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Jägerkamp

(1746m) 25.12.04 / 19.01.09 / 29.11.20

Der Jägerkamp ist ein weiteres beliebtes mittelschwieriges Wanderziel in den Bayerischen Voralpen und ist Sommers wie Winters ein meist viel besuchtes Tourenziel. Aussicht auf die umliegenden Berge und bis in die Alpen hinein machen den Jägerkamp zu einem tollen Aussichtsberg.
Mehrere unterschiedliche An- und Abstiege bieten, für fast jeden Geschmack, die passende Möglichkeit. Es gibt auch "versteckte", aufgelassene Pfade, die nicht mehr gepflegt werden und dementsprechend mit dem Hinweis „Begehen auf eigene Gefahr“ gekennzeichnet sind.

Jägerkamp aus dem Nordgrat gesehen
Jägerkamp

Ausgangspunkt
Spitzingsee
Parkplatz an der Talstation Taubensteinbahn
(€ 5,--/T., Stand 2023)
bzw. Parkbucht an der Spitzingstraße (St 2077)
47.678099, 11.886846

Routenverlauf
Parkplatz - Schönfeldhütte - Schnönfeldalm - Schnittlauchmoosalm - Jägerkamp - auf dem Aufstiegsweg zurück

ca. 4 Std.
Tourenbeschreibung I
Der erste Weihnachtsfeiertag soll in diesem Jahr völlig anderes werden. Ohne den ganzen üblichen Stress machen wir uns bei herrlichstem Winterwetter früh auf den Weg, um unsere potenziellen neuen Schneeschuhe zu testen. Das frühe Aufstehen wird mit strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen in einer absolut klaren Luft belohnt. Gegen 9 Uhr starten wir an der Talstation der Taubensteinbahn in Richtung Jägerkamp. Zunächst nehmen wir die steile Piste, die unmittelbar am Ende des Parkplatzes beginnt. Nach wenigen Metern überholen uns zwei ältere Skitourengeher. Der zweite von ihnen grinst übers ganze Gesicht und fragt uns warum wir mit Schneeschuhen auf den Berg gehen? Er habe ja nichts gegen diese Dinger, aber nach einem anstrengenden Aufstieg und ´ner guten Brotzeit gäbe es doch nichts Schöneres als eine rasante Abfahrt! Er habe absolut keine Lust, wieder runter zu gehen....... So hat jeder seine eigenen Ansichten.
Nach einigen steilen Aufschwüngen folgt ein kurzer flacher Abstieg vorbei an einem kleinen Schlepplift hinab in eine Senke. Man kann bereits die Bergstation der Taubensteinbahn sowie einen weiteren Schlepplift sehen. In Sichtweite liegen die Schwarzenkopf- und Jubiläumshütte. Wir gehen weiter entlang der Piste bis wir den Sommerfahrweg hinüber zu den Schnönfeldalmen erreichen. Nun folgen wir diesem weiter vorbei an der unteren Schönfeldalm zur Schönfeldhütte (1410 m). Hier ist erst mal Pause und es gibt ´ne kleine Brotzeit, bevor wir uns in weitem Bogen, unterhalb des Wilden Fräuleins, hinüber zu der Oberen Schönfeld Alm aufmachen. Direkt nach der Alm beginnt der steilste Teil der Tour. In engen Kehren folgen wir den Spuren durch einen kleinen Sattel hinauf bis zur "Kreuzung". Hier kann man nun entweder auf die Aiplspitz oder weiter dem Weg nach Westen folgend unterhalb der Benzingspitz vorbei zur Jägerkamp gelangen. Unser Weg führt uns heute nach Westen hinauf zum Jägerkamp. Ca. 4 Stunden nach dem Start haben wir den Gipfel erreicht. Es ist nicht viel Platz hier oben, und weil der Wind unangenehm bläst, findet die Gipfelrast etwas unterhalb in einer windgeschützen, sonnigen Mulde statt.
Die Aussicht am heutigen Tag ist grandios. Zum Greifen nahe sind Gr. Traithen, Hinteres Sonnenwendjoch, Schinder, Blankenstein und Risserkogel. Doch auch weiter entfernte Berge und Gebirge wie das Kaisergebirge, Karwendel und die Zugspitze sind toll zu sehen. Im Süden erkennt man deutlich das schlechtere Wetter, das sich langsam nordwärts schiebt. Die Wolken quellen förmlich über den Alpenhauptkamm. Nachdem hohe Schleierwolken die Sonne stärker verdecken, wird es an unserem Rastplatz kühl und wir machen uns an den Abstieg. Zunächst folgen wir der Aufstiegsroute, nehmen aber ab der Oberen Schönfeldalm den direkten Weg ins Tal und folgen nicht dem weiten Bogen des Aufstiegs. Ab der Unteren Schönfeldalm folgen wir dem Aufstiegsweg über die Skipiste. Hier unbedingt auf die Skifahrer achten. Das letzten Stück ist noch mal ordentlich anstrengend, da die Piste bereits völlig gefroren und hart ist. Man muss jeden Schritt gut platzieren, um nicht auf dem Hosenboden nach unten zu gelangen. Bei ausreichend Neuschnee könnte man hier auch mit Schneeschuhen prima abfahren! Nach etwa 5½ Stunden erreichen wir den Ausgangspunkt unserer heutigen Schneeschuh-Test-Tour.
 

