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Heimgarten und Rauheck (auch Raueck)

(1791 m) 25.01.2020

Der in den Walchensee und Kochelseebergen der Bayerischen Voralpen gelegene Heimgarten bietet beste Ausblicke, auf die umliegenden Berggipfel sowie das Bayerische Voralpenland. Er gehört mit zu den beliebtesten Münchner Hausbergen und wird dennoch deutliche weniger begangen, als der durch eine Bergbahn erschlossene benachbarte Herzogstand. Im Winter kann man an diesem berg auch richtig Einsam unterwegs sein.
Mit einer einfachen bis mittelschweren Schneeschuhtour bzw. Winterwanderung lässt sich der 1791 m hohe Heimgarten prima von Ohlstadt aus besteigen. Als Rundtour mit Abstieg über das Rauheck und die Wankalm wird diese Bergfahrt zu einem besonderen Schmankerl. Eine Winterbegehung ist jedoch deutlich schwieriger, als eine Wanderung im Sommer, das sollte bei der Planung unbedingt bedacht werden.

Der Heimgarten vom Rauheck aus gesehen
Heimgarten vom Rauheck.

Ausgangspunkt
Ohlstadt
Wanderparkplatz am Ende der Heimgartenstraße
(ca. 720 m, 5 €/Tg., Stand 2022)

Routenverlauf
Parkplatz - Bärenfleckhütte - Heimgartengrat - Heimgarten - Heimgartengrat - Rauheck - Buchrain - Wankalm - Kriegerdenkmal am Ramm - Skipiste - Kaltwasserlaine - Parkplatz

