesetzt
- gute Kondition  

Ausrüstung:
- Klettersteig-Ausrüstung (Komplettgurt, Klettersteigset, Helm, Handschuhe)

Beste Jahreszeit:
mitte Juni bis Ende September