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Teufelstättskopf

(1758 m) 17.01.05 / 18.12.11 / 12.02.13 / 04.02.24

Den Gipfelaufbau des Teufelstättkopf erreichen wir über einen steilen, doch technisch unschwierigen Grat. Schwindelfrei sollte man schon sein, dann kann man diese aussichtsreiche und eine landschaftlich wirklich tolle Route in den Ammergauer Alpen über den Grat auch wirklich genießen. Am Gipfelaufbau muss man, bei dieser mittelschweren, variantenreichen Schneeschuhtour auf den letzten Metern hinauf an den Gipfel, sich auch trittsicher in alpinem Gelände bewegen können. Über eine kraxelige, versicherte Steilstufe geht es hinauf an das kleine Gipfelkreuz. Bereits am Grat wartet ein fantastisches Panorama auf uns, welches sich am Gipfel auf 360° ausweitet. Im Abstieg verweilen wir am August-Schuster-Haus (seit Ende 2017 ab Ende Oktober bis etwa Mai geschlossen) auf der windgeschützen Seite und nehmen zuletzt auch noch die Schleifmühlenklamm mit.
Deutlich einfacher ist der "normal" Anstieg auf dem Forstweg und der Rodelpiste.

Teufelstättkopf von Nordosten
Teufelstättkopf von Nordosten

Ausgangspunkt:
Unterammergau
Parkplatz "Pürschling" am Liftweg
(ca. 890 m, 7,-- €/T., Stand 2024)

Routenverlauf
Parkplatz - Langenthalalm - Pürschlinghäuser (August-Schuster-Haus) - Teufelstättkopf - Pürschlinghäuser - Langenthalalm - Parkplatz

alternativ über die Kuhalm - deutlich schwerer
Parkplatz - Kuhalm - Auf dem Stein - Teufelstättkopf - Pürschlinghäuser (August-Schuster-Haus) - Langenthalalm - (ggf. über die Schleifmühlenklamm) - Parkplatz 

ca. 5 Std.
Tourenbeschreibung 2005
Nachdem die Schneeverhältnisse nicht gerade den besten Pulverschnee voraussagten, haben wir uns für eine einfache Tour auf den Teufelsstättkopf entschieden. Vom Unterammergauer Tal aus hatten wir starke Bedenken, ob wir die Schneeschuhe überhaupt einsetzten können. Wo sonst im Januar bereits eine dicke Schneedecke liegt, lugt heute überall die Wiese heraus und die Südhänge sind völlig schneefrei. Die Nordhänge sehen zumindest weiß aus. Trotzdem starten wir am Ski- und Wanderparkplatz in Unterammergau. Wir gehen über den präparierten Forstweg, der Beschilderung folgend, in Richtung Purschlinghäuser/Teufelstättkopf. Dieser Weg ist gleichzeitig eine Rodelbahn, doch früh am Morgen kommen nur vereinzelte Rodler angerauscht. Unschwierig und mäßig steil geht der Weg hinauf auf etwa 1.180 Hm zur Langenthalalm. Kurz vor der Alm verlassen wir den breiten Weg und folgen den wenigen Spuren zur Alm hinüber. Der Schnee wird hier nun deutlich tiefer und so schnallen wir unsere Schneeschuhe, etwa auf Höhe der Bergwachthütte, an.
Diese lassen wir hinter uns liegen und gehen auf der rechten Talseite (Plattenberggraben) durch ein kurzes Waldstück, queren dann einen Kahlschlag rechts hinauf auf den Rücken und gehen wieder durch ein kurzes Waldstück südwestwärts in einem großen Bogen hinüber zu den Purschlinghäusern.
Nach einer kurzen Pause mit ´nem Stück Dr. Oetker Kuchen (brr... da hatten wir wirklich schon besseren!) und ´ner Apfelschorle verlassen wir den unruhigen Ort und gehen in Richtung Westen den Steilhang hinauf zum Teufelsstättkopf. Für das kurze Stück hinauf zum Kamm ziehen wir noch einmal die Schneeschuhe an. Dort oben angekommen kann man den Wanderspuren oder den Tourenskispuren folgen. Die Skispuren führen in leichtem Bogen links um einen Hügel herum. Nach etwa 400 m kreuzen sich die beiden Wege wieder, und hier müssen wir dann endgültig die Schneeschuhe abschnallen. Steine und Matsch kennzeichen die nächsten Meter. Keine 100 Wegmeter später ist wieder ausreichend Schnee vorhanden, aber man kann hier bereits sehen, dass man die Schuhe nach wenigen Metern erneut ausziehen muss. So gehen wir mit den Schneeschuhen am Rucksack durch die Mulde weiter dem Gipfel entgegen. Am Ende geht es steil durch ein paar mächtige Felsbrocken hindurch zum kleinen Gipfel. Dieser ist heute sehr stark frequentiert und so schlagen wir kurz am Kreuz an und gehen über einen schmalen Grat hinüber nach Norden an den namenlosen Gipfel und genießen dort unsere Brotzeit. Von hier aus hat man den gleichen schönen Ausblick auf die umliegenden Berge und Gebirge, doch es ist deutlich ruhiger.
Nach einer guten Stunde brechen wir auf und nehmen den Abstieg in Angriff. Dieser efolgt über den Aufstiegsweg. Oberhalb des Steihangs steigen wir wieder in die Schneeschuhe und gehen ab den Pürschlinghäusern über die freie Pläne hinab in den Plattenberggraben. Nach gut 45 Minuten sind wir wieder an der Langenthalalm. Von hier aus folgen wir dem Fahrweg bis zur Abzweigung. Links kommt man über den Wirschaftsweg, rechts über einen steilen breiten Pfad entlang der Schleifmühlenlaine (dieser trifft weiter unten auf den Wirtschaftsweg) hinab ins Tal und somit zurück zum Ausgabgspunkt.
Für eine zünftige Schneeschutour ist die Route über den Fahrweg an die Pürschlinghäuser nicht so toll, der Aufstieg auf dem planiertem Weg lässt so das richtige Schneeschuhfeeling nicht aufkommen. Als Alternative bietet sich das der Route über die Kuhalm prima an.


