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Castor-Überschreitung

(4221 m) 30.07.2008

Eine herrliche Gletschertour hinauf auf den Castor bringt ordentlich Spaß. Im oberen Teil, bevor man auf den Gipfelgrat gelangt, wird es sehr steil und man muss schon ordentlich zupacken. Doch man wird für die Anstrengung, nach dem Ausstieg aus der steilen Wand hinauf in den Grat, mit einem traumhaften Ausblick belohnt!

Firngrat hinauf zum Castor
Castor

Ausgangspunkt
Lambroneccahütte - Rifugio Val d Ayas
(ca. 3425 m)

Routenverlauf
Lambroneccahütte (Rifugio Val d Ayas) - Verra Gletscher - Castor - Felikjoch - Felikhorn - Quintino-Sella Hütte

ca. 6 Std.
Tourenbeschreibung
Die Gewitterfront ist weitestgehend durchgezogen und nach einer kurzen und unruhigen Nacht ist das Wecken für 04:15 Uhr angesetzt. Danach ein kurzes "italienisches" Frühstück (trockener Zwieback mit Honig oder Marmelade und evtl. altem Brot), bevor es noch bei Dunkelheit wieder raus in die Kälte geht. Die Steigeisen legen wir bereits vor der Hütte an, knoten uns in das Seil und starten um 05:30 die Tour über den Auf dem Verragletscher mit Blick auf  den CastorVerra Gletscher hinauf zum Castor. Wir folgen dabei unserem Abstiegspfad von gestern hinauf in das Zwillingsjoch. Von dort geht es im Zick-Zack steil (35-50°)die Südwestflanke hinauf. Wobei die letzten Meter die spannendsten waren. Dort mussten wir die Steigeisen richtig ins Eis hauen, und der Pickel in der Hand war nun auch kein besserer Spazierstock mehr. Danach wurde man für die Anstrengung wirklich belohnt. Wir stiegen aus der steilen Wand direkt auf den Firngrat, der sehr schmal und steil hinauf auf den Gipfel führt. Doch schon hier hat man eine phantastische Aussicht auf den Liskam im Norden und die tief unter uns liegenden Gletscher zu beiden Seiten des Grates. Einfach herrlich! Wir stapfen also weiter hinauf auf den Gipfel, halten uns aber wegen des kalten Windes nicht auf und steigen über den Südostgrat hinab in das Felikjoch. Dort ist es windgeschützt und wir legen eine kurze Pause ein. Tee, Müsliriegel und ein Hanuta - hier oben schmeckt fast alles. Danach ziehen wir weiter über das Felikhorn hinunter zur Quintino-Sella-Hütte. Zunächst geht es nochmal ein paar Meter hinauf und über die Südostflanke des Felikhorns dann steil abwärts, bevor es fast sanft hinunter zur Sella-Hütte geht. Im flacheren Teil packen wir die Steigeisen in den Rucksack und kommen so ein wenig schneller voran.
An der Hütte angekommen gönnen wir uns bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen (wenn kein Wind weht) vor der Hütte mal wieder einen leckeren Cappuccino. Es ist noch früh am Tag, die Uhr zeigt noch nicht einmal 12 und so genehmigen wir uns nach dem Kaffee erstmal ne ordentliche Portion Pasta. Schließlich sind wir in Italien :-). Später können wir unsere Lager beziehen, die für Hüttenverhältnisse sogar ausreichend Platz bieten. Das frühe Aufstehen macht uns allen ein wenig zu schaffen, die Höhe vermutlich ebenso und so haut sich die gesamte Mannschaft für gut zwei Stunden in die Betten.
Gegen Abend gibt es dann wieder ein ordentliches Essen und ein Glas Wein oder Bier, bevor es begleitet von Wetterleuchten in die Falle geht. Für die Nacht sind wieder schwere Gewitter angekündigt, die dann auch ziemlich heftig über die Hütte ziehen.
Die Vorhersage für den kommenden Tag und die Tour hinauf zur Signalkuppe sind eher schlecht. Dabei hat doch jeder seinen Teller leer gefuttert . . .

Blick aus der steilen Wand unterhalb des Castor
Blick aus der Castorwand auf das Breithorn

Charakter / Schwierigkeit: 
- mittelschwerer Hochtour
- gute Kondition
- auf aussreichend Akklimatisation achten
- bei unzureichender Ausrüstung drohen Erfrierungen
- Gletscherspalten

Ausrüstung:
- Hochtourenausrüstung

Beste Jahreszeit:
Juli bis Ende September

Allalinhorn | Breithorn | Castor | Ludwigshöhe und Signalkuppe | Abstieg - Grenzgletscher