ca. 7 Std.
Tourenbeschreibung
Wir starten am Wanderparkplatz am Ende der Heimgartenstraße in Ohlstadt, folgen dort zunächst der Forststraße (nördlich der Kaltwasserlaine) ostwärts an den Waldrand. Hier hat es den ersten Wegweiser, der uns die Richtung zum Heimgarten vorgibt und so wandern wir zunächst auf einem guten und breiten Forstweg (Nr. 441) in den Wald hinein. Kaum fünf Minuten später erreichen wir eine Weggabelung. Dort rechtshaltend weiter in Richtung Heimgarten und Rauheck. Kurz darauf folgt die nächste Gabelung, an der wir nun den linken, oberen Weg einschlagen (ein gelber Wegweiser "Heimgarten"). Die folgenden Abzweigungen ignorieren wir und bleiben zunächst "stur" auf dem Weg 441. Auf etwa 1000 m folgt eine beschilderte Kreuzung. Dort biegen wir scharf links ab in Richtung Heimgarten, Rauheck und folgen dem Weg weiter aufwärts. Nach einem Rechtsbogen verlassen wir den Forstweg nach rechts (erneut ein Wegweiser "Heimgarten") und wandern nun durch einen Hohlweg und über mit Schnee bedeckte Stufen bergan. Der jetzt teilweise recht ruppige Pfad leitet uns über einen bewaldeten Bergrücken und bringt uns nach gut wenigen Minuten zu einer Forststraße zurück. Diese überqueren wir und setzten unseren Aufstieg über den holprigen Weg durch den Wald fort. Später mündet dieser Pfad wieder in einer weiteren Forststraße. Hier treffen wir auf eine große Kreuzung. Normal wäre der Weg nun geradeaus ("Weg Nr. 441, Heimgarten über Bärenfleckhütte") doch der Weg durch den Schwarzraingraben ist zur Zeit (Winter 2020) durch einen Erdrutsch gesperrt. So nehmen wir den Weg nach links und wandern nordöstlich in Richtung Kaseralm. Etwa 400 m später folgt eine Gabelung, hier halten wir uns nun rechts und folgen dem Weg hinunter in einen Graben, queren diesen und steigen danach kurz steiler auf einem breiten Weg hinauf. An den folgenden beiden Abzweigen einfach weiter geradeaus, danach folgt die Querung des Schwarzraingrabens. Kurz hinter dem Graben weisen uns erneut die Schilder den Weg nach Links in einen Pfad. Einige Spuren im Schnee leiten uns nun direkt an die Bärenfleckhütte. Diese ist eine Selbstversorgerhütte der DAV-Sektion Murnau (nicht bewirtschaftet). Die dicken Bänke vor der Hütte laden zu einer kurzen Teepause ein, bevor wir den weiteren Anstieg unter die Sohlen nehmen.
Nach der kurzen Rast folgen wir dem Bergpfad durch die Latschengasse nach Südosten. Da bereits einige Winterwanderer, Schneeschuhgänger und Skitouristen vor uns hier aufgestiegen sind, ist der Aufstieg deutlich einfacher - ein kräftezehrendes Spuren und das Wegfinden entfällt. Bei etwa 1400 m zweigt nach rechts der direkte Aufstiegspfad zum Rauheck ab. Hier ist in diesem Winter wohl noch niemand aufgestiegen, zumindest sind keine Spuren sichtbar. Wir bleiben also auf dem deutlich gespurten Weg und erreichen nach unzähligen Serpentinen den Heimgartengrat. Hier nun nach links über den breiten Rücken weiter nach Osten unde hinauf zum bereits einsehbaren Gipfel und der Heimgartenhütte (private Berggasthütte, die meist ab Mitte Mai bis 3. Sonntag im Okt. geöffnet ist). Die Wegfindung ist auch hier ohne die ausgetretene Spur recht einfach und so können wir doch recht bequem die letzten gut 200 Hm hinauf auf den Heimgarten Gipfel in Angriff nehmen. Die Latschengasse ist großzügig freigeschnitten und führt direkt hinauf an das Heimgarten Haus. Am Abzweig zur Kaseralm bleiben wir auf dem Weg, der uns in einem Rechtsbogen weiter empor leitet. Kurz vor der Hütte geht es kurz scharf nach links hinauf, durch ein Gatterl und an einem Holzzaun vorbei weiter nach rechts eindrehend und wieder nach Norden (links) eindrehend zum Gipfel hinauf.
Nach etwa 3 ½ Stunden Gehzeit stehen wir bei grau bedecktem Himmel am großen Gipfelkreuz des Heimgarten. Eisiger Wind lässt eine wirklich gemütliche Gipfelrast nicht zu und die Aussicht in die Bayerischen Voralpen... na ja, man kann nicht immer Kaiserwetter haben, dennoch gönnen wir uns eine Brotzeit, bevor wir den Weiterweg und unseren Abstieg angehen.
Für den Abstieg wählen wir den Weg über den Nordrücken des Heimgarten. Kurz wandern und stapfen wir über den bereits teilweise ausgeaperten Bergrücken hinunter an die Verzweigung zur Kaseralm. Dort überlegen wir kurz, ob wir hier hinuntersteigen sollen. Da uns der Wegverlauf (noch) unbekannt ist und es keine deutlichen und klaren Spuren hinunter in Richtung Kaseralm hat. So verwerfen wir rasch den Gedanken und wandern auf dem Herweg zurück an den Abzweig, der uns im Aufstieg auf den Heimgartengrat gebracht hat. Hier folgen wir nicht weiter unserem Aufstiegsweg, sondern bleiben weiter geardeaus und folgen dem breiten Gratrücken weiter in westliche Richtung. Da ab hier nur ein paar Spuren (von höchstens 2-3 Personen) in den Schnee getreten sind und es nun doch recht ordentlich Schnee hat, können wir doch noch unsere Schneeschuhe anlegen. Die Spuren im Schnee, denen wir folgen, enden schon bald, noch bevor der flache Weg an Höhe verliert. Auf einer kleinen freien Fläche halten wir uns kurz später etwas rechts, suchen einen Weg der uns zurück an den Grat führt und treffen auf einen weiteren Wegweiser. Die grobe Richtung stimmt also, doch einen Weg lässt sich bei bestem Willen nicht erkennen. Wir halten uns weiter an die "Gratschneide", stapfen immer etwas unterhalb von dieser weiter nach West-/Nordwest und sieh da wir kommen an einem weiteren Abzweig hinunter zur Bärenfleckhütte vorbei. Unser Weg führt weiter in der Richtung bleibend an eine freie Fläche unterhalb des Rauhecks. Diese, teils tief verschneite Wiese, geht es nun hinauf und das Rauheck mit Gipfelkreuz ist erreicht. Dort ist eine Art Fernrohr montiert, dass beim Durchschauen eine Sichtgerade mit drei Kirchtürme und einem Gipfelkreuz zeigt.
Vom Rauheck wandern wir nun bei abnehmender Schneehöhe weiter nach Westen und kommen auf dem Weg in Richtung Buchrain an einem weiteren Gipfelkreuz auf einer kleinen Anhöhe vorbei. Danach ist dann wirklich Schluss mit Schneeschuhgegen. Immer größer werden die schneefreien Abschnitte. Nach und nach fällt dieser Schneid steiler ab und fast am Ende treffen wir auf ein weiteres Gipfelkreuz, das den Buchrain markiert. Von hier hat man ebenfalls einen guten Blick hinunter auf das kleine Ohlstadt. Vom Buchrain führt unser Weg nun in einigen Serpentinen steil nach Süden hinunter an die Wankalm. Dort wandern wir nach Westen (rechtshaltend) und folgen einem steilen, ruppigen und teils eisigem Bergpfad hinunter nach Ohlstadt. Auf etwa 1070 m dreht der Pfad plötzlich nach Norden ein und führt zumnehmend besser werdend, dabei jedoch steil bleibend weiter ins Tal hinab. Zweimal queren wir im weiteren Abstieg eine Forststraße, bevor wir auf dieser aus dem Wald hinaus spazieren. Bei verlassen das Waldes biegen wir nach der Schranke scharf rechts ab und folgen dem Weg vorbei an einen Kriegerdenkmal hinüber zur Liftstation am Ramm. Hinter dieser kurz vorbei und bei einem kleinen Durchlass kurz steil hinunter an die Kaltwasserlaine. Hier nun weiter talwärts entlang der Kaltwesserlaine und kurz später über die Fußgängerbrücke nach rechts den Bach querend zurück zum Startpunkt der heutigen kombinierten Winterwanderung und Schneeschuhtour am Wanderparkplatz in Ohlstadt.
Hier endet nach rund 7 Stunden Gehzeit, circa 1.150 Hm und etwa 13 Km Wegstrecke eine schöne, aussichtsreiche und mit dem Rauheckgrat abwechslungsreiche, kombinierte Winter- und Schneeschuhwanderung in den Bayerischen Voralpen. Diese Runde lohnt sich auch bei nicht ganz so tollen Wetterbedingungen, doch wir können unus Ausmahlen welche Aussicht man bei Sonnenschein vom Gipfel bzw. auch vom Rauheckgrat dann haben kann.