ca. 5 Std.
Tourenbeschreibung '11
Der erste Schnee hat uns in die Berge getrieben, und wir starten noch mit den Schneeschuhen am Rucksack unsere Tour in Richtung Pürschlinghäuser. Der Fahrweg führt zunächst mäßig ansteigend entlang des Bachs aufwärts. An der ersten Verzweigung halten wir uns rechts und bleiben auf dem Fahrweg. Wir queren den Bach, und dann geht es steiler hinauf. Nach einer weiteren Grabenquerung über eine kleine Brücke halten wir uns an der nächsten Gabelung wieder rechts und folgen dem Weg hinauf zur Kuhalm. Allmählich nimmt die Schneehöhe zu und wir können endlich unsere Schneeschuhe anlegen. Vorbei an den Almhütten gehen wir nach links (südl.) auf den breiten Rücken und queren die kleine freie Fläche hinüber in den lichten Fichtenwald. Hier geht es nun steil bergan in einen Graben und an dessen Ende hinauf auf den Rücken, der uns weiter hinauf an einen markanten Felsgrat "Auf dem Stein" (Gipfelkreuz) bringt. Nun weiter dem Grat folgend in südliche Richtung. Bald haben wir den Blick auf den Teufelstättkopf frei. Der Grat verlangt doch eine gewisse Schwindelfreiheit und wo Fels unter dem Schneee hervortritt auch etwas Trittsicherheit. Auf den letzten Metern am Grat müssen wir die Schneeschuhe wieder auf den Rucksack schnallen, da es magnels Schneemasse ein wenig kraxelig wird. Am Ende des Grats leitet der Pfad durch eine Mulde direkt unter den Gipfelaufbau. Da wir hier einigermaßen windgeschützt stehen, nutzen wir die Gelegenheit für eine kurze Brotzeit.
Danach geht es durch eine Rinne kurz und steil hinauf. Die Steilstufe ist mit einem dicken Drahtseil abgesichert und erleichtert den Aufstieg. Nach wenigen Minuten im kalten Wind stapfen wir wieder hinunter zu unserem Brotzeitplatz und von dort weiter hinab zu den Pürschlinghäusern. Nach wenigen Metern haben wir die felsdurchsetzten Wegstücke hinter uns und können die Schneeschuhe wieder anlegen. Auf einem kurzen Hangstück können wir mit den Schneeschuhen abwärts gleiten. Es folgt ein kurzer Aufschwung und für ein kurzes Stück geht es auf einem schmalen Pfad durch den Wald. Nach einem Weidezaun öffnet sich das Gelände und man hat die Pürschlinghäuser direkt vor sich liegen. Über den breiten Bergrücken geht es nun direkt hinunter zu den Hütten und einem ordentlichen Einkehrschwung.
Nach fast einer Stunde machen wir uns an den Abstieg, queren dabei direkt bei der Hütte den Fahrweg und gehen in den Plattenberggraben. Nicht direkt in den Graben absteigen, sondern sich am rechten Rand halten. So stapfen wir durch den Schnee hinab und kommen später wieder an der Langenthalalm vorbei zurück auf den Fahrweg. Diesem folgen wir kurz, bevor wir ihn an der Wegegabelung vor dem Aufschwung nach rechts verlassen und dem steileren alten Weg hinab ins Tal folgen.
Diese Variante ist deutlich anspruchsvoller und sollte nur von geübten und erfahrenen Tourengehern unternommen werden. Dafür bringt sie aber auch deutlich mehr Spaß und einer Herrliche Aussicht am langen Grat auf die Bergspitzen des Estergebirges und den ebenfalls sehr spannenden Sonnenberg und Sonnenberggrat.