Routenverlauf
Parkbucht - Jägerbauernalm - Nordgrat - Jägerkamp - Obere Schönfeldalm - Schönfeldhütte - Spitzingalm - Spitzingsattel - Parkbucht

ca. 4 Std.
Tourenbeschreibung II
Von der kleinen Parkbucht, direkt an der Spitzingstraße, wandern wir sogleich auf einem Forstweg in den Wald und an der ersten Verzweigung nach rechts hinauf. In der kommenden Rechtskehre verlassen wir diese und wandern auf einem Bergsteig weiter in den Wald hinein und in vielen Serpentinen weiter empor. Auf etwa 1380 m treffen wir auf den von rechst herüberziehenden Reitersteig (dieser ist aufgelassen und wird nicht mehr weiter gepflegt). Weiter leitet der teilweise ruppige und wurzelige Pfad steil durch den Wald hinauf. Dabei dreht er etwa 70 Hm später nach rechst ein und leitet nach Süden aus dem Wald durch ein paar Latschen an die freie Fläche der Jägerbauernalm. An folgenden Abzweig kann man nun entweder rechts herum durch die Latschen zum Vorgipfel des Jägerkamp und dem Wilden Fräulein aufsteigen oder wandert wie wir nach links zum Almgebäude der Jägerbauernalm hinauf. An dieser am Gebäude vorbei und entweder steil dem Nordgrat entgegen oder etwas ausholend nach Norden und etwas bequemer kurz nach Norden hinaus in Richtung des Fluggeländes Jägerkamp/Nagelspitz. Wir haben uns für die direkte, steile Variante entscheiden und steigen über den gerölligen und teilweise vereisten Weg hinauf an den Gratrücken. Kurz durch ein Gatterl, dann rechts herum und einfach weiter bergan. Heute ist das Flachland komplett im Nebel verschwunden (Inversionswetterlage) und beim Blick über die Schulter werden die Wipfel von Breitenstein und Wendelstein so richtig in Pose gesetzt - Herbstwanderungen haben schon was für sich.
Weiter leitet der Pfad nun durch die teils stark vereiste Latschengasse hinauf zum Gipfel der Jägerkamp. Bereits vor dem Gipfel sieht man wie beliebt der Berg ist, doch oben angekommen ist ausreichen Platz für alle und die Gipfelschau bei einer Brotzeit kann beginnen. Vom Hoher Göll, Watzmann, Kaisergebirge, Groß Glockner, Groß Venediger, Olperer bis zur Zugspitze, um nur einige Gipfel zu nennen, lassen sich von hier oben erkennen. Somit ist es auch nicht verwunderlich, das hier gerne viele Wanderer, Schneeschugänger und Skitouristen heraufsteigen.
Für den Abstieg nehmen wir heute den Normalweg, so können wir noch einige Zeit die warmen Sonnestrahlen mitnehmen, bevor wir wieder im Dunst verschwinden. Dazu wandern wir zunächst nach Südwesten unter dem Benzingspitz (Gipfelbereich im Winter gesperrt - Wildruhezone) an die Gebäude der Oberen Schönfeldalm. Durch dies hindurch und hinüber an die untere Schönfeldalm mit der Schönfeldhütte. An der Alpenvereinshütte vorbei und nach Westen eindrehend auf einem Bergpfad quer durch die Almwiese zurück in die Nebelsuppe und in den Wald hinein. Dieser Pfad leitet uns nun hinab an den Spitzingsattel. Es folgt der unschönere Teil der heutigen Tour, denn wir müssen ~1,5 Km an der Straße entlang hinunter zum Ausgangspunkt marschieren. Eine Teil davon kann man glücklicherweise auf einem Pfad neben der Straße gehen, doch etwa für die Hälfte bleibt uns nur die Straße für den Abstieg.
Dennoch ist auch diese Runde wirklich toll und abwechslungsreich, die wir sicherlich nochmal angehen werden, dann soll es auch mal an das Wilde Fräulein gehen.

Für den beschriebenen Aufstiegsweg über die Jägerbauernalm zum Jägerkamp gilt vom 1. Dezember bis zum 30. März ein Betretungsverbot (Wildschutzgebiet)!

Blick hinüber zur Aiplspitze
Aiplspitze

zum Höhenprofil 2020

der Track zur Bergtour

Charakter / Schwierigkeit:
- einfache Schneeschuhwanderung
- einige Stellen steil
bzw.
- mittelschwere Winterwanderung
- z. T. sehr steil

Ausrüstung:
- Bergtourenausrüstung
oder
- Schneeschuhtourenausrüstung