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Niederbleick und Hohe Bleick

(1589 m / 1638 m) 20.02.04 / 09.01.21 Schneeschuhtour

Eine einfache bis mittelschwere und relativ einsame Schneeschuhtour führt uns gleich auf zwei Gipfel (Niederbleick und Hohe Bleick). Am höchsten Punkt der Trauchberge am nördlichsten Rand der Ammergauer Alpen hat man von der recht freistehenden Niederbleick oder auch Niedere Bleick eine traumhafte 360° Aussicht. Der Blick ins flache Alpenvorland mit seinen Seen hat auch seinen Reiz. Von der nur unwesentlich höheren Hohen Bleick blickt man direkt auf den langen Kamm vom Teufelstättkopf über Hennenkopf bis zu den Klammspitzen oberhalb von Schloss Linderhof.

Niederbleick
Am Gipfel Niederbleick

Ausgangspunkt
Unternogg bei Altenau
Wanderparkplatz an der Brücke über die Halbammer
(ca. 840m)

Routenverlauf
Parkplatz - Königinstraße - Saulochhütte - Lähnbachhütte - Anwurfplatz - Niederbleick/Niedere Bleick - Bleick Hütte - Hohe Bleick - Angsttrift - Klügerlhütte - Jagerstich - Parkplatz

Bei der Routenplanung beachten: Der Jagerstich ist Wildschutzgebiet und darf zwischen 01. Dezember und 15. Mai nicht betreten werden! (Stand 01/2021)
Das Bußgeld kann bei gravierenden Verstößen bis zu 5000 Euro betragen.