ca. 5 Std.
Tourenbeschreibung '24
Wie auch in 2011 und 2013 geht es heute über die Kuhalm hinauf an den Gipfel des Teufelstättkopfs. zunächst unspektakulär wandern wir, die Schneeschuhe erst gar nicht mit genommen, über den Pürschlingweg hinauf in Richtung Kuhalm. An einem Abzweig (Tor versperrt den Weg ins Wildschutzgebiet) nehmen wir den alten Weg links am Zaun entlang auf einen kleinen Wall hinauf. Nun immer links am Schutzgebiet vorbei an den Abzweig (hölzernes Hinweisschild: Sackgasse Kuhalmmoos). Dort kurz den Weg hinauf bis fast an Ende der Sackgasse. Hier nach links in einen leichten Hohlweg auf eine freie Fläche. Die zunächst deutlichen Wegspuren verschwinden, nicht nur unter dem Schnee. Wir bleiben am Waldrand und erreichen beim Anstieg einen weiteren erkennbaren sehr alten Hohlweg. Diesen weiter aufwärts in den Wald hinein und in westlicher Richtung weiter durch den Wald, später kurz über eine freie verschneite Almfläche zurück an die Forststraße zur Kuhalm. Sanft ansteigend diese hinauf bis kurz vor der Kuhalm, Steigspuren und eine deutliche Ausschilderung den Weg auf den Nordostrücken weisen. Auf dem zunächst noch flachen und freien Rücken dreht der Weg nun nach Links (Norden) ein und steilt sogleich an. Nun wir zuvor beschrieben steil hinauf und am markanten Grat mit dem kleinen Kreuz "Auf dem Stein" vorbei und weiter aufsteilend dem Teufelstättkopf entgegen. Ein eisiger Wind aus westlicher Richtung fegt immer wieder zwischen den Bäumen hindurch und so ist uns klar, dass wir heute die Brotzeit mit Aussicht am Gipfel ausfallen lassen. Am Gipfel mit dem kleinen Kreuz angelang, machen wir nur ein paar Bilder und steigen rasch hinab ans August-Schuster-Haus. Schade, dass die Hütte zu hat, doch dort ist dennoch ein Platz im Windschatten, der für die Brotzeit herhalten muss.
Im Abstieg geht es einfach auf dem Pürschlingweg hinunter. Vorbei an der Josefskapelle, Langtalalm und Greitz Hütte erreichen wir kurz vor Ende der Tour den Abzweig in die Schleifmühlklamm. Hier werden wir über Treppenstufen, Stahlbrücken und einen teils holprigen Bergsteig an kleinen Wasserfällen und den alten Schleifmühlen vorbei zurück zum Ausgangspunkt der Winterbergtour geleitet.

Der Teufelstättkopf
Teufelstättkopf

zum Höhenprofil über die Kuhalm

Charakter / Schwierigkeit:
- einfache Schnseeeschuhtour (über die Kuhalm mittelschwer)
- Schwindelfreiheit und Trittsicherheit für Gipfel erforderlich
- Kondition für ~ 950 Hm ↑↓ und ca. 12 Km
- ausreichend Getränke
Das August-Schuster-Haus hat seit 2017 im Winter nicht mehr geöffnet

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung
- ggf. Schneeschuhtourenausrüstung

Lawinengefahr:
Mittel
Unbedingt die Hinweise des Lawinenwarndienst beachten!