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Abstieg von der Signalkuppe über den Grenzgletscher

(4556m - 2775 m) 01.08.2008

Mit einem langen Abstieg über den Grenzgletscher und über 2000 Hm Abstieg endet einen tolle Hochtourenwoche. Erst steil, dann flacher und später wieder steil durch das Spaltenlabyrinth des Gletschers geht es hinunter zur Monte-Rosa-Hütte. Unschwierig, dennoch nicht ohne Tücken, geht es dann weiter hinab über den Gornergletscher, bevor man noch mal einige gute Höhenmeter Gegenanstieg zum Rotenboden angehen muss. Ein Abstieg durch eine faszinierende Gletscherwelt.

Blick vom Gornergrat auf den Grenzgletscher
Grenzgletscher

Ausgangspunkt
Capanna Margherita
(ca. 4554 m)

Routenverlauf
Signalkuppe / Capanna Margherita (Rif. Regina Margherita) - Grenzgletscher - Monte Rosa Hütte - Gornegletscher - Gornegrat - Rotenboden - Zermatt

ca. 8 Std. 
Tourenbeschreibung
Man hat uns vor einer unruhigen Nacht auf Europas höchstgelegener Hütte gewarnt, doch wider Erwarten haben wir alle bestens geschlafen. Um 04:15 Uhr kruschteln die ersten aus unserer Gruppe an ihren Rucksäcken herum. Zeit zum Aufstehen. Kurz drauf gibt es Frühstück - und das war gegen das Nachtessen von gestern richtig gut. Es gab Joghurt, Müsli, Cornflakes, Milch und Saft und natürlich den üblichen Frühstückszwieback, wie auch auf den andern Hütten. So kann der Tag beginnen. Danach werden schnell die Sachen verpackt. Die Morgentoilette entfällt, es gibt eh kein Wasser - also macht ein Waschraum auch keinen Sinn . . .
Noch in der Hütte werden die Steigeisen angelegt und wir machen uns abmarschbereit. Vor der Tür dann noch ins Seil gelinkt und los geht es. Es dämmert bereits, aber noch hat die Dunkelheit die Oberhand. Zunächst steigen wir die Steilstufe hinab auf den Cle. Gnifetti, von dort geht es weiter hinab, der Aufstiegsspur folgend, in die große Senke unterhalb der Parrot Spitze und von dort weiter auf den Grenzgletscher.
Auf dem Gletscher halten wir uns rechts und folgen der Fall-Linie hinab in Richtung Monte-Rosa-Hütte. Ein langer, aber herrlicher Abstieg, immer den Liskamm links neben sich. Unser Weg führt durch und vorbei an mächtigen Eisbrüchen, über und um zahlreiche Gletscherspalten herum. Es ist still, man hört nur das Knarren der Steigeisen im harten Firn. Im Morgenrot leuchtet in der Ferne das Matterhorn zu uns herüber. Eine traumhafte Szenerie.
Auf etwa 3000 m verlassen wir den Gletscher. Es kommt was kommen muss, wenn man stundenlang mit Steigeisen unterwegs war. Kaum hatten wir unsere Eisen im Rucksack versorgt und uns aus dem Seil ausgeknüpft, stolperten oder rutschten wir auf dem gerölligen Untergrund der Reihe nach weg. Keiner, auch nicht unser Bergführer, blieb davon verschont.
Kurz oberhalb der Monte-Rosa-Hütte zieht uns dann der Duft frisch gebackenen Kuchens in die Nase. Dies beschleunigt unseren Schritt noch ein wenig und schon bald fallen wir wie die Heuschrecken auf der Terrasse ein und über den Kuchen her.
Nach einer ausgiebigen Pause folgen wir zunächst dem Pfad hinab auf den Grenzgletscher und dort den Markierungen (Dreibeine mit orangen Fähnchen) hinüber zum Gornergletscher. Diesen queren wir etwa an der Stelle, an der die beiden Gletscher zusammenfließen. Am Gornergrat angelangt heißt es noch ein paar Höhenmeter aufzusteigen, bevor es dann, meist gemächlich ansteigend, in westl. Richtung hinüber zur Bahnstation Rotenboden geht. Dort nehmen wir dann die Gornergratbahn hinab nach Zermatt (Bahnfahrt p.P. ca. 26,-- Sfr, Stand: 2008).
Mit der Bahn ist man in einer guten halben Stunde mitten in Zermatt. Zum Abschluss der Tour fallen wir direkt am Bahnhof in ein Restaurant ein und gönnen uns ein kühles Bier. Danach geht es mit dem Bus zurück nach Herbriggen zu Rosi, einer warmen Dusche und mal wieder frischen Klamotten.

Die Hochtourenwoche im Wallis, die Spaghetti-Runde, hat viel Spaß gemacht. Wir haben viele tolle Eindrücke gesammelt und waren mit einer super Truppe (Raphael, Stephan, Maximilian, Ludwig, Klaus und Peter, Susanne, Thomas, Bernhard, Heiko) unterwegs.

Blick vom Breithorn auf Gornegrat und Gornegletscher
Saas Fee, Allinhorn und Alphubel

Charakter / Schwierigkeit: 
- mittelschwerer Hochtour
- gute Kondition
- auf aussreichend Akklimatisation achten
- bei unzureichender Ausrüstung drohen Erfrierungen
- Gletscherspalten

Ausrüstung:
- Hochtourenausrüstung

Beste Jahreszeit:
Juli bis Ende September

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