ca. 6 Std.
Tourenbeschreibung
Vom Parkplatz an der Halbammer wandern wir zunächst ein Stück entlang der Straße nach Norden. In einer leichten Linkskurve der Straße, biegen wir nach links in die Forststraße ein und wandern auf dieser weiter gegen den Wald nach Westen. Die Wegweiser, die wir vor 14 Jahren nicht gesehen haben (eingeschneit/nicht vorhanden) erleichtern die Wegfindung ungemein. Bei der nächsten Weggabelung rechts und an der danach folgenden wieder links und zunächst eine ganze Weile sanft ansteigend im Tal des Leimbachs empor. Nach und nach nimmt die Steigung beim hineinwandern in das Tal zu, bleibt insgesamt jedoch moderat. An zwei Abzweigen nach links bleiben wir stur geradeaus, bis zu einer weiteren Verzweigung auf etwa 985 m. Dort nun links und weiter ansteigend hinauf. Am darauf folgenden Abzweig bleiben wir rechts und erreichen wenig später die private Saulochhütte auf 1110 m. Bis hier her hatte es heuer auch Reifenspuren von Autos im Schnee. Vermutlich wurden diese von den Hüttenmitgliedern als Aufstiegshilfe für einige Rodler genutzt, die uns im Aufstieg entgegen kamen. An der Saulochhütte stapfen wir weiter durch den Schnee vorbei nach Osten. Schon bald dreht der Weg nach links (südlich) ein und leitet uns deutliche steiler werdend in einem großen "S" nach Südwesten und hinauf an die Lähnbachhütte auf 1270 m. Kurz vor der Hütte kann man durch einen kleinen Graben direkt hinauf oder bleib noch ein Stückchen auf dem Fahrweg und hält sich etwa 50 m später Links an die Beschilderung in Richtung Niedere Bleick / Hohe Bleick. Beide Wege führen direkt an die Lähnbachhütte. Der kurze Umweg außen herum leitet uns über die "imposante" Schneidertalbrücke. An der Hütte nutzen wir die Gelegenheit für eine kurze Teepause und legen dabei unsere Schneeschuhe an.
Von der Hütte verläuft nun ein Bergpfad, mal mehr, mal weniger breit und auch deutlich holpriger als der Aufstieg bis zur Lähnbachhütte nach Südwesten. Da der Schnee doch nicht so hoch wie 2004 liegt, bekommen wir doch noch einiges vom Untergrund mit. Für die Schneeschuhe ist die Schneeauflage dennoch ausreichend. Auf einer Höhe von 1350 m dreht der Weg nach rechts ein und leitet uns schräg und steil erneut nach Südwesten hinauf an eine Wegekreuzung am Anwurfplatz. Hier stand vor langer Zeit einmal die Anwurfhütte, von der die letzten Reste heuer vom Schnee gut verdeckt sind. Hier treffen wir auf den Fahrweg der nach links in die Wildschutzzone um Kleinwildfeuerberg und Hochwildfeuerberg führt und nach rechts in eine Sackgasse deutlich unterhalb der Hohen Bleick (ebenfalls Wildschutzzone) endet - keine Aufstiegsvariante. Wir halten uns rechts, folgen wenige Meter der Forststraße und steigen an der Beschilderung auf einen breiten und mit zunehmender Höhe schmaler werdenden Bergrücken weiter nach Westen durch den Wald hinauf. Es folgt eine flache Passage, dann zieht der Weg auf dem Ostrücken vor dem Gipfel nochmal mächtig an. Bei erreichen des Waldrands, hat man dann auch das Gipfelkreuz zum ersten Mal im Blick, es ist nur noch das letzte steile Schlussstück zu erklimmen und schon haben wir den tollen Panoramagipfel dem Niederen Bleick die auch Niederbleick genannt wird erreicht. Bei bestem Winterwetter mit toller Aussicht nach allen Seiten haben wir nach rund zweieinhalb Stunden den ersten Gipfel geschafft. Massive Bänke, die um das Gipfelkreuz gestellt sind, laden zum verweilen ein, doch auch wenn die Aussicht hier nach allen Seiten echt klasse ist, scheucht uns der eisige Wind weiter zum nächsten Etappenziel, der Hohen Bleick. Also haben wir hier nur ein paar Buildl geschossen und sind dann direkt weiter nach Süden, durch perfekten Pulverschnee in etwa 30 Minuten zum nächsten Gipfelziel gestapft. So macht Schneeschuhgehen richtig Spaß. Es sind bereits Spuren im Schnee, doch so wirkliche viele sind hier noch nicht durch gegangen. Kurz steigen wir ein paar Meter hinunter in die Senke zwischen den Gipfeln, vorbei an der Bleickhütte und schlüpfen danach in ein kurzes Waldstück und über den Nordrücken hinüber und hinauf an das Gipfelkreuz der Hohen Bleick.
Auch hier hat es einige Sitzgelegenheiten und da nur wenige (insgesamt 6) Winterwanderer unterwegs sind, hat jeder sein Platzerl für die Brotzeit. Auch hier sind Bänke direkt am Kreuz und von dort haben wir beste Aussicht auf den gegenüber liegenden Bergkamm vom Teufelstättkopf bis hinüber zu den Klammspitzen.
