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Rauheck, Rauhenstein, ein namenloser Gipfel und Hoher Ziegspitz

(1636 m, 1728 m, 1740 m, 1864 m) 31.10.21 / 12.04.25

Ziel der heutigen Bergtour am Grießberg ist Rauheck, Rauhenstein und ein namenloser Gipfel in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen. Ein meist guter Bergweg leitet uns aus dem Loisachtal durch die steile Nordseite des Geißbergs an einen nach beiden Seiten grimmig abbrechenden Gratrücken. Mit vielen tollen Ausblicken ins Zugspitzmassiv, Wetterstein und die spannenden Tiefblicke links und rechts des Gratwegs versprechen ein tolles Bergerlebnis. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und etwas Wegfindungssinn sind bei der Tour mehr als Hilfreich. Gerade an den Abzweigen ist man schnell vobreigelaufen.
Wer mehr von solchem Abenteuer mag und die entsprechende Ausdauer besitzt, kann die Tour zu einer etwas längere Rundtour weiter über den Hoher Ziegspitz und im Abstieg über das Jakelberger Köpfl angehen (+ ca. 250 Hm und ~2 Km Weg). Dieser Abstieg hat es doch etwas in sich, leitet ein schmaler Pfad doch sehr steil über den Gratrücken hinab ins Loisachtal. Hier sollte man in der Lage sein einen Weg auch ohne deutliche Wegspuren zu erkennen.
Auf diesem Weg ist man oft alleine unterwegs, da in unmittelbarer Nachbarschaft viele weitere bekanntere und beliebtere Bergspitzen stehen, die häufiger besucht werden.

Blick über den Rauhenstein auf das Rauheck
Rauhenstein & Rauheck

Ausgangspunkt
Loischatal bei Grainau
Parkplatz "Ochsenhütte" an der B23
(ca. 810 m)

Routenverlauf 2021
Parkplatz - Aussichtspunkt - Grießbergalm - Abzweig Rauheck - Abzweig Rauhenstein - namenloser Gipfel - Abzweig Rauhenstein - Abzweig Rauheck - Grießbergalm - Parkplatz

ca. 6 ½ Std.
Tourenbeschreibung
An einem schönen Spätsommertag starten wir am Wanderparkplatz Ochsenhütte in Richtung Osten. Wir verlassen den Parkplatz an der Bahnlinie und biegen vor dem Signal- und Schrankenhäuschen der Bahn nach links in den Wald ab. Achtung, das ist der falsche Einstieg. Der richtige geht erst nach ein paar Metern entlang der Bahntrasse nach links in den Wald hinauf. Sei´s drum, wir steigen auf einer schmalen Pfadspur die eher an einen Saumpfad erinnert, durch den lichten Bergwald rasch empor. Nach und nach steilt der Pfad auf und verliert sich dabei zusehends in der Waldwiese, doch wir gehen davon aus, dass wir auf der richtigen Spur sind. Immer wieder ähnelt der Pfad eher einem Wildwechsel und auch der ist irgendwann nicht mehr sichtbar. Wir kommen an einen kleinen Jagdstand und wähnen uns immer noch auf dem richtigen Weg, da die Tour ja auch als einsam beschrieben ist, denken wir uns nichts weiter dabei. Auf rund 970 m schwenken wir scharf nach rechts (Osten) auf einen Graben zu. Diesen nutzen wir für einen Abstieg von ca. 50 Hm, der uns nahe an den richtigen Weg bringt. Nun kann auch der richtigen Anstieg beginnen. Auf dem nun deutlichen Bergweg geht es mäßig steil in einigen größeren und kleineren Serpentinen hinauf an einen Abzweig. Dort links weiter auf dem Bergpfad, bis es nach einem Bachgraben links zu einem Aussichtspunkt führt der ein wenig aus dem Gelände hervorragt und einen schönen Blick ins Loisachtal öffnet. Kurz zurück auf den Pfad und weiter bergan. An den kommenden beiden Abzweigen halten wir uns jeweils rechts und zuletzt hinauf an die Grießberg-Forstdiensthütte (Griesbergalm). Die Wegspur leitet uns direkt an die kleine Hütte. Nach der Hütte geht es für uns weiter auf dem Bergsteig hinauf (geradeaus erreicht man das Jakelberger Köpfl). Der Weg wird anspruchsvoller, doch nicht wirklich schwer. Wir lassen die Bäume hinter uns und steigen durch die Latschen an den Abzweig nach zum Rauheck, beschließen dort jedoch nach rechts weiter zu gehen. Es folgt etwa 100 Hm später der nächste Abzweig, der nach Links hinauf an den Rauhenstein führt. Erneut bleiben wir auf dem Weg geradeaus und halten weiter in nordöstliche Richtung auf den nächsten Punkt auf 1740 m zu. Dort lässt es sich prima sitzen und die Aussicht reicht von der Soierngruppe über´s Karwendel, der Wettersteinwand, Alpspitze, Hochblassen, Jubiläumsgrat und der Zugspitze. Im Tal spiegelt sich die Sonne im türkisblauen Eibsee, was auf den Bildern leider nicht sichtbar ist.
Nach einer ausgiebigen Brotzeit starten wir den Abstieg, dabei folgen wir dem Bergweg zurück und hinab an die Griesbergalm. Nach der kleinen Hütte nehmen wir den Bergsteig, der grob nach Südosten (geradeaus) leitet, wandern in einem weiteren Rechtsbogen länger durch den Wald teils erneut steil abwärts. Am Wegedreieck auf ~1.100 m halten wir uns nun, nach einem leichten Anstieg, links und nehmen am Abzweig den Aufstiegsweg von heute Früh. Auf bekanntem Weg geht es nun durch den steilen Gausberg hinunter an die Bahntrasse. Dort ebenfalls links und in ein paar Minuten zurück zum Ausgangspunkt an der Ochsenhütte und einer aussichtsreichen spätsommerlichen Bergfahrt.

