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Sonnenberg - Sonnenberggrat

(1626 m) 25.12.2015

Der Sonnenberggrat lässt sich auf verschiedenen Wegen erreichen. Unser Start ist in Oberammergau am Parkplatz des Skiliftes und führt uns über die Skipiste hinauf zur Kolbensattelhütte. Der Weiterweg zu den Purschlinghäusern bleibt einfach und nur gegen Ende wird es steiler.
Der Weg über den Sonnberggrat führt mehrfach durch steiles und ausgesetztes Gelände. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit im felsigen Gelände sind unbedingte Voraussetzung für diese Tour.

Am Gipfelkreuz des Sonnenberg
Sonnenberg - Gipfel

Ausgangspunkt
Oberammergau
Parkplatz am Kolbenalmlift
(ca. 840 m; € 10,--/Tag Mo-Fr, bzw. 15,-- an Sa &So.,
Stand 2021)

Routenverlauf
Parkplatz - Kolbensattelhütte - Kofelsteig - Pürschlinghaus - Sonnenberggrat - Sonnenberg - Zahn - Altmutterboden - Kolbensattelhütte - Parkplatz

ca. 6 ¼ Std.
Tourenbeschreibung
Erster Weihnachtsfeiertag, kein Schnee in den Bergen, dafür aber tolles Wetter; was sollen wir tun? Geschwind haben wir uns am Vorabend den Sonnenberggrat herausgesucht und starten gegen 10:30 Uhr am Parkplatz der Kolbenlifte.
Zunächst wandern wir an der Talstation vorbei, über den abgedeckten Rollercoaster und durch ein kurzes Waldstück auf die linke Piste. Nun stapfen wir bei winterlichen Temperaturen über die völlig (bis auf ein paar Kunstschneehaufen) schneefreie Bergwiese teils anstrengend steil bergan bis hinauf zur Kolbensattelhütte.
Bei Skibetrieb wäre hier sicherlich einiges los, doch heuer hat die große Blockhütte sogar geschloßen. Für die paar Wanderer lohnt sich das öffnen wohl nicht. Auf der großen Terrasse genehmigen wir uns eine Tasse heißen Tee aus unserem Rucksack und wandern kurz darauf auch schon wieder weiter.
Wir halten uns links vom Spielplatz auf einen guten Weg (Kofelsteig) und auf diesem nun langsam ansteigend hinüber zur Pürschlingstraße. Der gut ausgebaute Weg ist unschwierig zu gehen und man kann immer wieder Blicke ins Alpenvorland erhaschen. Nach etwa 40 Minuten treffen wir auf den Pürschlingweg, der uns nun deutlich steiler hinauf zum August-Schuster-Haus (Pürschlinghaus) bringt. Auf der sonnigen kleinen Terrasse gönnen wir uns zum ersten Weihnachtstag einen Kaffee und wärmen uns in der kräftigen Sonne. Es ist einfach unglaublich, schaut man heute auf die umliegenden Berge, wie wenig Schnee doch liegt. Die Bergwelt schaut eher aus wie an einem schönen Spätherbsttag...
Bevor uns die Lust auf´s weiterwandern verlässt, packen wir zusammen und rutschen zunächst einige Meter auf der Pürschlingstraße hinab zum Einstieg in den Sonnenberggrat. Dort verlassen wir nach rechts den breiten Fahrweg und wandern zunächst schattig und kühl links des Grates entlang nach Osten. Im weiteren Verlauf wechseln wir auf die Südseite und dort ist es gleich mächtig warm. An den steil abfallenden grasigen Flanken steigt die warme Luft auf und man fühlt sich wie auf einer Frühlingstour. Der Pfad ist schmal, stellenweise sehr schmal und es folgt auch eine kurze Drahtseilpassage, bevor es kurz, knackig hinauf und wieder auf die andere Seite des Grates geht. Trittsicher sollte man schon sein und bei Nässe ist von der Begehung eher abzuraten. Spannend und Abwechslungsreich zieht der Pfad nun unter den markanten Felstürmen des Sonnenberggrats hinüber zum Sonnenberg. An dessen Fuß geht es Rechts durch eine feuchte Rinne in kurzer, leichter Kraxelei hinauf zum Gipfel. Dort wird man mit einer tollen Aussicht auf die Ammergauer Berge entlohnt. Nochmal nutzen wir das tolle Wetter und legen eine kurze Rast ein. Gut 700 Meter tiefer im Schatten der Dreierköpfe liegt Graswang. Die Blicke in die Ammergauer Alpen ist von diesem kleinen Gipfel einfach traumhaft.
Im Abstieg geht es zunächst wieder in die feuchte Rinne und zurück auf den schmalen Steig, der uns in einigem auf und ab, teils auch ein wenig Kraxelei, hinüber zum Zahn bringt. Diesen besteigen wir nicht, sondern folgen dem Weg hinunter in Richtung Kolbensattelhütte. In einigen Serpentinen erreichen wir schließlich eine freie Wiese (Altmutterboden) an deren Ende der Weg im Wald verschwindet. An der Verzweigung halten wir uns links (nach Rechts gelangt man zur Kolbenalm) und folgen dem schmalen Pfad durch den Wald. Es geht stellenweise recht steil abwärts. Nach einer letzten steilen Stelle, treffen wir auf den Königsteig, der von der Kolbenalm heraufzieht. Wir marschieren nun flach aus dem Wald hinaus und über den Weg und die Wiese hinunter zur Kolbensattelhütte. Nun halten wir uns in etwa an den Aufstiegsweg und folgen der schneefreien Talabfahrt zurück zum Ausgangspunkt der heutigen Tour.
Nach knapp 5½ Stunden erreichen wir den Parkplatz und eine tolle, abwechslungsreiche und spannende Tour geht zu Ende. Für den trittsicheren und schwindelfreien Bergaspiranten eine kurzweilige schöne Bergfahrt, die wir sicherlich wiederholen werden.


Blick vom August-Schuster-Haus über den Sonnenberggrat
Am Sonnenberggrat

zum Höhenprofil

Charakter / Schwierigkeit:
- mittelschwere bis schwere Bergtour
- Trittsicherheit und Schwindelfreiheit
- einige ausgesetzte Stellen teils Drahtseilversichert
- Stellen mit leichter Kletterei (max. I)

Ausrüstung:
- komplette Bergtourenausrüstung
- Teleskopstöcke

Beste Jahreszeit:
Anfang April bis Ende Oktober, je nach dem wie die Schneeverhältnisse sind.