Auch hier pfeift ein eisiger Wind, der uns die Wärme aus dem Klamotten treibt und so machen wir uns bereits nach gut 30 Minuten an den Abstieg. Schade, doch gegen die Kälte hilft nur Wärme und so machen wir uns an den Abstieg. Hierzu stapfen wir vom Gipfelkreuz nach Südosten über die freie Fläche dem Wald entgegen. Dort, wo der Hang etwas steiler nach Süden abfällt drehen wir nach links ein und halten auf ein paar alte Spuren im Schnee zu. Diese leiten nun entlang des Waldes weiter abwärts, führen uns kurz in den Wald hinein (entlang von ein paar Pflöcken und Haken für einen Weidezaun) und auf einer schwach ausgeprägten Bergrippe schlussendlich kurz nach rechts in den Wald hinein. In kurzen knackigen Serpentinen überwinden wir ein steiles Stück und treffen auf einen quer zum Hang verlaufenden ausgeprägten Weg. Diesen nun nach links (nördlich) weiter abwärts auf eine freie, tief verschneite Wiese. Dort um einer etwas frei stehenden Baumgruppe herum und wie an einem ,,Ausgang'' dem Wald entgegen. Durch diese Lücke nun hinunter, wieder nach Süden eindrehend, auf ein weiteres Wegstück. Dort nach rechts kurz flach weiter. Der Weg wird schon bald deutlich schmaler und verliert sich im Schnee fast gänzlich. Bei Neuschnee muss man schon genau wissen wo man ist und was man tut, sonst wird das hier definitiv keine spaßige Tour. So achten wir auf Schnittstellen abgesägter Bäume und Äste, die einen Hinweis auf einen "Weg" geben. Auf etwa 1300 m dreht der Weg leicht nach rechts ein und leitet uns in einen lichten Bergwald der sog. Angsttrifft. Hier lässt sich nun der Weg wieder deutlich besser erkennen und wir erreichen etwa 100 Hm tiefer ein Hütte. Leider haben wir nicht auf den Namen geachtet und in unseren Karten auch keinen Hinweis entdecken können. An dieser wandern wir vorbei nach Süden und finden eine Wegspur. Die so rumpelig ist, wie sie sich unter dem Schnee abzeichnet, wohl nur noch von schweren Waldfahrzeugen verwendet wird. Schon kurz darauf taucht links neben uns die Klügerl Hütte auf, die selbst aus der kurzen Distanz wenig einladend wirkt. Nun folgen wir einfach dem Hohlweg weiter talwärts.
Auf 1110 m treffen wir dann auf eine breite Forststraße. Der Schnee ist durch die mächtigen Reifen der Holzvollernter (Harvester) ordentlich planiert. Wir sind fälschlicherweise nun nach links auf der Forststraße abwärts gewandert, da uns nicht bewusst war, dass der in ~1,5 Km kommende Jagertisch vom 01. Dez. bis 15 Mai für den Durchgang gesperrt ist. Die Einfahrt wird mit einem Zaun zu gemacht. Zu unserem Glück ist gerade als wir ankamen der Revierförster vor Ort und ließ uns ausnahmsweise durch das kurze Stück der Wildfütterung marschieren. Was uns einen deutlichen Umweg erspart hat. Also besser gleich hier nach rechst abbiegen und ~50 weitere Hm auf der Forststraße aufsteigen. Diese leitet in einem Bogen hinüber auf das Gsimseck und danach hinunter an den Klammbach. Wenn es dann flacher wird, ist auch bald der von uns geplante Weg entlang des Weißenbachs wieder erreicht. Nun geht es einfach lang, flach und irgendwie nie endet und immer weiter nach Norden eindrehend zurück in Richtung Startpunkt. Über eine große Brücke queren wir am Zusammenfluss von Hengstbach und Weißenbach die Halbammer. Ab da liegen nun noch gut 3 Km Weg vor uns, bevor wir den Wanderparkplatz in Unternogg wieder erreichen. Das Wegstück fällt flach dahin, folgt dabei dem Lauf der Halbammer und ist ein echter Talhatscher. Nach insgesamt knapp sechs Stunden ist´s dann auch wieder vorbei, wir wechseln in Unternogg unsere schweren Winterbergstiefel gegen normale Treter und beenden eine wunderschöne kombinierte Winter- und Schneeschuhwanderung in den Trauchbergen über den Niederbleick und die Hohe Bleick in den Ammegrauer Alpen.

Diese Wintertour ist eine einfache (bis auf den Abstieg) Schneeschuhwanderung, bei der man oft so gut wie keinen anderen Wanderer trifft. Wer Trubel und Hüttengaudi sucht, kann sich diese Berge sparen. Für Genießer der Einsamkeit und Ruhe eine ideale Tour. Allerdings benötigt man für Teile des hier beschriebenen Abstiegs einen guten Orientierungs- und Wegfindungsinn, da der Weg vor Allem bei Neuschnee nicht immer klar ersichtlich ist.

Blick nach Süden
Beschreibung

zum Höhenprofil

Charakter / Schwierigkeit:
- einfache bis mittelschwere Schneeschuhwanderung
- Forststraße, Waldwege und Bergpfade, im Abstieg teils Weglos
- Gipfelanstieg und Abstieg z.T. sehr steil
- Kondition für ~900 Hm und etwa 17 Km

Ausrüstung:
- Schneeschuhtourenausrüstung