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Lärcheck

(2123 m) 11.09.2015

Heute steigen wir auf das Lärcheck (auch Lärchegg oder Lärcheggspitze) im Kaisergebirge Und schauen dann vom 2.123 Meter hohen Gipfel ins Kaisertal. Bereits die Normalroute hinauf ist anspruchsvoll und darf nicht unterschätzt werden. Dieser ist mit Stahlseilen versichert (Schwierigkeit etwa C), die Variante übers nördliche Griesschartl hingegen weist Schwierigkeiten bis III- nach UIAA auf.
Nur für sehr erfahrene Bergsteiger mit guter Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Klettergewandtheit dürfen sich den Aufstieg zutrauen.

Das Lärcheck (hinterer Gipfel)
Mitterkaiser und Predigdstuhl nahe der Griesner Hütte fotographiert.

Ausgangspunkt
Griesen / Kaiserbachtal
Parkplatz an der Griesner Almhütte
(ca. 1024 m, Maut € 3,00/Tg., Stand 2015)

Routenverlauf
Parkplatz - AV-Weg Nr. 801 - kleines Griesner Tor - Lärcheck - kleines Griesner Tor - Fritz Pflaum Hütte - großes Griesner Tor - Parkplatz

ca. 7 Std.
Tourenbeschreibung
Gegen 08:20 Uhr starten wir an der Grieseneralm und verlassen den großen, noch leeren Parkplatz in Richtung Westen. An dessen Ende queren wir den Kaisertalbach hinüber zum Wanderweg (AV-Weg Nr. 801). Diesen wandern wir nun hinunter, bis wir auf etwa 900 m an die Abzweigung (beschildert) Lärcheckspitze / Fritz-Pflaum-Hütte erreichen. Hier nun nach rechts hinein in den Wald und dem Pfad bis an den Wandfuss, später durch ein Bachbett, folgen. Vor der Wand geht es nach Links an einigen Seilversicherungen empor auf ein mächtiges und steiles Band. Im weiteren Verlauf nach Süd eindrehend steilt es weiter auf und bringt uns in vielen Serpentinen rasch höher. Schaut man sich um, so erkennt man gut, dass schnell Höhe gewonnen wird und hat dabei auch schöne Tiefblicke und Ausblicke auf den gegenüberliegenden Bergrücken mit Feldberg und Schneebühl. Etwas mühsam zieht der Bergpfad seinen Weg durch Latschen, der später in einen Geröllsteig übergeht. Dieser verläuft ein Stück unmittelbar unterhalb der glatten Wand eines westlichen Lärcheck-Ausläufers entlang und über einen schrofigen Absatze ins Kleine Griesner Tor. Nicht zu lange an der Wand entlang wandern, sondern schauen, dass man etwas mittiger im Kar aufsteigen kann, das ist deutlich angenehmer und dort findet man auch wieder Markierungen.
Nach etwa 2 Stunden erreichen wir das Kleine Griesener Tor und genehmigen uns vor dem weiteren Anstieg eine kurze Pause. Die Sonne reicht mittlerweile in das Kar herein, ist aber noch nicht bis zu uns vorgedrungen.
Aus dem flachen Boden des Kleinen Griesner Tors folgen wir schwachen Trittspuren und einigen Steinmanderln in Richtung Lärcheck nach links (Osten). Über die zunehmend steile Schuttreise mühsam hinauf, bis etwa 100 Hm unterhalb des nördlichen Griesschartls die Normalroute nach links abzweigt. An einem mächtigen Felsen weist hier ein schwacher Pfeil den Normalweg. Weiter an, mit Geröll bedeckten Schrofen in Richtung der markanten, herunterziehenden Rinne. Diese quert man und steigt nun links der Rinne über Schrofengelände und gut gestuften Fels entlang empor. Einige Drahtseile und guten Markierungen machen den Aufstieg etwas einfacher. Stellenweise wird etwas Armkraft benötigt, ist aber alles nicht wirklich wild. Am Ende der Versicherungen gelangt man auf einen Absatz des Westgrats, wandert weiter zu einer kleinen Einschartung (hier kam der alte Aufstieg hoch) und danach über Geröll und grasige Absätze rechts aufwärts zur Einschartung zwischen Nord- und Hauptgipfel. Hier halten wir uns Rechts (südlich) und kraxeln über leichten Fels zum Gipfelkreuz.
Nach einer ausgiebigen Brotzeit folgen wir unserem Aufstiegsweg über den Normalweg zurück bis wir etwa 100 m über dem Kleinen Griesener Tor den Pfad nach links (Süden) hinüber und hinauf ins Griesener Kar nehmen. Im weiteren Verlauf führt der Pfad über schrofiges und blockiges Gelände und wir können uns von den mächtigen Wänden der umliegenden Berge so richtig beeindrucken lassen. Obwohl wir früh aus dem Aufstiegkar ausgestiegen sind, müssen bis zur Fritz-Plfaum-Hütte gut fast 200 Hm erklommen werden. Die Hütte ist erst kurz vor deren erreichen zu sehen. Da die Hütte von einer großen Wandergruppe umlagert wird, sausen wir zügig an dieser vorbei uns suchen uns für eine letzte Brotzeit ein nettes und noch sonniges Plätzchen etwas unterhalb auf einem kleinen Wiesenhang.
Der weitere Abstieg folgt dem immer gut sichtbaren und markierten Weg hinunter durch das Große Griesener Tor und weiter in gefühlten 100 Serpentinen bis hinein in den Wald. In diesen tauchen wir auf etwa 1200 m ein und ein paar Minuten relativ flach hinüber zum Weg 801. Nun den breiten Wanderweg hinunter und zurück zur Grieseneralm, wo eine tolle, spannende und sehr abwechslungsreiche Bergtour endet. Leider hat es hier keine Sonne mehr und so schlüpfen wir flugs aus unseren Stiefeln heraus und fahren mit dem Auto hinab zur Fischbachalm und genehmigen uns dort eine kräftige Speckknödelsuppn und ein kühles Weißbier, bevor wir die Tour gänzlich abschließen.