Hier noch vier weitere Möglichkeiten eine Winterwanderung oder auch Schneeschuhtouren in diesem Gebiet zu unternehmen:
Ab dem Kesselbergpass eine Schneeschuhtour hinauf zum Heimgarten oder vom Wanderparkplatz in Einsiedel hinauf zum Simetsberg.
Von Kochel eine Winterwanderung hinauf auf den Rabenkopf oder aus der Jachenau hinauf auf den Hirschhörndlkopf (auch Hirschhörnlkopf). Auch bei diesen Touren, kann man sich je nach Schneelage für oder gegen die Schneeeschuhe entscheiden, man muss die Dinger ja nicht einfach nur auf dem Rucksack den Berg hinauf und später wieder hinunter tragen 😉.

Blick vom Heimgarten nach Norden
360° Panorama am Rabenkopf

zum Höhenprofil

Karte mit Track zur Winterwanderung und Schneeschughtour auf den Heimgarten

360° Panorama am Rabenkopf

Charakter / Schwierigkeit:
- Bis zur Bärenfleckhütte einfache, danach mittelschwere Schneeschuhtour bzw. Winterwanderung
- Orientierung bis Bärenfleckhütte unproblematisch, danach anspruchsvoll (wenn keine Spuren vorhanden sind)
- im Winter unterwegs keine Einkehr möglich  
- Kondition für ~7 Stunden, ca. 1.150 Hm und rund 13 Km

Ausrüstung:
- Schneeschuhtourenausrüstung
- ggf. Grödel
- Proviant und vor Allem Getränke