Routenverlauf 2025 - Rundtour
Parkplatz - Aussichtspunkt - Grießbergalm - Abzweig Rauheck - Abzweig Rauhenstein - Rauhenstein - Abzweig Rauhenstein - namenloser Gipfel - Hoher Ziegspitz - Jakelberger Köpfel - Parkplatz

ca. 6 ½ Std.
Tourenbeschreibung
Wir starten wieder an dem Wanderparkplatz Ochsenhütte in Richtung Osten und wandern kurz, knapp 350 Meter, an er Bahnlinie entlang. Queren einen Bachgraben, halten uns etwa 50 Meter später nach links und folgen einem kleinen, steilen Bergpfad in den Wald hinein. Wir gewinnen rasch an Höhe und steigen über Unzählige Serpentinen durch die steile Südseite des Geisbergs und lichtem Wald bis an den Abzweig auf ca. 1115 m. Dort nach Links auf schmalem Steig kurz hinauf und um eine Ecke herum und weiter in westliche Richtung empor. Der nächste Abzweig, nach Querung eines Grabens, kann leicht übersehen werden und so gilt es nach einer leichten Kuppe auf ca. 1190 m mit einem alten dörren Baum nach Rechts abzubiegen. Nun erneut weiter in nördliche Richtung hinauf. Kaum 140 Hm später erreichen wir den nächsten Abzweig, halten hier nach links und wandern nun deutlich flacher ein Stück in östliche Richtung. Nach ein ein paar wenigen Serpentinen erreichen wir die alte kleine Almfläche an der Grießbergalm und wenig später die dazugehörige Kleine Berghütte. An dieser gehen wir links vorbei und weiter auf dem nach Norden durch den Mischwald führenden Weg weiter bergan. Nach und nach verschwinden die schattenspendenden Bäume und der Weg wird zusehend zur Latschengasse. Den unscheinbaren Abzweig zum Rauheck nach links auf ca. 1575 m ignorieren wir und bleiben weiter geradeaus. Ebenso unscheinbar ist der Abzweig zum Rauhenstein, den wir auf ca.1670 m erreichen. Hier merkt man dann doch recht deutliche, dass der Rauhenstein nicht zu den Lieblingszielen vieler zählt. Wir schlüpfen nun in westl. Richtung steigend durch die enge Gasse, queren unter einem Vorgipfel hindurch und steigen nach Norden eindrehend immer steiler werdend, zuletzt kraxelnd auf den kleinen Gipfel des Rauhenstein hinauf. Die Aussicht hat schon was und lädt zur Rast mit Blick auf Zugspitze und den darunter liegenden Eibsee, doch es zieht uns weiter liegen ja noch zwei weitere Hahnepunkte vor uns.
So geht es durch die Latschen zurück auf den etwas breiteren Bergpfad über den wir zunächst den namenlosen Gipfel auf 1740 m überschreiten, bevor es dann in die Nordseite in dann Anstieg zum Hoher Ziegspitz leitet. Auf dem Weg dorthin genehmigen wir uns eine Kurze Rast und genießen dabei die tolle Aussicht hinüber ins Wetterstein und das Zugspitzgebiet. Nach insgesamt 3 ¾ Stunden ist dann der Hoher Ziegspitz erreicht und bei bestem Frühlingswetter und fast sommerlichen Temperaturen lassen wir uns nun zu einer ausgiebigen Pause und einer Brotzeit nieder.