Alternativer Gipfelanstieg (UIAA III-):
Am oberen Ende des Kares (dort wo der Normalweg nach links quert) einfach weiter rechts um die Felsen und gerade hinauf zum Nördlichen Griesschartl. Zunächst über Schrofen wird es gegen oben hin plattig und auf den den letzten paar Metern eine erste kurze Steilstufe (III-, Schlüsselstelle) die zu überwinden ist. Nun wieder einfacher nach links in den nächsten Sattel. Dort folgt die Schlüsselstelle mit einem ca. 15 m hohen Kamin. Im II. Grad wird hier hinaufgeklettert bis am am Ende eine III- den Schluss bildet. Man muss schon genau gucken, dann aber findet man die Griffe und Tritte. Es folgt ein einfacheres Wegstück und wir gelangen auf einem Band nach links, welches immer schmaler wird und in einer Rinne endet. Diese (III-) hinauf auf einen weiteres, recht exponiertes und plattiges Band. Nun bis zum Ende gehen und an einem weiteren Riss (III-)weiter rauf. Danach ist der Westgrad erreicht und nun einfach weiter rauf zum Gipfel. Abstieg über den Normalweg!

Insgesamt eine klasse, wenn auch anstrengende Tour die es in sich hat. Für Bergerfahrene ist der Normalweg gut zu machen, die alternative Möglichkeit am Gipfel verlangt deutlich mehr Können!

Aussicht nach Süden und Westen vom Lärcheckgipfel
Gipfelaussicht Lärcheck

zum Höhenprofil

Charakter / Schwierigkeit:
- mittelschwere - schwere Bergtour
- absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit
- gute Kondition
- Alternative Kletterei bis UIAA III-

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung
- ausreichend Verpflegung, vor allem Getränke
- Teleskopstöcke

Beste Jahreszeit:
Ende Mai bis Ende Oktober, je nach dem wie die Schneeverhältnisse sind.