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Hirschbachklausgraben

(~1290 m) 15.08.2021

Mit dem Bus lassen wir uns bequem die steile Mautstraße von Hintersee nach Hirschbichl bringen. Kurz wandern wir dann zum gemütlichen Feichtnkaser auf der Kammerlingeralm, bevor wir den Weg zurück nach Hintersee durch den Hirschbichlklausgraben angehen. Die einfache Wanderung leitet meist bergab durch das Klausbachtal und gilt als Tal der Adler. Unterwegs gibt es einige schöne Möglichkeiten zur Einkehr und mit etwas Glück lassen sich bei einer Brotzeit an einer der traditionellen Almen die Steinadler beobachten. Also Augen auf!

Hängebrücke - Klausengraben
Hängebrücke im Klausengraben

Ausgangspunkt
Hirschbichlpass - Ramsau OT Hintersee
Zollhaus Hirschbichl
(ca. 1150 m, 5 €/Tg., Stand 2020)

Routenverlauf
Bushalt Hirschbichlpass - Feichtnkaser - Hirschbichlpass - Bindalm - Engert Holzstube - Hängebrücke Klausbach - Abzweig Ragert Alm - Heirat-Stein - Lahnwald Diensthütte - Parkplatz Hirschbichlstraße

ca. 4 Std.
Tourenbeschreibung
Auf unserem Weg folgen wir der historischen Salzhandelsroute von Weißbach (A) über den Hirschbichlpass nach Ramsau. Dabei starten wir direkt am Pass und wandern zunächst hinauf in Richtung Ramsau und der Passhöhe. Rechts neben der Straße leitet ein Pfad nach Süden und bringt uns nach knapp einem Kilometer an einen Abzweig. Wir queren die Hirschbichlstraße nach Links und biegen in die Almstraße gegenüber ein. Auf dieser wandern wir hinauf an die Kammerlingalm und zum Feichtnkaser. Dieser ist eine der vorderen Hütten der Alm, ist bewirtschaftet und recht einfach von Hirschbichl aus in ~ 45 erreicht. Bei schönstem Bergwetter genehmigen wir dort eine Erfrischung und genießen die Zeit bei Ausblicken auf Karlkopf und Kammerlinghorn sowie das Hochkammerlinghorn direkt über uns.


Nach einer ausgiebigen Rast wandern wir auf dem Herweg zunächst zurück nach Hirschbichl. Vorbei am Alpengasthof und dem Bushalt marschieren wir kurz an der Straße entlang nach Norden und hinein ins Klausbachtal. Kaum zweihundert Meter nach der Haltestelle verlassen wir die Straße nach rechts und folgen der Beschilderung in Richtung Engert Holzstube, Bindalm, Mittereisalm und Hintersee. Der breit angelegte und gut ausgebaute Weg leitet zunächst an die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude der Bindalm mit dem Scheid Kaser, Baldram Kaser, Mösler Kaser und dem Kressen Kaser. Die letzteren beiden werden heute bewirtschaftet. Zwischen den Hütten hindurch und mit Blick auf das Großes Mühlsturzhorn wandern wir über das abfallende Almgelände hinab an den Klausbach. Am Abzweig vor dem Bach bleiben wir rechts (über die Brücke geht es zur Straße mit der Haltestelle Bindalm) und folgen dem Weg weiter talwärts. Auf ~960 m queren wir den Hirschbichlklausgraben bei einer Brücke, stapfen kurz an der Engert Holzstube (NP Infostelle) an der Straße entlang und bleiben rechtshalten auf dem Weg rechts der Straße. Kurze Zeit später geht es wieder auf die andere Seite des Bachs und weiter an die Hängebrücke über den Hirschbichlklausgraben. An der Brücke wird es etwas voller, lassen sich bis hier auch einige mit dem Bus bringen und laufen nach der Brückenbesichtigung und unzähligen Selfis nur noch Talaus zurück zum Parkplatz. Nach der Hängebrücke halten wir uns rechts und folgen dem zunächst ruppigen Weg steil hinab. Zwei Kehren und ein Graben später treffen wir auf einen guten Wanderweg, der uns nun bequem Talaus und zurück nach Hintersee leitet. Vorbei am Abzweig zur Ragert Alm, der Lahnwald Diensthütte und dem Heirats-Stein erreichen, wir so in einer guten Stunde den Hintersee, wo wir die heißgelaufenen Füße ins kühlen Wasser stecken.
Eine mal etwas andere Wanderung, die dennoch ihren Reiz in eindrucksvoller Umgebung hat endet später am Parkplatz an der Hirschbichlstraße - schee wars!
 

Info:
Die Hirschbichlstraße gehörte zu den ältesten Fernstraßen des alten Berchtesgadener Landes und war lange Zeit ein wichtiger Wirtschaftsweg für Salzsäumer und Händler in den Pinzgau. Bereits 1271, rund 150 Jahre nach der Gründung des Klosterstifts Berchtesgaden, transportierten die Salzsäumer Halleinisches Salz über den Hirschbichl in den Pinzgau. In der folgenden Zeit entwickelte sich ein reger Warenverkehr über den Pass, der auch maßgeblich an der Entstehung von Siedlungen in den Bereichen Ramsau und Hintersee beteiligt war. (Quelle: https://bgl.wiki/bgl/Hirschbichlstraße)

Die Strecke war früher eine zentrale Verkehrsverbindung, über Jahrhunderte wurde Salz aus Berchtesgaden mit Tragtieren ins Pinzgau transportiert. Heute verkehrt auf der Strecke zwischen den beiden Bergsteigerdörfern Ramsau und Weißbach der Almerlebnisbus. Die Fahrt mit dem Bus erleichtert diese Tour ganz wesentlich und ermöglich mit seinen Haltestellen ganz individuelle Tourenplanungen! Einzelfahrt Hintersee bis Hirschbichl € 8,--, Stand 2023.


  zum Höhenprofil

der Track zur Wanderung

Charakter / Schwierigkeit:
- einfache Wanderung
- Forst und Almstraßen, Waldwege, Bergpfade
- Anstieg Marbichler Spitze sehr steile Wiesenflanke  
- etwas Trittsicherheit stellenweise hilfreich
- Kondition für ~250 Hm↑, ~650 Hm↓ und ca. 11 Km  

Ausrüstung:
- Wanderausrüstung

Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis Ende Oktober