Fast eine ganze Stunde dösen wir auf dem Gipfel, bevor wir zusammenpacken und uns an den Abstieg machen. Zunächst steigen wir dazu nach Südosten in eine Wiesenmulde (keine Wegspuren) hinunter. Achtung wer nicht weiß, wo der Weg entlang führt, nimmt besser den Aufstiegsweg für den Rückweg oder steigt über Vorderer Ziegspitz und weiter in den Schwarzenbachgraben hinab.
Vom Gipfel geht es nun fast 1020 Hm auf schmalen, teils kaum erkennbaren, meistens steilen Weglein hinunter ins Loisachtal. Dazu gehen wir kurz über die Wiese nach Südosten hinunter, dann kurz durch schrofiges, wiesiges und schuttiges Gelände auf einen kleinen, schmalen und sehr steilen Bergpfad. Auf diesem, wie gesagt, öfter mal schlecht auszumachenden Weg erreichen wir so das unscheinbare Jackelberger Köpfel, dass man jedoch nicht wirklich als Köpferl mitten im Wald kurz vor einem Durchschlupf auf 1385 m. Nach einem kurzen leichten gegenanstieg, durch einen Graben treffen wir an ein Wegedreieck. Nach rechst endet dieser Pfad bereits nach wenigen Metern (Karte!), also geht es links herum und durch den nächsten Durchschlupf weiter steil abwärts. Die Oberschenkel haben nun so langsam Ihre Betriebstemperatur erreicht und nach knapp zweieinhalb Stunden ist der Talboden wieder erreicht. Das Weglein mündet in einen Forstweg, diesen schlagen wir nach rechts ein und folgen diesem bis an sein Ende an einem Lager-/Wendeplatz. Dort weiter über den zugewachsenen Weg hinunter an die Bahnlinie, nach gut 1000 m am Einstieg vorbei und nun auf dem bekannten Weg über den kleinen Graben zurück an den Ausgangspunkt der Rundtour.
Nach insgesamt 6 ¾ Stunden beenden wir am Parkplatz Ochsenhütte eine Abwechslungs- und Aussichtsreiche Bergtour durch meist einsames und sehr steiles Bergwaldgelände. Wer unterwegs keine Hütte braucht, die Ruhe genießt, die notwendigen Fähigkeiten im Gepäck hat, den erwartet eine wirklich tolle Bergfahrt!

Blick vom Rauhenstein
Gipfelblick Rauhenstein

zum Höhenprofil 2021
zum Höhenprofil 2025

der Track zur Bergtour 2021
der Track zur Bergtour 2025

Charakter / Schwierigkeit:
- mittelschwere bis schwere Bergtour
- meist Bergpfade (T3 und T4)
- Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit
- Anstieg Rauhenstein Kraxelei bis I+
- Kondition für ~ 1.020 Hm (incl. des Versteigers) und ca. 8 Km
- Kondition für ~ 1.180 Hm (Rundtour) und ca. 10,5 Km 

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung

Beste Jahreszeit:
Anfang Mai bis Ende Oktober